Sozialwissenschaften/Soziologie

Krieg, Aggression und Todestrieb

Kritische Theorie - Psychoanalytische Praxis

Wie verhalten sich Psychoanalyse und Kritische Theorie zu menschlicher Aggression und kriegerischen Absichten? Die Beiträger*innen fragen jenseits von aktuellen Kriegsschauplätzen auch nach den Hintergründen alltäglicher Gewalt und Unterdrückung, die sich in Form des ökonomischen Wachstumszwangs und der asymmetrischen Produktion von Reichtum und Armut zeigen. [ mehr ]

Das Ende der Menschenrechte

Leben oder Tod an Europas Grenzen

Wer darf zu uns kommen? Wer wird als illegal markiert? Wo verdichten sich Feindbilder? Heidrun Friese versteht derzeitige Migrationspolitiken als Teil eines Kriegsszenarios und zeigt deren innere Logik von Feindschaft und Todespolitik. Sie formuliert die existenzielle Frage nach der Universalität der Menschenrechte und plädiert für Verantwortung und Rechenschaftspflicht. [ mehr ]

Jürgen Straub & Dilek A. Tepeli (Hg.)

psychosozial 182: Affektive Sozialität - Die Anderen als Adressat:innen eigener Gefühle

(48. Jg., Nr. 182, 2025, Heft IV)

Ohne Gefühle ist unser Leben nicht vorstellbar. Sie bestimmen unser Handeln, begleiten unser Denken. Sie gelten gemeinhin als etwas sehr Persönliches oder sogar Individuelles, das sich im »Inneren« eines Menschen abspielt. Doch Gefühle sind nicht nur subjektive, sondern auch eminent soziale Phänomene. Keine Begegnung und Beziehung ist ohne sie denkbar. In diesem Heft sind Beiträge versammelt, die sich überwiegend mit feindlichen Gefühlen wie Ekel, Abscheu, Verachtung, Ressentiments oder auch Hass befassen. Solche Gefühle spielen in gewaltvollen Praxen eine wichtige Rolle – und sie beschäftigen uns meist nachhaltiger als positive, freundliche Gefühle: Stehen sie allein schon tagtäglich im Fokus der Nachrichten aus aller Welt. [ mehr ]

Lebensgeschichte, Interviews, wissenschaftliches Wirken

Gesammelte Schriften, Band 1

Seit den 1960ern einer kritischen Psychoanalyse und Psychologie verbunden, kulminierte das zeitdiagnostische Denken des Sozialpsychologen, Psychoanalytikers und Mediziners in seinem Projekt einer historisch ausgerichteten, kulturevolutionären Anthropologie. Einige von Hans Kilians Ideen sind trotz ihrer eigenen zeitlichen Verortung weiterhin aktuell und als wissenschaftsgeschichtliche Zeugnisse intellektuell anregend. Anhand von teils bislang unveröffentlichten Texten und Interviews werden Kilians Leben und Wirken anschaulich. Der Band wird abgerundet mit einer vollständigen Bibliografie seiner Werke. [ mehr ]

Gewalterfahrungen von Jungen und Männern und die Folgen für ihre Gesundheit

Sechster Deutscher Männergesundheitsbericht der Stiftung Männergesundheit

Männer sind im jungen Alter häufiger und generell anders als Frauen von Gewalt betroffen. Da Männer jedoch gesellschaftlich in erster Linie als Täter wahrgenommen werden, ist die Forschungslage zu ihren Gewalterlebnissen als Opfer und deren erhebliche Auswirkungen auf ihre Gesundheit völlig unzureichend. Führende Fachleute haben die verstreuten Erkenntnisse zusammengetragen und präsentieren sie entlang des Lebenslaufes. Ein besonderer Fokus liegt auf Blaulichtberufen und Militär sowie auf vulnerablen Lebenslagen. [ mehr ]

J.L. Moreno

Der Arzt, der das Theater in die Psychiatrie brachte

J.L. Moreno (1889–1974), der Vater des Psychodramas, war ein früher Kritiker Sigmund Freuds, war Verfasser und Herausgeber von Schriften der Wiener Moderne und des Existenzialismus, gründete ein experimentelles Theater, beeinflusste Martin Buber und wurde zu einem bedeutenden Psychiater und Sozialwissenschaftler seiner Zeit. Die von seinem Sohn Jonathan D. Moreno geschriebene Biografie verbindet das Leben und die Errungenschaften J.L. Morenos mit den Entwicklungen in der Psychologie und Soziologie. [ mehr ]

