Fritz Lackinger, Hemma Rössler-Schülein (Hg.)
Psychoanalyse und Universität
Zur Verbindung von akademischer Lehre und analytischer Praxis
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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
210 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8379-2727-6, Bestell-Nr.: 2727
Mit Sigmund Freuds »Soll die Psychoanalyse an der Universität gelehrt werden?«
Das Verhältnis von Psychoanalyse und Universität gilt seit jeher
als sehr spannungsvoll, ebenso die Ausbildung zum klinischen
Psychoanalytiker im universitären Rahmen. Die Psychoanalyse hat
zwar eine Reihe von Positionen an Universitäten erobert, doch
zunehmend Mühe, diese dauerhaft zu verteidigen. Die AutorInnen des
vorliegenden Bandes zeigen auf, dass es dennoch vielfältige und
internationale Versuche gibt, die Psychoanalyse an der Universität
zu institutionalisieren und (werdenden) PsychoanalytikerInnen die
Möglichkeit zu geben, akademische mit psychoanalytischen
Qualifikationen zu verbinden. Durch ihre historisch fundierten
Herangehensweisen ermöglichen sie ein differenziertes Verständnis
sowohl der prinzipiellen als auch der historisch bedingten
Problemlagen, die bei der Verbindung von akademischer Forschung und
psychoanalytischer Theorie und Praxis auftreten, und zeigen neue
Lösungsansätze auf.
Im Band ist darüber hinaus der Original-Wortlaut von Freuds
Memorandum »Soll die Psychoanalyse an der Universität gelehrt
werden?« aufgenommen, das lange Zeit nur in einer Rückübersetzung
aus dem Ungarischen und Englischen verfügbar war.
Mit Beiträgen von Gertraud Diem-Wille, Stephan Doering, Patrizia
Giampieri-Deutsch, Fritz Lackinger, Marianne Leuzinger-Bohleber,
August Ruhs, Michael Schröter, Mark Solms und Martin Teising
Inhaltsverzeichnis
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Vorwort der Herausgeber
Freuds Memorandum »Soll die Psychoanalyse an der Universität
gelehrt werden?«
Bemerkungen zum Entstehungskontext und
Abdruck des verschollenen Originals
Michael Schröter
»Der Analytiker […] kann die Universität ohne Schaden
entbehren«
Freud, die frühen Freudianer und die
Universitäten
Michael Schröter
Psychoanalyse und Naturwissenschaft
Mark
Solms
Psychoanalytische Bemerkungen zum Verhältnis von
Psychoanalyse und Universität in
Deutschland
Marianne
Leuzinger-Bohleber
Zwischen Gästestatus und Mitgliedschaft
Die
Psychoanalyse an Frankreichs Universitäten
August Ruhs
Angloamerikanische Modelle universitärer Forschung und
Lehre der Psychoanalyse im Vergleich mit kontinentaleuropäischen
Modellen
Patrizia Giampieri-Deutsch
Zur Vermittlung einer psychoanalytischen Haltung im
pädagogischen Bereich
Lernen aus Erfahrung im
Universitätslehrgang »Psychoanalytic Observational Studies«
(MA).
Mit Erfahrungsberichten von Ch. Hesztera, M. Stammler-Safar und Ch.
Zabini
Gertraud Diem-Wille
Die Internationale Psychoanalytische Universität Berlin
(IPU)
Martin Teising
Sigmund Freud und die Akademisierung der Psychoanalyse in
Österreich
Fritz Lackinger & Stephan
Doering
Autorinnen und Autoren
Rezensionen
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Journal für Psychoanalyse, 40. Jahrgang Nr. 61, 2020
Rezension von Laura Wolf
»Gerne hätte ich schon als junge Psychologiestudentin den Tagungsbeiträgen gelauscht, an den ›lebendigen Diskussionen‹ (S. 7) teilgenommen und gehofft in meinem Zorn auf die Universitäten, mir mit der Psychoanalyse ›die Wissenschaft der Seele [...] – der wirklichen Seele, des Lebens der Seele in all ihren Komplexitäten‹ (Solms, S. 50) vorzuenthalten, Anlehnung zu finden. Heute lese ich die Einblicke in jenes spannungsvolle Verhältnis wehmütig in dem Gefühl mit meinem wachsenden psychoanalytischen Interesse an Universitäten unerwünscht geworden zu sein, jedoch auch an psychoanalytischen Institutionen mit einem Forschungsinteresse an Grundlagen nicht ganz Anschluss zu finden, wozu der Sammelband weiterhin aktuelle Einsichten bereithält…«
Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie 4/2019
»Es wird für die Psychoanalyse zur Überlebensfrage, ob es ihr gelingt, sich als eigenständige, unersetzbare, wirksame und produktive klinische Behandlungsmethode und Kulturtheorie weiterhin zu behaupten. Nur wenn öffentlich rezipiert wird, dass die Psychoanalyse durch ihre besondere Forschungsmethode nach wie vor wirksame, sowohl kürzere als auch längere Behandlungsformen für verschiedene Gruppen von Patienten anbietet, wird sie ihre Attraktivität als ›spezifische Wissenschaft des Unbewussten‹ immer wieder neu behaupten können. Das vorliegende Buch ist für alle geeignet, welche sich mit dem wissenschafts- historischen Hintergrund der Psychoanalyse auseinandersetzen möchten und die an den neueren Entwicklungen im Spannungsfeld Psychoanalyse und Universität interessiert sind…«
Deutsches Ärzteblatt PP 17, Ausgabe November 2018
Rezension von Michael B. Buchholz
»Psychoanalyse und Universität – das braucht Zukunftsperspektiven. Die Zusammenstellung der Versuche in der Vergangenheit ist gelungen, die Zukunft will es erst noch werden…« [mehr]