Behindertenpädagogik

Hans-Peter Schmidtke

Von der Fabelhaftigkeit der interkulturellen Pädagogik (PDF)

Behindertenpädagogik 2007, 46(1), 32-52

Einige Kreise unserer Gesellschaft, glücklicherweise nicht alle, beklagen, dass eigentlich schon zu viele Ausländer in Deutschland leben. Besonders in den Ballungszentren ist der Anteil von neudeutschen Kindern (das sind Kinder mit deutscher Staatsangehörigkeit, aber mit Migrationshintergrund) an einzelnen Schulen dem der »jungen Altdeutschen« (also Kindern ohne nachweisbaren Migrationshintergrund in den letzten Generationen) schon weit ... [ mehr ]

Beate Wischer

Umgang mit Heterogenität in der Schule - Zwischen Veränderungsnotwendigkeiten und Veränderungsmöglichkeiten (PDF)

Behindertenpädagogik 2007, 46(1), 19-32

Die Erkenntnis, dass Kinder einer Lerngruppe sich in ihren Lernvoraussetzungen, Interessen, Fähigkeiten und vielem mehr unterscheiden, ist nicht neu und stellt auch keineswegs eine neue Herausforderung für Schule und Unterricht dar. Schon Ernst Christian Trapp – erster Pädagogikprofessor Deutschlands – führt in seinem »Versuch einer Pädagogik« aus, dass das für den Erzieher grundsätzlich zu lösende Problem ... [ mehr ]

Jan Weisser

Das Besondere der Erziehung Theoriepolitik in der Sonderpädagogik 1950 - 2000 (PDF)

Behindertenpädagogik 2007, 46(1), 3-18

Wenn alle Erziehung ist, wie wird dann aus Erziehung besondere Erziehung? Die Sonderpädagogik hat sich immer wieder und seit den 1970er Jahren zu- nehmend aus der Defensive heraus mit dieser Frage auseinandersetzen müssen, hängt doch Umfang und Inhalt des Faches wesentlich von der Schlüssigkeit der diesbezüglichen Antwort ab. Gegenüber den Lösungsvorschlägen wurde immer wieder der Tautologievorwurf erhoben1, womit die Kritik an dem ... [ mehr ]

Jürgen Seeberger

Praxisorientierung und förderplanorientiertes Arbeiten als Chance für die Förderung benachteiligter Jugendlicher (PDF)

Behindertenpädagogik 2006, 45(1), 89-108

Seit Beginn der Schuljahres 2005/2006 arbeiten 46 Hauptschulen und sechs Förderschulen für Lernhilfe mit im Programm SchuB, Lernen und Arbeiten in Schule und Betrieb, das die Zielsetzung verfolgt, abschlussgefährdete und zu wenig qualifizierte Jugendliche aus Haupt- und Förderschulen so zu fördern, dass sie dennoch entweder einen Abschluss oder die Ausbildungsfähigkeit erreichen und sie damit eine Chance auf Integration auf dem Arbeits- und ... [ mehr ]

Uwe Findeisen

Vom Lernen bis zur Schulangst - Das Leistungslernen sorgt selbst für Lernunlust und ihre Folgen (PDF)

Behindertenpädagogik 2006, 45(1), 79-86

In Überlegungen zum Leistungslernen als Ursache von Lernunlust und zu den damit einhergehenden Folgen wird zunächst der Frage nachgegangen, warum Wissensaneignung zu vielfältigen Erscheinungen von Schulunlust und Schulangst führt. In diesem Kontext wird verdeutlicht, dass das Wissen im schulischen Alltag in ein Pensum verwandelt wird, was aus dem Lernen, der Vermittlung und dem Begreifen von Wissen einen ständigen Lerndruck macht. Durch die Festlegung ... [ mehr ]

Ulrike Becker

Innovative Organisationsstrukturen für Schüler mit Lernbeeinträchtigungen am Schulanfang (PDF)

Behindertenpädagogik 2006, 45(1), 68-77

Die zentrale Fragestellung des Beitrages ist: Wie können Schüler mit Lernbeeinträchtigungen im Verband von Grundschulklassen sozial integriert und sonderpädagogisch gefördert werden? Aufgrund einer theoretischen Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Beiträgen zur konstruktivistischen Didaktik (Werning 2002; Werning, Lütje-Klose 2006), zur psychoanalytischen Pädagogik (Becker 1995) sowie zur Reformpädagogik (Hansen-Schaberg, ... [ mehr ]

Klaus Rödler

Rechnen mit konkreten Zahlen - Neue Vorschläge für einen fördernden und differenzierenden Rechenunterricht (PDF)

