Psychotherapie im Alter

Elisabeth Imhorst

Vorläufige Anmerkungen zum Vermüllungssyndrom. Ein psychoanalytischer Fallbericht (PDF)

Psychotherapie im Alter 2007, 4(3), 35-48

Anhand der Geschichte eines 66-jährigen Mannes, der nach mehreren Psychotherapieversuchen wegen seiner schweren chronischen Depression eine Analyse begann, wird die regressive Dynamik beschrieben, die im Alter zur Vermüllung führte. Psychodiagnostische Überlegungen werden diskutiert. Unter Verwendung von Karl Abrahams Unterscheidung von zwei Stufen der analen Phase wird die Hypothese entwickelt, dass die Vermüllung (nicht mehr geordnet sammeln ... [ mehr ]

Veronika Bergstein & Amelie Jüttemann-Lembke

Autonomie-Abhängigkeitskonflikte im Lebenslauf psychosomatisch erkrankter Frauen im 3. Lebensalter - Eine kasuistisch vergleichende klinische Fallstudie (PDF)

Psychotherapie im Alter 2007, 4(3), 23-33

Anhand dreier prototypischer klinischer Fälle mit kombinierter stationärer, teilstationärer und ambulanter Behandlung werden Konfliktschicksale von Autonomie-Abhängigkeitskonflikten bei Frauen im dritten Lebensalter vorgestellt. Bei allen drei Patientinnen bestand seit der Kindheit eine sehr enge Selbstobjekt-Beziehung zu ihren Müttern. Psychische Symptome zeigten sich zwar bei allen recht früh, jedoch hatten sie zuvor ein eher unauffälliges, ... [ mehr ]

Johannes Kipp

Alterskrisen aus der Sicht von Parins Konzept der Anpassungsmechanismen (PDF)

Psychotherapie im Alter 2007, 4(3), 11-21

Erörtert werden Alterskrisen aus der Sicht von P. Parins Konzept der Anpassungsmechanismen. Die Identifikation mit der (Berufs-)Rolle gehört zu den wichtigsten Anpassungsmechanismen, die im Gegensatz zu den Abwehrmechanismen ohne energetischen Aufwand zur psychischen Stabilität beitragen. Das Konzept der Anpassungsmechanismen wird im Vergleich zu Coping und Resilienz diskutiert. An zwei Therapien wird im Anschluss ausgeführt, wie durch den Wegfall der ... [ mehr ]

Frank Arens

Nicht weinen Johannachen, das mag ich ja gar nicht sehen.« Zum Umgang mit weinenden alten Menschen in der Altenpflege aus diskursanalytischer und diskursethischer Perspektive

Psychotherapie im Alter 2007, 4(2), 103-117

Im Rahmen des qualitativ ausgerichteten Forschungsprojekts »Pflegekommunikation« wurden Handlungssituationen zwischen Pflegenden und weinenden alten Menschen in der Altenpflege beobachtet und vor dem Hintergrund der Theorie kommunikativen Handelns und des Ansatzes zum Umgang mit Emotionen in der Interaktion analysiert. Es sind insbesondere die Situationen einer genaueren Analyse unterzogen worden, in denen alte Menschen geweint haben. Das analysierte Material ... [ mehr ]

Verena Kast

Zur Bedeutung der Freudenbiographie im Alter (PDF)

Psychotherapie im Alter 2007, 4(2), 89-102

In der Freudenbiographie werden Situationen, die einen Menschen mit Freude und Stolz erfüllt haben, wieder gegenwärtig und lebendig. Bei Therapien mit alten Menschen, bei denen es darum geht, Situationen ihres Lebens, mit denen sie sich nicht versöhnen können, empathischer mit sich selbst noch einmal zu bedenken, ist die Stimmung und das bessere Selbstwertgefühl, die durch das Erstellen der Freudenbiographie erreicht werden können, hilfreich. Da ... [ mehr ]

Hartmut Radebold

Zeitgeschichtliche Erfahrungen und ihre Folgen - notwendige weitere Perspektive bei der Psychotherapie Älterer! (PDF)

Psychotherapie im Alter 2007, 4(2), 75-87

Bezogen auf den Kontext von Trauma-Reaktivierung der Generation der Kriegskinder werden die Symptomatik der Traumafolgen und therapeutische Möglichkeiten dargestellt. Auf Grund des Zweiten Weltkrieges (1939-1945) erlebten und erlitten Kinder und Jugendliche in Deutschland und Österreich, die in den Jahrgängen zwischen 1927/29 und 1945/47 geboren wurden, in großem Umfang belastende, schädigende bis traumatisierende Erfahrungen. Die Folgen zeigen sich ... [ mehr ]

Geneviève Grimm & Brigitte Boothe

Glücks- und Unglückserfahrungen im Lebensrückblick alter Menschen (PDF)

