Behindertenpädagogik

Angelika Bengel

Ein Leben mit dem Asperger-Syndrom. Der Versuch einer rehistorisierenden Entschlüsselung der doppelten Realität (PDF)

Behindertenpädagogik 2015, 54(1), 41-73

Autismus – spätestens seit dem Hollywoodfilm Rain Man, in dem Dustin Hoffman einen Asperger-Autisten spielt, kursiert ein Bild von der/dem vermeintlichen Autist_in. Der Person werden unter anderem besondere Fähigkeiten – gemeinhin als Inselbegabungen bekannt – absurde Rituale, kein Kontaktinteresse, monotones Sprechen, Vermeidung von Blickund Körperkontakt zugeschrieben. Auf der anderen Seite nimmt die Anzahl der Publikationen von betroffenen ... [ mehr ]

Stefan Schuster

Behindert »Sein« oder behindert »werden«?. Eine Entzerrung der verzerrten Sicht auf das Phänomen Behinderung (PDF)

Behindertenpädagogik 2015, 54(1), 5-40

»Der ist doch geistig behindert!« lautet eine im öffentlichen Sprachraum häufig gestellte »Diagnose«, die zunächst artikuliert, dass es sich bei dem gegenüberstehenden Objekt um einen Menschen handelt, dem aufgrund bestimmter physischer und psychischer Charakteristika das Prädikat zugeschrieben wird, »geistig behindert« zu sein (vgl. Feuser 1995, S. 88). Die als »bizarr« wahrgenommenen Verhaltensweisen ... [ mehr ]

Holger Schäfer

Buchbesprechung: Wolfgang Drave, Erhard Fischer, Christina Kießling (Hrsg.) (2013): Sehen plus+ - Beratung und Unterstützung sehbehinderter und blinder Schüler mit weiterem

Behindertenpädagogik 2014, 53(4), 435-437

Die Autoren Wolfgang Drave, Erhard Fischer und Christina Kießling legen mit ihrer umfangreichen Publikation »Sehen plus+ – Beratung und Unterstützung sehbehinderter und blinder Schüler mit weiterem Förderbedarf« einen Abschlussbericht vor, der die Begleitung der oben genannten Schülerschaft durch den Mobilen Sonderpädagogischen Dienst (MSD) auf qualitativer Datenbasis evaluierte. [ mehr ]

Ralph Diehm

Gelingensbedingungen. Perspektiven für die Ausbildung von Lehramtsanwärterinnen und -anwärtern im Lehramt für sonderpädagogische Förderung an weiterführenden allgemeinen Schulen

Behindertenpädagogik 2014, 53(4), 429-434

Das Seminar für das Lehramt für sonderpädagogische Förderung in Bielefeld blickt auf eine langjährige erfolgreiche Ausbildung von Lehramtsanwärterinnen und -anwärtern im Gemeinsamen Unterricht an Grundschulen zurück. Die enge Kooperation mit dem Seminar Grundschule und den Schulen konnte intensiv ausgebaut (vgl. Sonderpädagogische Förderung in NRW, Heft 2/12, S. 47–49) und im Ausbildungsprogramm beider Seminare fest ... [ mehr ]

Wolfgang Jantzen

Buchbesprechung: Jürgen Wiebicke: Dürfen wir so bleiben, wie wir sind? Gegen die Perfektionierung des Menschen - eine philosophische Intervention (PDF)

Behindertenpädagogik 2014, 53(4), 424-425

Der Autor ist Philosoph, Rundfunkjournalist und moderiert bei WDR 5 jeden Freitagabend »Das philosophische Radio«, die einzige interaktive Philosophie- Sendung im deutschsprachigen Hörfunk. Sein Buch setzt sich mit unterschiedlichen Aspekten der aktuellen Debatte über die Machbarkeit des Menschen und die damit verbundene zunehmende Bedeutung der Bioethik auseinander. Zugrunde liegt ein an der Würde des Menschen orientierte Position. [ mehr ]

Wolfgang Jantzen

Buchbesprechung: Beate Ochsner, Anna Grebe (Hrsg.): Andere Bilder. Zur Produktion von Behinderung in der visuellen Kultur (PDF)

Behindertenpädagogik 2014, 53(4), 419-424

Der vorliegende Band gibt die insgesamt 15 Referate einer im Juni 2011 an der Universität Konstanz durchgeführten Tagung wieder. Diesen Band, so das Vorwort der Herausgeberinnen, »situierten« diese »an der Schnittstelle zwischen Disability Studies, Medienwissenschaft, Visual Studies und soziologischen Ansätzen« (S. 7). Von den 15 Autor/inn/en sind gemäß Stellenbeschreibungen sechs der Medienwissenschaft zuzuordnen, drei der ... [ mehr ]

Willehad Lanwer

Buchbesprechung: Störmer, Norbert: Du störst! Herausfordernde Handlungsweisen und ihre Interpretation als »Verhaltensstörung« (PDF)

