Dr. med. Anita Eckstaedt

Anita Eckstaedt, Diplom-Psychologin und Nervenärztin, ist Lehr- und Kontrollanalytikerin (DPV, IPV) im Ruhestand. Vor ihrer 1974 aufgenommenen Praxistätigkeit war sie über viele Jahre wissenschaftliche Mitarbeiterin an Universitätskliniken sowie fünf Jahre am Sigmund-Freud-Institut in Frankfurt am Main unter Alexander Mitscherlich. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Diagnostik mittels des szenischen Verstehens und die Indikation zur Psychoanalyse, der Nationalsozialismus und seine transgenerationalen Folgen sowie psychoanalytische Kunstinterpretationen.

Autorenfoto © Abisag Tüllmann

Stand: November 2018

Bücher

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Erinnern allein reicht nicht

Nachwirkungen der NS-Ideologie wahrnehmen und verstehen

Die nationalsozialistische Ideologie blieb nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs für etliche Deutsche mental führend. Wegschauen, Schweigen, Verneinen, Verleugnen und Vergessen-Machen dienten gegenüber der Demokratisierung als Abwehrformen. Ebenso sollte damit eine Schuldaufdeckung verhindert werden. Das Anliegen von Anita Eckstaedt ist ganz allgemein die Wahrnehmung für verbliebene Phänomene der NS-Ideologie zu sensibilisieren, um letztlich ähnlichen Entwicklungen von Destruktivität entgegentreten zu können.

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Sichtbar machen und Bildern Sprache geben

Psychoanalytische Kunstbetrachtungen

Mit versiertem Blick zeigt Anita Eckstaedt, wie mit den Mitteln der Psychoanalyse ein vertieftes Verständnis von Kunstwerken aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und dem Beginn des 21. Jahrhunderts möglich ist. Dass Deutung auch eine Kunst sein kann, belegen ihre Ergebnisse.

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Der Ursprung des Schöpferischen bei Paul Klee

Mimi - eine »unendliche Analyse«

Es stellt einen Glücksfall dar, dass Paul Klees Kinderzeichnung Mimi überreicht Mme. Grenouillet einen Blumenstrauß entgegen seiner Absicht erhalten geblieben ist. In Verbindung mit der Geschichte der Vorlage, einem Bilderbogen aus Épinal, führt sie zu den Fantasien des damals Vierjährigen. Davon ausgehend, dass schon diese Zeichnung eine Selbstdarstellung ist, fragt Anita Eckstaedt nach späteren Selbstbildnissen Klees und findet in seinen Bildern sowohl den Zweifel an seiner Identität als Maler als auch Spuren der dramatischen Konfliktkonstellation von einst.