Timothy Devos (Hg.)
Sterbehilfe in Belgien
Erfahrungen, Reflexionen, Einsichten
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Buchreihe: Forum Psychosozial
Verlag: Psychosozial-Verlag
187 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
1. Aufl. 2022
Erschienen im August 2022
ISBN-13: 978-3-8379-3165-5, Bestell-Nr.: 3165
DOI:
https://doi.org/10.30820/9783837978933Mit einem Vorwort zur deutschen Ausgabe von Raimund Klesse
Mit Vorworten von Jacques Ricot und Herman De Dijn und einem Nachwort von Timothy Devos
Aus dem Französischen von Jürgen Schröder
Seit 2002 ist die aktive Sterbehilfe in Belgien unter bestimmten
Voraussetzungen gesetzlich zulässig. Die Entkriminalisierung der
Sterbehilfe hatte zum Ziel, die Selbstbestimmung Todkranker in den
Mittelpunkt zu stellen. Mit der steigenden Verbreitung in den
vergangenen 20 Jahren ist sie zunehmend zu etwas »Normalem«
geworden. Dieser »Normalität« stellen sich Mediziner*innen und
Pflegekräfte aus verschiedenen Fachbereichen wie Onkologie,
Palliativversorgung und Psychiatrie entgegen. Sie kritisieren, dass
die Bevormundung im Hinblick auf die Frage, wie behandelt werden
soll, durch die Bevormundung, ob eine Person leben oder sterben
soll, ersetzt wurde.
Ärzt*innen und Pflegende berichten von ihren Erfahrungen, stellen
kritische Fragen und schlagen Alternativen vor. Sie wollen
Missbräuche verhindern sowie vereinfachte Vorstellungen
durchbrechen. Die Darstellungen dieser Praktiker*innen enthalten
konkrete Beispiele aus ihrer Praxis, die den Lesenden die
Komplexität der Situationen und die konkreten Folgen des
Sterbehilfegesetzes vor Augen führen, aber auch aufzeigen, wie
Menschen am Lebensende bis zuletzt würdig begleitet werden können.
Das Buch richtet sich nicht nur an medizinisches Fachpersonal,
sondern auch an Jurist*innen, Politiker*innen und an alle Menschen,
die sich über den Sinn des Todes und des Leidens Gedanken machen,
und auch über eine Realität mit aktiver Sterbehilfe.
Mit Beiträgen von Benoit Beuselinck, Julie Blanchard, Catherine
Dopchie, Marie Frings, An Haekens, Rivka Karplus, Willem Lemmens,
François Trufin und Eric Vermeer
Inhaltsverzeichnis
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Vorbemerkung: Was heißt »Sterbehilfe« in
Belgien?
Vorwort zur deutschen Ausgabe
Raimund
Klesse
Vorwort
Jacques Ricot
Vorwort
Herman De Dijn
Das Syndrom der schiefen Ebene
Eric
Vermeer
Die Instrumentalisierung des
Arztes
Catherine Dopchie
Sterbehilfe und Selbstbestimmung
Wer leidet,
will begleitet werden
Willem Lemmens
Sterbehilfe bei psychischem Leiden
ohne Aussicht auf Besserung
An Haekens
Der Mensch im Angesicht von Fragen
um Leben, Tod und Sterbehilfe
Patienten, Angehörige,
Behandlungsteam
Rivka Karplus
Den Tod zulassen oder ihn herbeiführen?
Das
Paradigma der künstlichen Ernährung
Marie Frings
Der Sinn des Leidens
oder der Sinn des Lebens trotz des Leidens
Benoit
Beuselinck
Standhalten
Julie
Blanchard
Hinter den Kulissen der Sterbehilfe
François
Trufin
Nachwort
Timothy Devos
Rezensionen
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Die Tagespost, Würzburg den 8. Dezember 2022
Rezension von Stefan Rehder
»Dieses Buch gehört auf den Schreibtisch eines jeden, der sich mit dem ›assistierten Suizid‹ oder der ›Tötung auf Verlangen‹ beschäftigt. Sei es in Politik, Justiz oder Gesundheitswesen, sei es als Befürworter der Euthanasie, sei es als ihr Gegner. Denn in ihm berichten neun belgische Ärzte, Psychiater, Pflegende und Ethiker von ihren persönlichen Erfahrungen mit einer Gesellschaft, die vor zwei Jahrzehnten die Euthanasie legalisierte. Sie sind allesamt Experten, die in der Palliativversorgung tätig sind und mit den Gesuchen um Euthanasie konfrontiert werden…«
Niedersächsisches Ärzteblatt, Dezember 2022
Rezension von Paul Kokott
»Der Tod, so die Quintessenz, sollte uns dazu anregen, dem Leben gegenüber verantwortlich zu handeln. Ein Leben bedeutet gleichermaßen viele Möglichkeiten, uns zu verwirklichen, und die Möglichkeiten zu realisieren, die in uns vorhanden sind. Insgesamt ein bemerkenswertes Buch zu den Aspekten und Bezügen der aktiven Sterbehilfe am Beispiel der belgischen Verfahrensweise…«
Neue Caritas, Heft 20, 21. November 2022
Rezension von Elisabeth Frischhut
»Die Autorinnen schildern eindrücklich, wie sich die medizinisch-pflegerische Behandlung von Menschen schleichend verändert, wie mitmenschliche Begleitung auf der Strecke bleibt, wie sich das berufliche Ethos von Ärzten und Pflegekräften wandelt. Es ist ein Plädoyer für eine Begleitung von leidenden, sich den Tod wünschenden Menschen, ihnen nicht vorschnell einen Zugang zur Sterbehilfe zu verschaffen, sondern ihr Leiden ernst zu nehmen, eine Beziehung aufzubauen, um gemeinsam die hinter einem Todeswunsch liegenden Gründe wahrzunehmen und anzugehen, so dass vielfach der Sterbewunsch wieder verschwindet. Das Buch macht Mut und erschließt neue Perspektiven für alle Beteiligten, die Menschen letztendlich ermöglicht, eines natürlichen Todes zu sterben…«