Behindertenpädagogik 2014, 53(4), 416-419

Störerinnen/Störer setzen stets Gestörte voraus. Denn ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene als Störerinnen/Störer klassifiziert werden, hängt maßgeblich von den sozialen Verhältnissen ab, in die sie hineingeboren werden, und in denen sowie unter denen sie leben. Die gesellschaftlichen Verhältnisse wiederum sind nie natürlicher, sondern immer sozial historischer Natur, d.h. von Menschen für Menschen geschaffene. [ mehr ]

Kerstin Ziemen

Buchbesprechung: Thomas Hoffmann: Wille und Entwicklung. Problemfelder - Konzepte - Pädagogisch-psychologische Perspektiven (PDF)

Behindertenpädagogik 2014, 53(4), 415-416

Der Autor geht dem Verhältnis von Denken und Wollen nach, indem »Willenskonzepte in der Geistigbehindertenpädagogik und deren Bezugswissenschaften« (S. 13) dargestellt, diskutiert und die Relevanz für das »pädagogische Verständnis der Bildungsund Entwicklungsmöglichkeiten von Menschen mit geistiger Behinderung« (ebd.) ausgelotet werden. Herr Hoffmann verdeutlicht (1.1. Wollen und Können), dass »die Gleichsetzung ... [ mehr ]

Alexa Köhler-Offierski

Buchbesprechung: Nicole Schuster, Ute Schuster, Vielfalt leben - Inklusion von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen. Mit praktischen Ratschlägen zur Umsetzung in Kita, Schule

Behindertenpädagogik 2014, 53(4), 413-415

Nicole Schuster, Fachjournalistin und Apothekerin, und Ute Schuster, Integrationshelferin für Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen, legen ein Buch vor, in dem sie entlang der Stationen des Lebenslaufs in einer Verschränkung von Falldarstellung und Institutionenbeschreibungen Herausforderungen und Schwierigkeiten von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung schildern und Hinweise zu einer besseren Integration geben. [ mehr ]

Klaus Rödler

Ein Mathematikunterricht für alle!. Schulische Inklusion braucht eine inklusive Fachdidaktik (PDF)

Behindertenpädagogik 2014, 53(4), 399-412

Schule heute ist ›inklusiv‹. »Alle gehören dazu«, heißt es. Und aus Sicht der politisch Verantwortlichen und der Schulaufsicht ist das Thema damit auch schon fast erledigt. Der schwarze Peter liegt bei den Schulen, genauer bei den Lehrkräften, die in einem strukturell gleich bleibenden Gesamtsystem ohne konzeptionelle Vorgaben und ohne entsprechende Unterstützungssysteme das verwirklichen sollen, was als gesellschaftliche ... [ mehr ]

Christoph Müller

Emotionale Gewalt als Methode. Zur Kritik des Programms »Bei Stopp ist Schluss!« (PDF)

Behindertenpädagogik 2014, 53(4), 391-398

Die alltägliche Arbeit von Lehrerinnen und Lehrern wird in der öffentlichen Meinung häufig unterschätzt und die komplexen Herausforderungen im Lehrerberuf verkannt. Lehrerinnen und Lehrer brauchen nicht nur ein enormes Wissen über die Entwicklung und das innere Erleben von Heranwachsenden ebenso wie über die zu vermittelnden Inhalte, sondern zusätzlich auch die empathischen und didaktischen Fähigkeiten um beides umzusetzen: die ... [ mehr ]

Norbert Störmer

Die Würde von Menschen mit Lebensund Lernerschwernissen bleibt immer auch in der Heilund Sonderpädagogik antastbar (PDF)

Behindertenpädagogik 2014, 53(4), 357-390

Vor 80 Jahren trat zum 01. Januar 1934 das »Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses« in Kraft. Dieses bereits am 14. Juni 1933 erlassene Gesetz erfuhr in den nachfolgenden Jahren durch verschiedene Ausführungsverordnungen mehrfache Veränderungen. Mit diesem Gesetz wurde die über viele Jahre in breiten Fachkreisen geführte Diskussion über rassehygienische Maßnahmen – hier konkret über die Sterilisation von in diesem ... [ mehr ]

Ernst-Ulrich Huster

Inklusion light?. Zum Wert sozialer Teilhabe in unserer Gesellschaft (PDF)

Behindertenpädagogik 2014, 53(4), 343-356

Dass die Bundesrepublik Deutschland der UN – Behindertenrechtskonvention beigetreten ist, war und ist sicher eine Selbstverständlichkeit gewesen, in der es heißt: »Jeder Mensch hat ein Recht auf Inklusion.« Dieses ist ein heraldischer Satz – Grundnorm als Zielbestimmung, aber auch als Prozessbeschreibung. Dabei formulierten unsere Verfassungsväter und -mütter bereits 1949 in Artikel 1 des Grundgesetzes: »Die Würde des ... [ mehr ]

Baldur Drolsbach

»Konsequent dezentral« - das sonderpädagogische Beratungsund Förderzentrum (PDF)