Mütter und Andere

Wie die Evolution uns zu sozialen Wesen gemacht hat

Der Ursprung unseres sozialen Verhaltens liegt, so Sarah Blaffer Hrdy, in gemeinschaftlicher Kindererziehung, denn steinzeitliche Mütter und Väter waren angesichts knapper Ressourcen auf gegenseitige Hilfe angewiesen. Die Autorin erläutert, warum und wie sich aus dieser Form der gemeinschaftlichen Fürsorge entscheidende neue Formen des sozialen Miteinanders sowie die einzigartigen menschlichen Fähigkeiten der Empathie und Kooperation entwickelten. [ mehr ]

Helfende Hände für geflüchtete Menschen

Beziehungsorientierte psychosoziale Begleitung während des Ankommens

Die psychosoziale Begleitung von Geflüchteten in der Phase ihres Ankommens in Deutschland wirkt sich positiv auf die psychische Gesundheit und den Integrationsprozess aus. Doch wie kann eine beziehungsorientierte Hilfe gestaltet werden, wo liegen die Möglichkeiten und Grenzen einer frühzeitigen Begleitung und wie kann diese den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden? [ mehr ]

Freie Assoziation - Zeitschrift für psychoanalytische Sozialpsychologie 1/2025: Die Unwirklichkeit unserer Städte

28. Jahrgang, 2025, Heft 1

Ausgabe 1/2025 der Freien Assoziation ist der Auseinandersetzung um gegenwärtige Stadtarchitekturen und den Möglichkeiten eines Neudenkens derselben gewidmet: Wie sieht eine gemeinschaftliche Stadt aus, die sich an den Bewohner:innen orientiert und die großen Zukunftsaufgaben ernstnimmt? [ mehr ]

Künstliche Intelligenz und Kränkung

Der Verlust menschlicher Besonderheit

Künstliche Intelligenz bringt psychosoziale Herausforderungen mit sich, insbesondere den Verlust der vermeintlichen menschlichen Einzigartigkeit, was unser Selbstbild als autonome Wesen infrage stellt. Karsten Weber beschreibt die Kränkung, die durch die Entwicklung und den Einsatz von KI verursacht wird. Exemplarisch erörtert er Übergänge und Verluste – und setzt sie in den Kontext anderer globaler Herausforderungen, denen die Menschheit aktuell und in absehbarer Zukunft gegenübersteht. Wie kann ein konstruktiver Umgang mit KI aussehen? Wie können wir mit den Herausforderungen, die KI an uns stellt, gut umgehen? [ mehr ]

Die erwartete Katastrophe

Eine sozialwissenschaftliche Analyse des Preppens

In Interviews mit Prepper*innen spürt Mischa Luy deren persönlichen Motivationen und Überzeugungen nach. Er beschreibt, dass dem Wunsch nach Unabhängigkeit innerhalb katastrophischer Zukunftsszenarien ein starkes Bewusstsein für individuelle und gesellschaftliche Verletzbarkeit zugrunde liegt, das auf persönlichen sowie tradierten Mangelerfahrungen, gesellschaftlichen Krisen und sozialisatorisch erworbenen Wertvorstellungen beruht. [ mehr ]

Experimente in Demokratie

Re-Education, angewandte Sozialpsychologie und Gruppendynamik in der frühen Bundesrepublik

Der amerikanische Re-Education-Diskurs der 1930er und 1940er Jahre war geprägt von der Frage, wie mit dem nationalsozialistischen Deutschland nach dem Krieg umzugehen sei. Oliver König zeigt, welche Bedeutung angewandter Sozialpsychologie, Gruppendynamik und Psychoanalyse für eine in Deutschland schrittweise entstehende demokratische Kultur zukommt. [ mehr ]

Sozialpsychologie des Autoritären

Zur Aktualität der Autoritarismusforschung der Frankfurter Schule

Um das Erstarken autoritärer Bewegungen und die Wahlerfolge autoritärer Parteien besser verstehen und einschätzen zu können, ist ein detaillierter und differenzierter Blick auf die Autoritarismusforschung des Frankfurter Instituts für Sozialforschung notwendig. Vor dem Hintergrund von Diskussionen über die Ursachen aktueller autoritärer Dynamiken und über neue Ausformungen des Autoritarismus legt Markus Brunner eine detaillierte und systematische Darstellung der vielfältigen Autoritarismusforschung der Frankfurter Schule vor. [ mehr ]

