Klaus Grabska, Angela Mauss-Hanke, Utz Palußek, Falk Stakelbeck (Hg.)

Virtuelle Berührung - zersplitternde Realität

Zur Psychoanalyse von Digitalisierung und Internetkultur

Cover Virtuelle Berührung - zersplitternde Realität

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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse

Verlag: Psychosozial-Verlag

263 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm

ISBN-13: 978-3-8379-3238-6, Bestell-Nr.: 3238

DOI: https://doi.org/10.30820/9783837979664
Die virtuellen Welten, in denen wir uns seit der Pandemie verstärkt bewegen, berühren uns auf unterschiedlichste Weise. Sie sind Teil einer medialen Revolution mit tiefgreifenden Folgen für das Subjekt und erfordern einen kritischen Blick im Spannungsfeld von psychotherapeutischer Klinik, Kulturtheorie und reflexiver Sozialpsychologie.

Die Autor*innen des Bandes vertiefen aus einer psychoanalytischen Perspektive unser Verständnis der Digitalisierung in all ihren Facetten und Auswirkungen: Sie fragen, wie sich unser sinnliches Erleben verändert, wie sich virtuelle Berührungen ohne Körper verstehen lassen, welche unbewussten Fantasien wir im virtuellen Raum haben oder ob die mediale Revolution die Versprechen nach mehr gesellschaftlicher Teilhabe diverser Akteur*innen einlösen kann oder die gesellschaftlichen Spaltungen verstärkt.

Mit Beiträgen von Clara-Sophie Adamidis, Gudrun Brockhaus, Giuseppe Civitarese, Julia Katharina Degenhardt, Lutz Garrels, Andreas Hamburger, Bernd Heimerl, Andreas P. Herrmann, Alessandra Lemma, Elfriede Löchel, Franz Oberlehner, Carolin Schnackenberg, Sebastian Thrul und Nils F. Töpfer

Inhaltsverzeichnis

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Zur Psychoanalyse von Digitalisierung und Internetkultur
Vorwort
Klaus Grabska, Angela Mauss-Hanke, Utz Palußek & Falk Stakelbeck

Teil 1 Subjekt und Medium
Das digitale Unbewusste
Psychoanalytische Gedanken zu einem brennenden Zeitproblem
Andreas Hamburger

Subjekt und Medium in der digitalen Welt
Psychoanalytische Erkenntnism.glichkeiten und -grenzen
Elfriede Löchel

Entfesselung und Zähmung des Feuers
Notizen zur digitalen Formung von Subjektivität
Lutz Garrels

Teil 2 Klinik und Internet
Psychoanalyse hinter dem Bildschirm
Einige persönliche Überlegungen
Alessandra Lemma

Das Reale, das Virtuelle und die Zwischenleiblichkeit in der Psychoanalyse
Giuseppe Civitarese

Zur Ästhetik von Online-Video-Meetings
Unheimliche Gespenstermaschinen – Sinnesprothesen – Technik der Magie – Horror
Bernd Heimerl

Teil 3 Zerplitterung im öffentlichen Raum
»Ich fühle mich wie Sophie Scholl«
Rechte Opferspiele
Gudrun Brockhaus

Körperaugmentation und Wirklichkeitssinn
Franz Oberlehner

Unser mediales Spiegelbild
Der Psychoanalytiker als Held der Fernsehserie In Therapie
Andreas P. Herrmann

Teil 4 Begegnungen im Internet
»Ich habe es auch irgendwie ernster genommen«
Tiefenhermeneutische Betrachtung des subjektiven Erlebens auf Youtube
Clara-Sophie Adamidis

»#BorderlineRecovery«
Vom Widerstandspotenzial im Genesungswunsch psychisch erkrankter Instagram-Nutzer
Julia Katharina Degenhardt

»Ich glaube, es ist einfach nur, um schnell jemanden zu finden, weil man es nicht lange aushalten kann«
Subjektives Erleben und psychodynamische Bedeutungsdimensionen der Dating-App Tinder
Carolin Schnackenberg

Teil 5 Geschlecht und Virtualität
Die Verschleierung des Begehrens in der Internet-Pornografie
Paradoxie und Pluralität der Identifikation
Nils F. Töpfer

Zwischen Zersplitterung und Halt
Starke (Gegen-)Übertragungsphänomene und die Bedeutung der Umwelt in der psychoanalytischen Arbeit mit trans* Menschen
Sebastian Thrul

Rezensionen

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Socialnet.de am 22. Dezember 2023

Rezension von Thomas Barth

»Die Vertreter*innen der Psychoanalyse liefern in diesem Tagungsband einen reichen Fundus an metaphernreichen Deutungen […]. Die Konsequenzen der Digitalisierung werden überwiegend als negativ für die Subjektbildung bewertet, doch in einigen Texten klingt auch ein Vertrauen in die Fähigkeit des Menschen an, sich auf kognitiver, emotionaler und unbewusster Ebene an die Bedingungen eines Lebens in der digitalisierten Medienwelt anpassen zu können…«

Scharf Links. Die ›neue‹ linke online Zeitung, 20. Oktober 2023

Rezension von Michael Lausberg

»Dieser Sammelband beschäftigt sich mit Aspekten des Digitalen und seinen Auswirkungen auf die Subjektbildung, auf die Psyche, das Gefühlsleben und die Beziehungsfähigkeiten des Menschen. Dabei werden sowohl Vorteile als auch potentielle Gefahren gleichermaßen diskutiert, so dass eine kritische Auseinandersetzung möglich ist…«