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31 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: August 2025
Bestell-Nr.: 41028
https://doi.org/10.30820/9783837963618-79
Alessandra Lemma

Trauer, Melancholie und Maschinen (PDF)

Eine psychoanalytische Untersuchung zu Zeiten des Griefbots

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Tod und Trauer verändern sich durch die Möglichkeit, dass Tote nach dem Tod auf das laufende Leben einwirken, wie es in den prä-digitalen Generationen nicht möglich war. Die psychologischen und soziologischen Auswirkungen der »Online-Toten« und der »Grief Tech« werden erst allmählich verstanden. Bis zu diesem Beitrag, der eine Art von Grief Tech, nämlich den Griefbot, untersucht, wurden sie noch nicht psychoanalytisch erforscht. Durch psychoanalytische Lesart einer Episode der Serie Black Mirror wird diese Entwicklung kritisch untersucht. Aus meiner Sicht stellt ein psychoanalytisches Modell der Trauer eine unschätzbare Perspektive dar, die uns hilft, über das Potenzial dieser Technologie sowie über die psychologischen und ethischen Risiken nachzudenken, die sie mit sich bringt. Ich argumentiere, dass die Unsterblichkeit der Toten durch digitale Permanenz der schmerzhaften Realität des Verlustes und der Anerkennung des Andersseins entgegenwirkt, die für psychisches Wachstum und die Integrität unserer Beziehungen zu anderen grundlegend ist. In Anlehnung an Derridas Konzept der »ursprünglichen Trauer« schlage ich vor, dass Trauer ein lebenslanger Prozess ist, der uns dazu herausfordert, die Andersartigkeit des verlorenen Objekts in uns selbst zu bewahren. Die Werkzeuge, die wir für die Trauerarbeit verwenden, müssen zuallererst an diesem psychologischen und grundlegend ethischen Prozess gemessen werden.

Abstract:
Death and mourning are being shaped by posthumous opportunities for the dead to affect current life in ways not possible in pre-digital generations. The psychological and sociological impact of the dead »online« and of »grief tech« is only beginning to be understood. It has not yet been explored psychoanalytically until this paper that examines one type of grief tech, namely the griefbot. This development is critically explored through a psychoanalytic reading of an episode of Black Mirror. I suggest that a psychoanalytic model of mourning provides an invaluable perspective to help us to think about this technology’s potential as well as the psychological and ethical risks it poses. I argue that the immortalisation of the dead through digital permanence works against facing the painful reality of loss and the recognition of otherness, which is fundamental to psychic growth and to the integrity of our relationships with others. Drawing on Derrida’s conceptualization of »originary mourning«, I suggest that mourning is an interminable process that challenges us to preserve within the self the otherness of the lost object. The tools we use for mourning need to be assessed first and foremost against this psychological and fundamentally ethical process.
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