Krise der Imagination

Zum Verlust von Urteilskraft und Gemeinsinn

Öffentliche Debatte und Bildungslandschaft sind heute beherrscht von einem verarmten Denken – sichtbar am sprachlichen Pragmatismus, einer Gegenwartsfixierung und einer erregten Meinungsdemokratie. Roland Reichenbach setzt eine Denkform dagegen, die Tiefe hat, möglichkeitsorientiert ist und erzählerisch auf starke innere Bilder zurückgreifen kann. [ mehr ]

psychosozial 179: Religionskritik im Wandel - Exemplarische Einsichten in aktuelle Diskurse

(48. Jg., Nr. 179, 2025, Heft I)

Heft Nr. 179 der Zeitschrift psychosozial beleuchtet an Beispielen die lange Tradition der Religionskritik. Die Beiträge widmen sich einer undogmatischen Perspektive religionskritischen Strömungen in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und Diskursfeldern, aber auch der religiösen Gegenwehr, z.B. in Gestalt eines vehementen Anti-Atheismus. Sie zeigen, dass in Wissenschaften wie der Psychoanalyse oder Soziologie sowie in interdisziplinären Forschungszweigen wie dem Feminismus oder der Religionswissenschaft vieles in Bewegung ist. [ mehr ]

Burn Baby Burn

Kapitalismus als Ursache der Klimakrise und die Psychopathologien ihrer Leugnung

Steen Thorsson zeigt auf, dass die Ursache der Klimakrise in der instrumentellen Vernunft der kapitalistischen Produktionsweise begründet liegt. Unter Rückgriff auf die Kritische Theorie zeichnet er nach, wie die im Kapitalismus verfasste Naturbeherrschung mit einer Verdinglichung der Natur einhergeht, welche die ökologische Krise erst hervorgebracht hat und weiter vorantreibt. [ mehr ]

Freie Assoziation - Zeitschrift für psychoanalytische Sozialpsychologie 2/2024: Ein Jahr 7. Oktober

27. Jahrgang, 2024, Heft 2

Ausgabe 2/2024 der Freien Assoziation ist der Auseinandersetzung mit den weitreichenden Folgen des 7. Oktober 2023 für jüdisches Leben weltweit gewidmet: Das genozidale Massaker der Hamas wird innerhalb der vielfältigen Beiträge als Ausgangspunkt einer neuen antisemitischen Normalität verstanden, bei der fortwährend die Existenz Israels infrage gestellt wird, wodurch elementare Sicherheitsbedürfnisse aller Juden:Jüdinnen angegriffen sind und nicht zuletzt das Erleben der Shoah wiederaufrufen werden kann. [ mehr ]

Trauma Kultur Gesellschaft 1/2025: Trauma und Oral History

3. Jahrgang, 2025, Heft 1

Oral Historians achten nicht nur auf das Erzählte, sondern auch auf das Wie der Erzählung, die narrativen Operationen, Blickwinkel, Adressaten, und nicht zuletzt auf die Position des Fragenden. Dieses reflexive Fragen macht sie zu einem spannenden Diskussionspartner für die Psychoanalyse. Das vorliegende Heft, kuratiert von einer Historikerin und einem Psychoanalytiker, widmet sich einem Ausschnitt der Geschichte, in dem ein am Subjekt orientierter Ansatz von besonderer Bedeutung ist: dem sozialen Trauma.
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Toxische Männlichkeitsbilder in muslimischen Milieus

Autoritäre Erziehung und traditionelle Geschlechterrollen gehören in vielen muslimischen Familien zum Alltag. Im Konflikt zwischen familiärer Loyalität und gesellschaftlichen Erwartungen stehen gerade Jungen in Gefahr, sich zu radikalisieren und traditionelle Männlichkeitsnormen massiv überzuinterpretieren. Ahmet Toprak deckt diese toxische Dimension schonungslos auf und zeigt politische wie pädagogische Auswege. [ mehr ]

Wie gefährlich ist Donald Trump?

27 Stellungnahmen aus Psychiatrie und Psychologie

27 amerikanische PsychiaterInnen, PsychologInnen und TherapeutInnen klären darüber auf, warum jemand wie Trump absolut amtsunfähig ist und niemals mit der Macht des amerikanischen Präsidenten hätte betraut werden dürfen. Sie durchbrechen damit eine wichtige ethische Grundregel ihres Berufs, die es ihnen verbietet, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens eine seelische oder geistige Krankheit zu attestieren. In spannenden Beiträgen untersuchen die AutorInnen die narzisstischen Charakterzüge, die psychopathologischen Symptome und die bizarren Handlungen Trumps, die angesichts seiner Machtfülle tatsächlich eine akute Gefahr nicht nur für die USA, sondern für die ganze Welt darstellen.  [ mehr ]

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