29. März 2017 (Berlin)
2017-03-29
Vortrag: Soteria – ein Auslauf- oder ein
Innovationsmodell?
Das
Behandlungsmodell der Soteria geht zurück auf den amerikanischen Psychiater
Loren Mosher. Er entwickelte Soteria (1971–1983) zur Erforschung einer Psychose
begleitenden Milieutherapie bei erstmals als »schizophren« diagnostizierten und
behandelten Menschen mit akuten Psychosen. Neuroleptika sollten dabei möglichst
gar nicht oder in niedriger Dosierung zur Anwendung kommen. In Europa
existieren seit 1984 ähnliche, z.T. mehr in die Krankenhausbehandlung
integrierte Einrichtungen bzw Stationen. In den zurückliegenden 20 Jahren hatte
der Soteria-Ansatz in Europa maßgeblichen Einfluss auf den Diskurs über
optimale therapeutische Milieus und die Entwicklung modellhafter Akutstationen.
Bis heute ist das Soteria-Modell vor allem für die Betroffenenbewegung sehr
ermutigen, weil es eine konkrete Alternative zur üblichen Neuroleptika
dominierten Behandlung aufzeigt, das Selbstheilungspotential auch in akuten
Psychosen verdeutlicht und einen bedeutsamen Versuch zur Humanisierung der
Psychiatrie darstellt.
Der
Vortrag findet im Rahmen der Vortragsreihe »Psychoanalyse/Psychotherapie im
gesellschaftlichen Kontext« statt.
Referent:
Dr. Volkmar Aderhold
Termin:
29.
März 2017, 20:15 Uhr
Veranstaltungsort:
Fundus
Buchhandlung
Knesebeckstr.
20
(nahe
Savigny-Platz)
10623
Berlin
Kontakt:
Dr.
Almuth Bruder-Bezzel, Almuth-Bruder-Bezzel@gmx.de
Dr. Uwe Langendorf, uldf@gmx.de
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