23. Juni 2018 (Osnabrück)

2018-06-23

Symposium zum Thema »Psychologisches Trauma in Psychotherapie, Psychiatrie und Politik «


Die Folgen Psychologischer Traumata sind in unserer Gesellschaft weit verbreitet und veranlassen Menschen auf gegenwärtige Erlebnisse so zu reagieren, als handele es sich um eine Wiederholung der Vergangenheit. Ursächlich sind Posttraumatische Belastungsstörungen und Folgen früher Entwicklungstraumata im Kontext von Bindungsstörungen und frühkindlicher Vernachlässigung. Wir sehen Auswirkungen in zwischenmenschlichen Beziehungen in privaten Lebensräumen, wie z.B. in Familien und Partnerschaften, aber auch in öffentlichen Räumen, z.B. am Arbeitsplatz, in der Politik und in den Medien.

Die Forschungsergebnisse und die psychotherapeutischen Erfahrungen zeigen, dass ein Großteil dieses Erlebens auf automatisierten subcortical gesteuerten Aktivitäten des Gehirns beruhen. Es sind unbewusste Interpretationen, die durch bewusste kognitive Prozesse, wie Einsicht und Verstehen nur begrenzt beeinflusst werden können. Wiedergutmachende emotionale Erfahrungen können helfen, insbesondere dann, wenn das körperliche Erleben als Ort korrigierender Erfahrungen in sicherer Weise einbezogen wird.

Bessel van der Kolk ist international renommierter Experte und Pionier auf dem Gebiet der Erforschung und Therapie der Folgen traumatischer Erlebnisse und Ereignisse. Seine wissenschaftliche Karriere führte ihn u.a. als Professor für Psychiatrie an die Harvard Medical School und an die Boston University School of Medicine. Er initiierte den Aufbau des National Traumatic Stress Network (NCTSN) mit etwa 150 Zentren für die Behandlung und Unterstützung traumatisierter Patienten in den USA.

In seiner Zeit an der Harvard Medical Schools traf Bessel van der Kolk in den 90er Jahren auf Albert Pesso, einen Pionier der amerikanischen Körperpsychotherapie. Dessen herausragende Qualitäten lagen in der Ausgestaltung und Vermittlung glaubwürdig wiedergutmachender emotionaler Erfahrungen eines Patienten mit idealen Bezugspersonen, Antidote (Gegengift) genannt.

Über dessen Arbeit in einem Entwicklungsprojekt im Auftrag der Deutschen Bundesregierung in der Demokratischen Republik Kongo im Jahr 2009 schrieb van der Kolk:
»Al Pesso, ein Meistertherapeut aus den USA, zeigt uns, wie die Sprache von Trauma und Gesundung über jegliche Sprache und Kultur hinausweist, und dass es möglich ist, selbst schwerst-traumatisierten Menschen ein Gefühl von Sicherheit und Schutz zu vermitteln. Eine bemerkenswerte Leistung.«

An diesem Tag möchten wir den Brückenschlag zwischen Forschungsergebnissen zu diesem Themenkomplex und kreativer Behandlungsansätze am Beispiel der von Albert Pesso und seiner Frau Diane Boyden Pesso entwickelten Methode auf inspirierende Weise in Vorträgen und praxisorientierten Workshops fortsetzen. Dieses Symposium setzt eine Reihe von Symposien fort, die 2016 und 2017 in Kooperation des Albert Pesso Instituts mit der CIP-Akademie München, unter der Leitung von Markus Reicherzer, Serge Sulz und Michael Bachg in München durchgeführt wurden.

Termin:

23. Juni 2018

Veranstalter:

Pesso Boyden Association PBSP

Veranstaltungsort:

Schloss der Universität Osnabrück
Neuer Graben 29
49074 Osnabrück

Kontakt und Anmeldung:

Fax: 05405 89 58 71
E-Mail: assistenz@pbsp-institut.de

Weitere Informationen:

www.mbachg.de

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