Behindertenpädagogik 2014, 53(3), 325-332

Eine Förderschule ohne eigene Klassen und Schüler. Was sich zunächst merkwürdig anhört, funktioniert im Lahn-Dill-Kreis (LDK) in Mittelhessen seit über 15 Jahren erfolgreich. Als Modell dezentraler Erziehungshilfe ist die Schule inzwischen bundesweit bekannt. Eine Neuorientierung und Weiterentwicklung wurde durch die neuen Aufgabenbereiche des regionalen Beratungsund Förderzentrums (rBFZ) notwendig. Der Beitrag des Schulleiters der Schule ... [ mehr ]

Martina Hehn-Oldiges

Basale und elementare Bildungsprozesse in heterogenen Lerngruppen gestalten. Methoden im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung (PDF)

Behindertenpädagogik 2014, 53(3), 311-324

In diesem Beitrag werden methodische Zugänge zur Umsetzung des Bildungsanspruchs für Lernende mit basalem und/oder elementarem Bildungspotenzial im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung aufgezeigt. Unterricht in heterogenen Lerngruppen kann und muss so gestaltet werden, dass dieser für alle Lernenden angemessene Entwicklungsund Lernangebote enthält. Dazu orientiere ich mich an der allgemeinen Entwicklung und frühen Lernformen, gebe einen ... [ mehr ]

Hendrik Trescher & Janos Klocke

Kognitive Beeinträchtigung mit Butler verstehen - Butler im Kontext kognitiver Beeinträchtigung verstehen (PDF)

Behindertenpädagogik 2014, 53(3), 285-308

Die sozialwissenschaftliche Diskussion um Behinderung ist in den vergangenen Jahrzehnten vor allem im englischsprachigen Raum um eine Perspektive erweitert worden, die nach der kulturellen und gesellschaftlichen Konstruktion von Behinderung bzw. behinderter Identität fragt und diese auf ihre Verstricktheit in machtvolle Diskurse hin analysiert. Die Disability Studies und ihre VertreterInnen haben dabei den Blickwinkel auf »Behinderung« von der Prämisse ... [ mehr ]

Ilona Ruzsics

Auswärtsunterbringung - eine unbeachtete Form der Exklusion (PDF)

Behindertenpädagogik 2014, 53(3), 273-283

Obwohl Berlin die Wohnangebote in den 1990er Jahren stark ausgebaut hat, sind nach wie vor ein Viertel aller Berliner Bürger/innen mit einer geistigen Behinderung, die in Wohneinrichtungen leben, außerhalb Berlins untergebracht. Trotz der hohen Zahl beschäftigen sich jedoch nur wenige Publikationen mit dieser Thematik. Im Sozialamt Lichtenberg werden die Fallakten dieser Außenunterbringungen aufbewahrt. Eine erste Auswertung dieser Akten liefert ... [ mehr ]

Tina Gebert

Partizipative Forschung mit Menschen, die als geistig behindert bezeichnet werden - im Spannungsfeld von Teilhaberecht und Wissenschaftlichkeit (PDF)

Behindertenpädagogik 2014, 53(3), 251-272

Durch die Ratifizierung der Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (hiernach: BRK) garantieren die Unterzeichnerstaaten Menschen mit Behinderungen ausdrücklich das Recht auf Teilhabe an der Gestaltung gesellschaftlicher Prozesse: »Die Vertragsstaaten treffen geeignete Maßnahmen, um Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit zu geben, ihr kreatives, künstlerisches und intellektuelles Potenzial zu entfalten und zu nutzen, nicht ... [ mehr ]

Schuppener,Saskia & Mandy Hauser

Empirische Forschung mit Menschen, die als geistig behindert gelten. Basisvariablen und methodologische Zugänge aus Sicht der Partizipativen Forschung (PDF)

Behindertenpädagogik 2014, 53(3), 233-250

Empirische Forschung im Bereich sogenannter geistiger Behinderung hat international in den vergangenen Jahrzehnten einen steten Wandel vollzogen. In Abhängigkeit von vorherrschendem Menschenbild, der Sichtweise auf den Personenkreis und den gewachsenen Forschungstraditionen der jeweiligen Forschungsgemeinschaften gestaltet sich der Wandel auf je unterschiedliche Art und Weise. [ mehr ]

Dieter Lerch

Aus der Verbandsarbeit. Bericht von der 46. Hauptversammlung VDS (14.16.11.2013 in Rostock) (PDF)

Behindertenpädagogik 2014, 53(2), 206-210

Rostock. Im Turnus von 2 Jahren finden die Hauptversammlungen des Verbandes Sonderpädagogik e.V. auf Bundesebene statt. In diesem Jahr – 2013 – haben sich die 133 gewählten Delegierten aus allen Landesverbänden, darunter 9 Delegierte aus Hessen, für 3 Tage in Rostock (Mecklenburg-Vorpommern, Abb. 1) eingefunden und über die Grundlagen der künftigen Arbeit und der Weiterentwicklung des Verbandes verhandelt und beschlossen. [ mehr ]