16. und 17. Juni 2017 (Leipzig)
2017-06-16 - 2017-06-17
Symposium für
traumaorientierte Psychotherapie »Das sich verändernde Trauma-Gedächtnis«
Das sich traumatisch verändernde Gedächtnis ist ein heißes Thema der
psychotherapeutischen Langzeitbehandlung von dissoziativen Traumanachfolgestörungen.
Gerade wenn Gewalterfahrungen mit wichtigen Bindungspersonen gemacht oder
schlimme Schockerfahrungen von Kleinkindern im vorsprachlichen und
Kindergartenalter gemacht wurden, ist das Speichern der traumatischen Vorfälle
sehr fragmentarisch-verzerrt, emotional-magisch vermischt und strukturell
unlogisch eingeordnet. Diese traumatisch bedingte Speicherproblematik wird den
geschädigten Klienten in unwissenschaftlicher und manchmal zynischer Art und
Weise z. B. von Gerichten als »Beleg der Nichtglaubwürdigkeit« vorgeworfen. Um
der False Memory Bewegung dieses Feld der notwendigen wissenschaftlichen
Durchdringung des sich verändernden traumatischen Gedächtnisses nicht zu
überlassen, haben wir dieses wichtige Thema in dieser – kürzer gestalteten –
Fachtagung aufgegriffen und die verschiedenen Fachleute, um neue
Forschungsbeiträge aus der Praxis gebeten.
Wir möchten mit einer Reihe von verschiedenen Fallbeispielen und
Behandlerperspektiven in Ausschnitten zeigen, wie sich das Gedächtnis von der Aufnahme
einer Behandlung bis zum erfolgreichen Abschluss der Psychotherapie
normalerweise im schwierigen Wechselwirkungsprozess einer Einzel- und
Gruppentherapiebehandlung verändert. Das heißt, wir untersuchen, welchen Gehalt
Informationen oft atmosphärisch, symbolisch oder faktisch anfangs besitzen und
wie sich diese Daten normalerweise während der Gesundung in Bewegung setzen
können oder durch unsere Therapiemethoden zu Tage treten und ordnen lassen.
Referentinnen und Referenten:
»Die Integration traumatischer Erfahrungen«
PD Dr. phil. Rosemarie Barwinski (Schweiz)
»Therapeutische Veränderungen im Gedächtnis von Kindern und Jugendlichen
mit dissoziativen Traumastörungen«
PhD Renée P. Marks (Großbritannien)
»Therapeutische Probleme und Gedächtniszugänge bei hochdissoziativen
Patienten«
PhD Valerie Sinason (Großbritannien)
»Fallbeispiele für Gedächtnisverwirrungen bei dissoziativen Störungen«
DP Irina Vogt (Leipzig)
»Forschungskonzeption zu Gedächtnisniveauveränderungen bei
Traumapatienten«
Dr. rer. nat., DP Ralf Vogt (Leipzig)
»Im Einkauszentrum verloren gehen ist keine Kindesmisshandlung – Loftus
und die methodischen Fehler der Erinnerungsforscher«
MSc Psych Winja Lutz (Leipzig)
»Szenische Traumaerinnerungsarbeit mit körperpsychotherapeutischen Interventionen«
Dipl.-Psych. Thomas Haudel (Berlin)
»Pränatale Hirnentwicklung – Geburtstraumatisierungen und
Schwangerschaft«
Dipl. Geogr. Salina Centgraf (Leipzig)
»Verlorene Puzzlesteine wiederfinden: Kunsttherapeutische Elemente in der
Traumatherapie«
Dipl. Kunsttherapeutin Sabine Hampf (Leipzig)
Termin:
16. und 17. Juni 2017
Anmeldung:
Online auf www.traumapotenziale.de
Veranstalter:
Trauma-Institut Leipzig an der Akademie für Ganzheitliche Psychotherapie
Akademie für ganzheitliche Psychotherapie
Veranstaltungsort:
Trauma-Institutes-Leipzig (TIL) an der
Leipziger Akademie für ganzheitliche Psychotherapie
Leipziger Straße 36a
04178 Leipzig
Weitere
Informationen:
www.traumapotenziale.de
Passende Lektüre im Psychosozial-Verlag: