Erinnerungskultur
Unsichere Zugehörigkeiten
Im Dialog mit benachbarten Disziplinen werden in den Beiträgen die Identitäts- und Zugehörigkeitskonflikte junger Erwachsener betrachtet und reflektiert, die Ergebnisse des Projekts »Feeling the Past« diskutiert und Vorschläge gemacht, wie ein Modell psychosozialer Konfliktbearbeitung, das auf Teilhabe ausgerichtet ist, in der Schule aussehen könnte.
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Erinnern allein reicht nicht
Die nationalsozialistische Ideologie blieb nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs für etliche Deutsche mental führend. Wegschauen, Schweigen, Verneinen, Verleugnen und Vergessen-Machen dienten gegenüber der Demokratisierung als Abwehrformen. Ebenso sollte damit eine Schuldaufdeckung verhindert werden. Das Anliegen von Anita Eckstaedt ist ganz allgemein die Wahrnehmung für verbliebene Phänomene der NS-Ideologie zu sensibilisieren, um letztlich ähnlichen Entwicklungen von Destruktivität entgegentreten zu können. [ mehr ]
Trauma Kultur Gesellschaft 3/2023: Gewaltfolgen
Interdisziplinär, diskursiv und am Puls gegenwärtiger Debatten verbindet die dritte Ausgabe der Trauma Kultur Gesellschaft klinische, sozial- und kulturwissenschaftliche Fragestellungen: Im Fokus stehen die Folgen und Auswirkungen von Traumatisierung und Gewalt. Beiträge und Interviews beleuchten Perspektivenvielfalt und praxisnahe Erfahrungen zu individuell verschiedenen und sozial wie kulturell geprägten Zugängen zu Gewaltfolgen. [ mehr ]
Verführungstheorie - Melancholie - Nachträglichkeit
Vom dramatischen Dialog zwischen Sigmund Freud und Karl Abraham, den Brautbriefen, Freuds Briefwechsel mit Martha Bernays 1882/83, dessen Festhalten am phylogenetischen Faktor und der Entdeckung der melancholischen Arbeit bis zu Kurt Eisslers Kampf um die Anerkennung der den Überlebenden des Holocaust zugefügten schweren Traumata – Friedrich-Wilhelm Eickhoff blickt auf bedeutende Aspekte der Geschichte der Psychoanalyse zurück. In diesem Buch versammelt er Beiträge zu diesen und vielen weiteren verwandten Themen. Jeder Text beleuchtet eine andere historische Wegmarke der Psychoanalyse hinsichtlich Verführungstheorie, Melancholie und Nachträglichkeit. [ mehr ]
psychosozial 169: Erinnerung im Widerspruch - Psychologie, Repression und Aufarbeitung (in) der DDR
Die DDR ist Geschichte, doch die Erinnerung an sie bleibt lebendig, widersprüchlich und konfliktgeladen. Diese Widersprüchlichkeit geht nicht nur auf die unterschiedlichen biografischen Hintergründe der Menschen zurück, die in der DDR lebten, sondern beruht auch auf einer stetigen Weiterentwicklung in der öffentlichen Erinnerungskultur in Deutschland nach 1989. Die Autor*innen des Themenschwerpunktes setzen sich aus unterschiedlichen wissenschafts- und sozialgeschichtlichen Perspektiven mit den Widersprüchen in der Erinnerung an die DDR auseinander. [ mehr ]
Die DDR nach der DDR
Agnès Arp und Élisa Goudin-Steinmann zeigen in Form von lebensgeschichtlichen Interviews mit ehemaligen DDR-Bürger*innen, wie die DDR als Gesellschaft im Leben der Ostdeutschen nachwirkt. Im Kontext von Entwertung, Wiederaneignung und Aufwertung werden so vielfältige Sichtweisen auf ostdeutsche Wirklichkeiten möglich. [ mehr ]
Repräsentanzen der Shoah
