2. und 3. November 2017 (Weinheim an der Bergstraße)
2017-11-02 - 2017-11-03
Symposium zum Thema
»Angst, Scham, Trauma« des Odenwald-Instituts
Gegenwärtig macht sich in Deutschland zunehmend ein Gefühl
von Verunsicherung breit. Mit Begriffen wie »Angst, Scham und Trauma« erfährt
das Gefühl eine Konkretisierung und Einordnung und gerät überdies mehr und mehr
in den Blick. Die Medien tragen dazu wesentlich bei, Fachbücher zu diesen
Themen haben Hochkonjunktur, dahinter stehen konkrete Ereignisse:
• Die Bedrohungslage durch Anschläge, wie sie etwa in
Frankreich, Belgien und auch Deutschland geschehen sind.
• Ebenso die große Zahl an Flüchtlingen, die in ihrer Heimat
ein Ausmaß an Gewalt erlebten, so dass sie nur noch den Weg sahen, all dies
hinter sich zu lassen und in ein völlig fremdes Land zu flüchten, wo sie sich
nicht selten in der schamvollen Rolle des Bittstellers fühlen.
• Kinder, die ihre Eltern im Herkunftsland verloren oder
mangels Perspektive als unbegleitete minderjährige Flüchtlinge oft nach
unvorstellbar langen Fußmärschen hierher kamen. Manche wurden sogar in ihrer
Heimat als Kindersoldaten missbraucht…
• Aber auch noch eine andere Erkenntnis tritt zunehmend ins
Bewusstsein: Zwar liegt das Ende des Zweiten Weltkrieges bereits mehr als 70
Jahre zurück, doch jetzt erst wird das Ausmaß an daraus resultierender Angst
und Scham und die große Zahl an Traumatisierungen, die sogar in der zweiten und
dritten Nachkriegsgeneration noch wirksam sind, ersichtlich.
Vielleicht ist es das Zusammenwirken dieser zeitlich weit
auseinander liegenden Geschehnisse, das zur gesellschaftlichen Sensibilisierung
führt. Diesmal sollten wir nicht erneut Jahrzehnte verstreichen lassen, bevor
wir uns den Herausforderungen stellen.
Mit dem Symposion wollen wir uns den Themen Angst, Scham und
Trauma auf individueller und gesellschaftlicher Ebene, theoretisch und
praktisch nähern. Wir wollen über die Ursachen und Hintergründe dieser
belastenden Gefühle aus den unterschiedlichen Perspektiven der verschiedenen
Fachdisziplinen erfahren, ihre Auswirkungen verstehen und pädagogische sowie
therapeutische Konzepte – ihre Möglichkeiten und Grenzen – kennenlernen und in
Workshops ausprobieren sowie miteinander diskutieren.
Ziel ist es, Haupt- und Ehrenamtliche für Ihre Arbeit zu
stärken und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Gleichzeitig sollen Menschen,
die unter Angst, Scham oder Traumatisierung leiden, für sich Wege des Umgangs
damit kennenlernen und um Hilfsangebote wissen. Darüber hinaus wollen wir auf
der gesellschaftlichen Ebene ein Zeichen setzen: Für eine ehrliche
»Welcome-Kultur« – ohne Befürchtungen und Ängste der hiesigen Gesellschaft zu
tabuisieren oder zu verdrängen.
Termin:
2. und 3. November 2017
Veranstalter:
Odenwald-Institut der Karl Kübel Stiftung
Veranstaltungsort:
69469 Weinheim a. d. Bergstraße
(Zentrum)
Anmeldung:
Anmeldung unter: www.odenwaldinstitut.de
Kosten:
295,- Euro (inkl. Speisen und Getränke)
Kontakt:
Odenwald-Institut der Karl Kübel Stiftung
Tromm 25
69483 Wald-Michelbach
Telefon: +49 (0)6207 605-0
Fax: +49 (0)6207 605-111
info@odenwaldinstitut.de
Weitere
Informationen:
www.odenwaldinstitut.de