Behindertenpädagogik 2006, 45(1), 59-67

Rechenschwäche und Dyskalkulie sind die Oberflächensymptome eines unausgereiften inneren Zahlkonzepts. Was immer die genaue Ursache der Problematik ist: Die Struktur unserer auf dezimaler Ordnung beruhenden Zahlen wird nicht genutzt. Sie kann nicht genutzt werden, weil die Zahlen in diesem Denken abstrakt bleiben. Allenfalls bilden sie eine lange begriffliche Reihe ohne strukturierende Ordnung. [ mehr ]

Saskia Schuppener

»Frag’ mich mal…« - Zur Subjektivität von Schülerinnen und Schülern mit geistiger und mehrfacher Behinderung innerhalb des Unterrichts in heterogenen Lerngruppen (PDF)

Behindertenpädagogik 2006, 45(1), 41-55

Heterogenität bedeutet »Ungleichartigkeit, Verschiedenartigkeit, Uneinheitlichkeit« (Duden 1990). Von Heterogenität wird innerhalb des Fachgebietes Sonderpädagogik – und im Speziellen innerhalb der Geistigbehindertenpädagogik – in zweierlei Hinsicht gesprochen. [ mehr ]

Helga Fasching

Qualitätssicherung und -entwicklung in Maßnahmen der beruflichen Integration (PDF)

Behindertenpädagogik 2006, 45(1), 35-41

Das Thema »Qualitätssicherung und -entwicklung« ist ein zentrales in der sozialen Arbeit und gewinnt auch in Maßnahmen zur beruflichen Integration von Menschen mit Behinderungen eine zunehmende Bedeutung. Die Chancen der Qualitätssicherung und -entwicklung in Maßnahmen zur beruflichen Integration liegen darin, dass einerseits die Leistungen nach außen transparent gemacht werden; andererseits in der weiteren Professionalisierung der ... [ mehr ]

Matthias Schnath

Menschen mit Behinderungen: Die Spiegel der Normalität (PDF)

Behindertenpädagogik 2006, 45(1), 11-35

Kritik der aktuellen »Leitbilder« der Behindertenpolitik Im ersten Halbjahr des Dritten Jahrtausends unserer Zeitrechnung schickte sich eine von einer rot-grünen Mehrheit im Bundestag getragene Bundesregierung an, zügig und entschlossen einen »Paradigmenwechsel« in der Behindertenpolitik gesetzlich zu verwirklichen. Selbstbestimmung und Teilhabe1 sind die Losungen, die in die Regelungen eines neu zu beschließenden Sozialgesetzbuch Neuntes ... [ mehr ]

Wolfgang Jantzen

Georg Feuser zum Abschied (PDF)

Behindertenpädagogik 2006, 45(1), 5-11

Georg Feuser zu verabschieden, für den Studiengang Behindertenpädagogik, in den Räumen der Bonhoeffer-Gemeinde – beides hat Geschichte und ist Geschichte. Und als Freund mit, wenn ich richtig zähle, 38 Jahren gemeinsamer Geschichte, die auch nach Georgs Abschied in Bremen noch weitergeht: das ist mit Hinblick auf unendlich viele Ereignisse und große Dichte nahezu unmöglich. Also habe ich mich entschieden, Georg zum Abschied zu würdigen, ... [ mehr ]

Brigitte Schumann

»Kontinuitäten« nach 1945 oder: Wie das Erbe der NS-Psychiatrie in den 1970er Jahren noch ungebrochen weiterwirkt (PDF)

Behindertenpädagogik 2005, 44(4), 415-420

Die bis 1945 durchgeführten Tötungen von alten, kranken, behinderten und anderen für »lebensunwert« erklärten Menschen durch die NS- Psychiatrie sind mit der Veröffentlichung von Ernst Klees Buch »Euthanasie im NS- Staat« von 1983 lückenlos dokumentiert worden. Dass die mit der Politik der »Ausmerzung« verbundene Ideologie des Rassenwahns auch in den bundesrepublikanischen Anfängen über ... [ mehr ]

Ulrike Trillhaas

Die Dynamic Skill Theory nach Kurt W. Fischer (PDF)

Behindertenpädagogik 2005, 44(4), 403-413

Die Arbeit beschäftigt sich mit Grundannahmen der Dynamic Skill Theory, die maßgeblich von Kurt W. Fischer, Professor für Human Development and Psychology an der Harvard University, erarbeitet wurde und die menschliche Entwicklung in ihrer gesamten Komplexität zu verstehen und erklären versucht. Die Entstehungsgeschichte der Theorie wird kurz dargestellt, um dann zentrale Begriffe der Theorie zu erläutern. Hierbei wird vor allem auf die ... [ mehr ]

Wolfgang Jantzen

Die »Dominante« (Uchtomskij) als Schlüssel zu einer Theorie der dynamischen und chronogenen Lokalisation der Emotionen im Werk von L.S. Vygotskij (PDF)

