Werner Theobald

Das verletzbare Selbst

Trauma und Ethik

Cover Das verletzbare Selbst

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Buchreihe: Forum Psychosozial

Verlag: Psychosozial-Verlag

206 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm

1. Aufl. 2020

ISBN-13: 978-3-8379-3024-5, Bestell-Nr.: 3024

DOI: https://doi.org/10.30820/9783837930245

Mit einem Geleitwort von Günter H. Seidler

Ein Trauma ist eine Extremerfahrung – und gehört doch fast schon zum Alltag. Immer häufiger, so scheint es, wird der Begriff zu einer zentralen politisch-moralischen Kategorie. Was aber ist ein Trauma überhaupt, und was genau bedeutet es in ethischer Hinsicht?

Werner Theobald verknüpft Trauma und Ethik in bislang einzigartiger Weise und erweitert damit sowohl die psychotraumatologische als auch die philosophisch-ethische Diskussion. Er entwirft ein neues Verständnis einer existenziellen Ethik, das er anhand aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen bespricht. Dabei werden auch Grundpositionen der modernen Philosophiegeschichte behandelt (von Descartes und Kierkegaard über Wittgenstein und Camus zu Sartre, Levinas und vielen weiteren), die zeigen, wie sich die Destruktivität erlittener Traumatisierungen auf das Selbst-, Sinn- und Weltverständnis auswirken kann.

Inhaltsverzeichnis

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Ein Wort zum Geleit
Günter H. Seidler

Vorwort

1 Phänomenologie traumatischer Erfahrung

Die Abgründigkeit des Seins
Das verletzbare Selbst
Die Bedeutung von Bindung
Eine kleine Psychotraumatologie

2 Das Trauma der Moderne

Schöne Abgründe
Am Anfang war die Angst
Die Bodenlosigkeit des Ichs
Reflexion ohne Bindung

3 Traumatisierte Denker

Descartes (1596–1650) – Fremdheit zwischen Ich und Welt
Kierkegaard (1813–1855) – Trauma und Transzendenz
Heidegger (1889–1976) – Sein und Selbst
Wittgenstein (1889–1951) – Arbeit am Selbst
Camus (1913–1960) – Das Gefühl der Absurdität
Sartre (1905–1980) – Zur Freiheit verurteilt
Levinas (1906–1995) – Mystik des Traumas
Jankélévitch (1903–1985) – »Tanz auf dem Seil«
Bataille (1897–1962) – »Die Welt verletzen!«
Pessoa (1888–1935) – Dichter des Traumas

4 Traumatisiertes Denken

Seelische Trümmer
Leid, Ethik und Religion

5 Existenzielle Ethik

Ethik und Trauma
Ethik vs. Moral?
Gefühl der Verpflichtung
Existieren heißt »In-Beziehung-Sein«
»Selbst«-Sein
Existenzielle Kommunikation
»Was ist es, was eine Vergewaltigung so schrecklich macht?«
Bindung und Verbindlichkeit – Das Geheimnis moralischer Haltung

6 Trauma und Gesellschaft

Amok und Terror
Macht und Ohnmacht
Neue Normalität
Primat der Ökonomie
Fehlgeleitete Prozesse der Moderne
Hoffnung auf eine neue Moral

Nachwort

Literatur

Rezensionen

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Psychotherapie 2022, Heft 2/2022

Rezension von Carola Maack

»Was für eine Gesellschaft hätten wir wohl ohne all die transgenerationalen und kulturellen Traumata? Und könnten diese Gedanken und Gefühle in das Erschaffen einer neuen Art von Gesellschaft und Zusammenleben leiten? Insgesamt also ein sehr anregendes Buch.…«

Trauma & Gewalt 3/22

Rezension von Marie Kaiser

»Es war ein Genuss, dieses Buch zu lesen! Zwar brauchte das Lesen Zeit, wollte der Inhalt in Ruhe aufgenommen werden. Doch die sorgfältige Zitatwahl, eingebettet in wohlformulierte Argu­mentationsstränge – Sätze, die man sich am liebsten herausschreiben und an die Pinnwand heften möchte –, sie erzeugen einen genussvollen Erkenntnisprozess. Eine klare Leseempfehlung meinerseits…«

Der blaue Reiter. Journal für Philosophie, 2/2021

Rezension von Martin Krieger

»Angesichts der Corona-Krise und ihrer Folgen, angesichts des Anwachsens psy­chischer und physischer Gewalt und damit einhergehender Traumatisierun­gen auch in unserer Gesellschaft hat Werner Theobald mit diesem Buch eine sehr aktuelle existenzielle Ethik vorgelegt, für die das ›traumatische‹ Bewusstsein von der Verletzlichkeit des Menschen wesentlich ist. Materialreich und auch für Nicht-Fach­leute gewinnbringend, verknüpft Theo­bald Trauma und Ethik…«