Im Zentrum der (auto-)ethnografischen Studie von Alina Brehm stehen die Interaktionen, Identitätskonstruktionen und affektiven Atmosphären in einem Café für Shoah-Überlebende. Wie wird dort mit den Nachwirkungen des Leids, das überlebt wurde, umgegangen? Die Autorin beschreibt die Gegenwärtigkeit der Shoah im Leben der Überlebenden und reflektiert zugleich ihre eigene affektive Teilhabe als nichtjüdische deutsche Forscherin an der Atmosphäre des Cafés. Wie wirken die kaum symbolisierbaren »Repräsentanzen der Shoah« im Café, im Leben der Überlebenden und in der (Forschungs-)Beziehung zwischen der Autorin und ihnen? [ mehr ]
Freie Assoziation - Zeitschrift für psychoanalytische Sozialpsychologie 2/2017: Glühende Landschaften
Heft 2/2017 der Freien Assoziation beschäftigt sich mit der DDR, ihren transgenerationalen Nachwirkungen und der tendenziösen Konstruktion von Erinnerungen an die DDR. Im ersten Hauptbeitrag geht die Psychoanalytikerin Maria Johne anhand einer Fallstudie mit einer Patientin, deren Familie sowohl im Nationalsozialismus als auch in der DDR großes Leid erfahren hat, den »transgenerational vermittelten Folgewirkungen des Schweigens über die Vergangenheit« nach. Im zweiten Hauptbeitrag zeichnet die Soziologin Claudia Jerzak die diskursive »Neuordnung des kulturellen Gedächtnisses« hinsichtlich der Wahrnehmung verschiedener DDR-Oppositionsbewegungen nach der Wende nach. [ mehr ]
Heilende Wunden
Karl-Heinz Bomberg widmet sich den verschiedenen Bewältigungsformen politischer Traumatisierung in der DDR von psychoanalytischer Therapie, sozialen Netzwerken, Humor und Reisen bis hin zu Kunstproduktion, indem er Betroffene selbst zu Wort kommen lässt und ihren Bildern einen öffentlichen Raum zur Verfügung stellt. Mit theoretischen Erläuterungen verleiht er den Berichten und Bildern der Betroffenen einen wissenschaftlichen und künstlerischen Rahmen. [ mehr ]
Gegenübertragung und soziales Trauma
Jasmin Bleimling untersucht im vorliegenden Buch anhand von Videomaterial mit Shoah-Überlebenden, wie das tiefenhermeneutische Verständnis von szenisch bedeutsamen Gegenübertragungsmomenten mit den Ergebnissen objektiver Methodik zusammenhängt und zusammengebracht werden kann. Bleimling leistet mit ihrer innovativen Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Diskussion über die Vereinbarkeit von Psychoanalyse und empirischer Wissenschaft. [ mehr ]
Nischen im Wandel
Olaf Reis beschreibt am Beispiel der deutschen Wiedervereinigung, wie sozialer Wandel auf Familien wirkt, von ihnen bewältigt wird und das Verhältnis der Generationen beeinflusst. Für die Studie werden Daten aus drei Jahrzehnten verarbeitet, die vom Beginn der Rostocker Längsschnittstudie 1970 bis zu den Interviews 1998 reichen. [ mehr ]
Eine deutsche Generation und ihre Suche nach Gemeinschaft
Die Generation der kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs Geborenen erlebte ein bewegtes Jahrhundert. Viele traten auf der Suche nach Gemeinschaft Gruppierungen der Jugendbewegung bei und schlossen sich nach dem Zweiten Weltkrieg im 1947 gegründeten Freideutschen Kreis wieder zusammen. Thomas A. Kohut verknüpft charakteristische Aussagen aus Befragungen und Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern dieser Gruppe zu einer repräsentativen Collage deutscher Erfahrungsgeschichte. [ mehr ]
Kulturelles Gedächtnis zwischen Normalitätssehnsucht und Trauerdefizit
Die Autorin dekonstruiert die Annahme einer umfassend erfolgreich geleisteten deutschen Trauerarbeit. Sie verdeutlicht in Betrachtung verschiedener, kultureller Sinngebungsleistungen, dass diese als Ausdruck einer NS-Zeit bezogenen, von einer Sehnsucht nach Normalität getragenen Trauerabwehr zu verstehen sind. [ mehr ]
Unpolitische Wissenschaft?