Psychotherapie im Alter 2007, 4(2), 63-74

Berichtet wird über eine aktuell an der Universität Zürich durchgeführte lebensgeschichtliche Interviewstudie mit Älteren, die auf der Basis biographischen Erzählens erschließen will, wie alte Menschen im Lebensrückblick Erfahrungen, die für sie bedeutsam waren, im glücklichen wie im unglücklichen Sinn, narrativ gestalten und in welcher Weise sich darin persönliche Modelle guten Lebens verdeutlichen. Bisher ... [ mehr ]

Insa Fooken

»Ent-Bindungsarbeit« -Trennungen und Konflikte in langjährigen Partnerschaften aus der Perspektive einer Entwicklungspsychologie der Lebensspanne (PDF)

Psychotherapie im Alter 2007, 4(2), 47-62

Die Zahl der Trennungen und Scheidungen nach langjährigen Ehen nimmt zu. In vorliegendem Beitrag, der sich auf eine empirische Studie mit 111 »Spät-Geschiedenen« aus drei verschiedenen Geburtsjahrgängen (1930, 1940, 1950) bezieht, wird der Trennungsprozess als Ausdruck von »Ent-Bindungsarbeit« in einem biographischen Gesamtzusammenhang betrachtet. Dabei wird der zeithistorischen Einbindung dieser Menschen der hier berücksichtigten ... [ mehr ]

Pasqualina Perrig-Chiello

Bedeutung und Funktion des Lebensrückblicks in der zweiten Lebenshälfte (PDF)

Psychotherapie im Alter 2007, 4(2), 35-46

Nachgegangen wird der Bedeutung und Funktion des Lebensrückblicks in der zweiten Lebenshälfte. Biographie-Arbeit ist in der geriatrischen und gerontologischen Arbeit »en mode«. Im Grunde aber ist Biographie-Arbeit eine lebenslange Entwicklungsaufgabe und insbesondere in biographischen Übergangsphasen (Transitionen) von entscheidender Bedeutung. Trotz der Richtigkeit dieser allgemeinen Annahme, bestehen hinsichtlich Bedeutung und Funktionen ... [ mehr ]

Johann Caspar Rüegg

Neurobiologische Aspekte der kognitiven Beeinflussung von somatoformen Schmerzen im Alter (PDF)

Psychotherapie im Alter 2007, 4(2), 25-34

Diskutiert werden neurobiologische Aspekte der kognitiven Beeinflussung von somatoformen Schmerzen im Alter. Somatoforme Rückenschmerzen sind im Alter häufig; sie können die Folge von psychosozialem Stress aber auch von schmerzhaften Erfahrungen in der Kindheit sein, die sich ins Schmerzgedächtnis »eingraben« und die Reagibilität der Schmerzmatrix im Limbischen System verändern. Reagibilität und Intensität der ... [ mehr ]

Wilhelm Stuhlmann

Frühe Bindungserfahrungen hinterlassen lebenslange Spuren (PDF)

Psychotherapie im Alter 2007, 4(2), 15-24

Mit Hinblick auf biologische, soziale und psychische Determinanten zur Ausbildung neuronaler Strukturen, die lebenslang wirksam bleiben, werden die Auswirkungen früherer Bindungserfahrungen – auch in Bezug auf dementielle Entwicklungen – erörtert. Neue Forschungen zur Entwicklung des neuronalen Netzwerkes in den ersten Lebensjahren haben gezeigt, dass frühe Prägungen und Erfahrungen die Struktur des Netzwerkes mit lebenslangen Auswirkungen ... [ mehr ]

Michael Mayer

Dialektisch-behaviorale Therapie (DBT) bei einer 68-jährigen Patientin mit Borderline-Persönlichkeitsstörung - eine Falldarstellung (PDF)

Psychotherapie im Alter 2007, 4(1), 103-113

Dargestellt wird die bislang 15 Monate dauernde ambulante Psychotherapie einer 68 Jahre alten Patientin mit einer Borderline-Störung. Die Therapie orientierte sich an der DBT (dialektisch-behavioralen Therapie der Borderline-Störung). Dabei wird auf die Schwierigkeiten der Diagnosestellung bei älteren Patienten eingegangen. Es wird festgestellt, dass die Diagnose der Borderline-Störung in der Gerontopsychiatrie ein geeignetes diagnostisches Konzept ... [ mehr ]

Veronika Bergstein & Amelie Jüttemann-Lembke

Persönlichkeitsstörungen und Paarkonflikte im Alter - eine Fallstudie (PDF)