Behindertenpädagogik 2005, 44(4), 395-402

Die Geschichte und Struktur von L. S. Vygotskijs Theorie der dynamischen und chronogenen Lokalisation der Emotionen wird rekonstruiert. In der Entwicklung dieses spinozanischen Ansatzes nutzte Vygotskij die physiologische Theorie der Dominante von A. A. Uchtomskij. Die psychophysiologisch verstandene Dominante als Arbeitsprinzip der Nervenzentren stellt nach Uchtomskij ein (bedürfnisgesteuertes) funktionelles System mit einer Systemgeschichte dar. Dieses System realisiert ... [ mehr ]

Heike Schnoor

Heilpädagogik als Dialog (PDF)

Behindertenpädagogik 2005, 44(4), 385-394

Ausgehend von einer Tendenz der Veränderung heilpädagogischer Ansätze von der Arbeit am Symptom über die Arbeit an einer Person hin zur Kooperation mit der betroffenen Person werden Überlegungen zu einem dialogischen Ansatz innerhalb der heilpädagogischen Theoriebildung angestellt. Dabei wird auf einige philosophische und psychologische Referenztheorien rekurriert und eine exemplarische Anwendung auf zentrale Fragen der ... [ mehr ]

Dorothea Rzepka

Anti-Aggressivitäts-Training-Anmerkungen aus verfassungsrechtlicher und kriminologischer Sicht (PDF)

Behindertenpädagogik 2005, 44(4), 373-384

Anti-Aggressivitäts-, Anti-Gewalt-, Antagonisten- oder Coolness-Training scheinen in der Fach- und Medienöffentlichkeit überwiegend positiv aufgenommen zu werden, während kritische Stimmen sich erst langsam zu Worte melden. Der Beitrag wird ebenfalls einen kritischen Blick auf derartige Trainingsprogramme werfen, wobei verfassungsrechtliche Überlegungen–ergänzt durch kriminologische Aspekte- im Vordergrund stehen. [ mehr ]

Birgit Herz

Ist die ›Konfrontative Pädagogik‹ der Rede wert? (PDF)

Behindertenpädagogik 2005, 44(4), 339-373

Im Juni 2005 erschien in der Zeitschrift für Heilpädagogik ein Beitrag mit der Überschrift »Konfrontation und Härte statt Mitgefühl und Empathie: Die Konfrontative Pädagogik als letzte Chance in der Erziehungshilfe?« Die hierin enthaltenen Artikel angeführten Praxisbeispiele machen unmissverständlich deutlich, dass dort gegen die Menschen- und Kinderrechtskonvention verstoßen wird. Die Veröffentlichung löste ... [ mehr ]

Peter Rödler

Alternative zur ›Kusstherapie‹? (PDF)

Behindertenpädagogik 2005, 44(4), 339-355

Liebe Leserinnen und Leser derBEHINDERTENPÄDAGOGIK, der Titel meines Editorials soll in doppelter Hinsicht zielführend sein. Zum einen verweist das hoffentlich spontane Unwohlsein bei der ›Kusstherapie‹2 auf ein wenn nicht explizites so doch implizites Wissen, dass auch die schönsten, beziehung- stiftendsten Mittel der Begegnung sich in ihr Gegenteil verkehren, zum realen Missbrauch werden, wenn sieeinseitig›technologisch‹ benutzt, aus ... [ mehr ]

Stephan Becker

Eine Bemerkung zur so genannten ›Konfrontativen Pädagogik‹ (PDF)

Behindertenpädagogik 2005, 44(4), 339-342

Aus verschiedenen Blickwinkeln wird das Konzept der »Konfrontativen Pädagogik«, das z.B. dem Anti-Aggressions-Training und dem Coolness Training zugrunde liegt, kritisch diskutiert.

Stichworte: Pädagogische Therapie, Verhaltensmodifikation, Gewalt, Aggressionsverhalten, Jugendliche Delinquenz, Theoretische Orientierung, Therapeutenrolle, Therapeutische Prozesse, Therapieergebnisse, Berufsethik

Keywords: Educational Therapy, Behavior ... [ mehr ]

Christian Wagner

Ein persönliches Manifest als Einladung: »Streitbare Welt - Streitbares Ich« (PDF)

Behindertenpädagogik 2005, 44(3), 317-327

»Diese Polarität –Gleichheit anbieten und doch Ungleichheit herstellen zu wollen– macht eine strukturelle Schwierigkeit pädagogischen Handelns in der Schule aus. Hierin gründen im Kern die Antinomien pädagogischen Handelns im Kontext der gesellschaftlichen Institution Schule.«1 [ mehr ]