Anhand von zum großen Teil erstmalig veröffentlichtem Archivmaterial geht der Autor Wilhelm Reichs Schicksal nach und folgt den Entwicklungen im analytischen Hauptstrom während der NS-Zeit. Dabei beantwortet er auch die Frage, ob die Psychoanalyse jemals eine unpolitische Wissenschaft war. [ mehr ]
Trauma der Psychoanalyse?
Die AutorInnen bieten einen einzigartigen Überblick über die Entwicklung der Wiener Psychoanalyse von ihrer Auflösung im Jahr 1938 bis zur Jahrtausendwende und zeigen auf diese Weise den Einfluss von Vertreibung intellektueller Eliten auf die Geschichte. [ mehr ]
Kinder der Opfer. Kinder der Täter
Die Autorinnen und Autoren untersuchen anhand von erschütternden Fallbeispielen die charakteristischen Symptome der Überlebenden des NS-Regimes und der nachfolgenden Generation. Dabei gehen sie nicht nur auf die Nachfahren der Opfer, sondern auch auf die der Täter ein und zeigen unter anderem, dass die Entschädigungspraxis deutscher Behörden einer Fortsetzung der Verfolgung gleichkam. [ mehr ]
Zeugenbetreuung von Holocaust-Überlebenden und Widerstandskämpfern bei NS-Prozessen (1964-1985)
Als die Holocaust-Opfer 1964 als Zeuginnen und Zeugen im Auschwitzprozess erstmals wieder nach Deutschland reisten, befand sich die psychologische Traumaforschung noch in ihren Anfängen. Bevor sich PsychologInnen, TherapeutInnen, JournalistInnen und JuristInnen dem Thema stellen konnten, gründete sich ein erster Betreuerkreis und leistete in Sachen Vergangenheitsbewältigung Pionierarbeit. Die Autorin stellt im vorliegenden Buch die Begegnungen von ZeugInnen und ZeugenbetreuerInnen bei NS-Prozessen in den Fokus und belegt deren Einzigartigkeit anhand von Interviews, Briefen und Berichten. [ mehr ]
Wagnis Solidarität
In der NS-Zeit wurde mitmenschliche Solidarität mit brutaler Gewalt zerstört. Die Folgen reichen bis in die Gegenwart. Ingeborg und Jürgen Müller-Hohagen befassen sich mit den Langzeit- und transgenerationalen Folgen der Zerstörung mitmenschlicher Solidarität. Sie beleuchten den nach 1945 eingetretenen, in West- und Ostdeutschland sehr unterschiedlich akzentuierten Prozess des Vergessens und berichten auch von ihren eigenen Erfahrungen aus Psychotherapie, Beratung und Schule mit dem Ziel, einen Beitrag zu einer noch stärker von Solidarität bestimmten Gesellschaft zu leisten. [ mehr ]
Gefängnisaufzeichnungen
Die jüdische Emigrantin Edith Jacobson war nicht nur als eine der wichtigsten Psychoanalytikerinnen des 20. Jahrhunderts bekannt, sondern auch wegen ihrer Mitwirkung in der linken Widerstandsgruppe »Neu Beginnen« und ihrer Verurteilung zu einer langen Zuchthausstrafe. Persönliche Notizen aus den ersten Tagen ihrer Haft galten als verschollen, überdauerten aber fast 80 Jahre lang in Privathaushalten. Das vorliegende Buch macht sie erstmals – komplett als Faksimile und Abschrift – zugänglich. [ mehr ]
Von Generation zu Generation
Das Thema der Transgenerationalität spielt beispielsweise bei der Wertevermittlung in Familien, der Gestaltung von Nachfolger-Vorgänger-Prozessen, der Weitergabe von Traumata oder bei der Entwicklung von Geschichtsbewusstsein eine Rolle. Im vorliegenden Band werden diese Bereiche unter anderem aus Sicht der Psychoanalyse, der Kulturpsychologie sowie des Genetischen Strukturalismus betrachtet. [ mehr ]