Psychotherapie im Alter 2007, 4(1), 91-101

Bei älteren Patienten zwischen 55 und 75 Jahren fordern die anstehenden Entwicklungsaufgaben erhöhte Anpassungsleistungen, wobei gleichzeitig viele stabilisierende Faktoren entfallen. Patienten mit einer Persönlichkeitsstörung fällt diese Anpassung, die eine hohe Flexibilität im Bereich der Beziehungen voraussetzt, besonders schwer. Vor diesem Hintergrund werden zwei abgestufte tiefenpsychologisch fundierte Langzeittherapien von Patientinnen mit ... [ mehr ]

Meinolf Peters

Narzisstische Persönlichkeitsstörungen im Alter (PDF)

Psychotherapie im Alter 2007, 4(1), 79-89

Thematisiert werden narzisstische Persönlichkeitsstörungen im Alter. Zunächst wird das Alter als narzisstische Krise beschrieben, anschließend wird auf das Konzept der narzisstischen Persönlichkeitsstörung eingegangen und zwei Typen dieser Störungsform, nämlich der unbeirrte und der hypervigilante Narzisst werden unterschieden. Einige Überlegungen im Hinblick auf mögliche Altersveränderungen schließen sich daran an. ... [ mehr ]

Rolf Tüschen & Petra Gruber

»Vater Rhein sollte sie erlösen« - Suizidale Phantasien als Schlüssel zur Persönlichkeit (PDF)

Psychotherapie im Alter 2007, 4(1), 69-78

In der Frühphase nach einem überlebten Suizidversuch ist die Abwehr gelockert. Der Therapeut kann Phantasien erfahren, die die Dynamik der Suizidalität erklären. Am Beispiel eines gemeinsamen Suizidversuchs eines älteren Ehepaares wird geschildert, wie die suizidalen Phantasien auch zum Schlüssel zur Persönlichkeitsstruktur und zum vorherrschenden Muster der Objektbeziehungen werden.

Stichworte: Suizidversuch, Geriatrische Patienten, ... [ mehr ]

Bertram von der Stein

Aggressive alte Männer: Zwischen Persönlichkeitsstörung, Naziideologie, Narzissmus und Identitätsdiffusion (PDF)

Psychotherapie im Alter 2007, 4(1), 55-68

In Fallvignetten wird der schwierige therapeutische Umgang mit aggressiven alten Männern verdeutlicht. Für die Entstehung dieser Aggressivität spielen neben aktuellen Belastungen unter anderem dekompensierte präödipale Störungen, Folgen von Traumatisierungen und biographische Belastungen eine Rolle. Aus psychohistorischer Perspektive wird auf die besondere Problematik älterer Deutscher vor dem Hintergrund des Nationalsozialismus und ... [ mehr ]

Mechthilde Kütemeyer

Normopathie - hypersoziale Traumaverarbeitung und somatoforme Dissoziation (PDF)

Psychotherapie im Alter 2007, 4(1), 39-53

Eine große Gruppe alter Patienten, die überangepasst und leistungsbewusst ihre traumatischen Kriegserfahrungen über Jahrzehnte hinweg gut kompensiert haben, verdient besondere klinische Beachtung. Die internalisierten Durchhalteparolen der NS-Zeit, das Schweigen und die Unfähigkeit, Fragen zu stellen, haben bei diesen das Kriegsende, die Phasen des Hungers und des »Wiederaufbaus« überdauert. Die Narben scheinbar verheilter Wunden brechen ... [ mehr ]

Ingeborg Lackinger Karger

Schönheitsklinik oder Zen-Kloster? Oder: Wie Frau trotz hysterisierten Zeitgeists in Schönheit und Würde altern kann (PDF)

Psychotherapie im Alter 2007, 4(1), 21-38

Gegenstand der Diskussion ist die Situation von Frauen um die Menopause. Es wird gezeigt, wie die Umbruchphase Klimakterium in ihrer Dynamik der Adoleszenz ähnelt und wie hysterische Verarbeitungsmechanismen einerseits nahe liegen, andererseits aber gesellschaftlich erwartet und gefördert werden und damit Reifung hemmen. In den mittleren Jahren, ihren Wechseljahren – erleben Frauen eine besondere Schwellensituation, die sich zunächst an körperlichen ... [ mehr ]

Norbert Hartkamp

Persönlichkeitsstörungen im Alter - Ein Blick in die Forschung (PDF)

Psychotherapie im Alter 2007, 4(1), 9-20

Der Forschungsstand zur Frage der Persönlichkeitsstörungen im höheren Lebensalter wird diskutiert. Insgesamt wird er als unbefriedigend eingeschätzt. Die vorhandenen Befunde legen die Annahme nahe, dass Persönlichkeitsstörungen besonders des DSM-Clusters B eine Tendenz haben, im höheren Lebensalter symptomatisch zurückzutreten. Persönlichkeitsstörungen weisen insgesamt im Langzeitverlauf eine weitaus größere ... [ mehr ]