Kultur
Trauma Kultur Gesellschaft 4/2024: Trauma und Pädagogik
Mit der Schwerpunktsetzung richtet sich das Heft auf das seit den 1980er Jahren höchstproduktive Zusammenspiel der Konzepte Trauma und Pädagogik. Ausgehend von Praxiserfahrungen mit Kindern und Jugendlichen entwickelte sich schrittweise ein interdisziplinär orientiertes Feld, das zunehmend fachlich stärker fundiert wird. [ mehr ]
Trauma Kultur Gesellschaft 3/2024: Tod
Mit der Schwerpunktsetzung richtet sich das Heft auf das riskante, vielleicht anmaßende Thema des Todes, bei dem sich Biologisches, Kulturelles, Soziales und Politisches auf intensivste Weise verbinden. Die höchst unterschiedlichen Beiträge fragen nach den Praktiken, Handlungen, Ritualen und Symboliken im Feld von Trauer und Tod – grundsätzlich und orientiert an gegenwärtigen Entwicklungen. [ mehr ]
Die wahre Geschichte von Sigmund Freud
Susann Heenen-Wolff lässt die wichtigsten Protagonist*innen rund um Sigmund Freud lebendig werden. Mit ihm ringen seine ein Coming-out vermeidende Tochter Anna, sein so begabter wie unheimlicher Schüler Sándor Ferenczi, die »Dichterin der Psychoanalyse« Lou Andreas-Salomé und die vermeintlich frigide Prinzessin Marie Bonaparte in gemeinsamen Wiener Sitzungen um Ansichten und Wahrheiten. Nebenbei kommen sie auch auf Ferenczis depressive Analysandin Melanie Klein zu sprechen oder lassen C.G. Jungs finalen Disput mit Freud Revue passieren. Jahre später und gegen jede Wahrscheinlichkeit treffen sich Anna Freud und Jacques Lacan auf einem Kongress in London. [ mehr ]
Jahrbuch der Psychoanalyse - Band 89
Überraschende Momente sind oft entscheidende Wendepunkte in analytischen Behandlungen. Aus Freuds Offenheit gegenüber dem Unvorhersehbaren ergaben sich als Grundpfeiler der analytischen Vorgehensweise die freie Assoziation und die gleichschwebende Aufmerksamkeit. Später unterstrich Bion mit »No memory, no desire, no understanding« diese Grundhaltung. Auch Winnicotts Überlegungen ist die Fähigkeit, überrascht zu sein, inhärent; die von ihm entwickelte Squiggletechnik imponiert als Inbegriff eines Sich-gegenseitig-überraschen-Lassens. Doch wie genau können wir überraschende Momente verstehen? [ mehr ]
Gesellschaft ohne Gnade
Klimawandel und Artensterben spiegeln unseren gnadenlosen Umgang mit der Natur wider und untereinander wie uns selbst gegenüber herrschen Perfektionszwang und Fehlerintoleranz. Die Digitalisierung bringt unbestreitbare Vorteile, aber auch bedenkliche Folgen für die Psyche mit sich, die in die analoge Debattenkultur hineinwirken: Entdifferenzierung und Polarisierung prägen Auseinandersetzungen. Dabei ist der Bezug zum Begriff der Gnade weitgehend verloren gegangen. Doch auch in ihr liegen Schattenseiten. Sie kann leicht missbraucht werden. Die Autor*innen untersuchen interdisziplinär Gnade und Gnadenlosigkeit in Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft. [ mehr ]
Die schwangere Psychoanalytikerin
Durch eine Schwangerschaft der Psychoanalytikerin verändern sich das Setting und die Dynamiken innerhalb der Therapie. Gisela Hajek veranschaulicht, was es bedeutet, als Psychoanalytikerin schwanger zu sein. Der Tradition psychoanalytischer Theoriebildung folgend zeigt sie anhand des Zustandes von Schwangerschaft auf, wie die Bedeutung weiblicher Potenz auf theoretischer Ebene denkbar und auf praktisch-therapeutischer Ebene nutzbar werden kann. [ mehr ]
Musiktherapie für Menschen mit arabischer Migrationsgeschichte
Für die psychosoziale und therapeutische Arbeit mit Menschen mit arabischer Migrationsgeschichte bedarf es einer Sensibilität für die arabische Kultur. Hiervon ist Musik ein essenzieller Teil und kann zu einem tieferen Verständnis des Gegenübers führen. Praxisnah und prägnant geben Esra Mutlu und Mahmoud Said Einblicke in den arabischen Kulturraum, beleuchten therapierelevante Aspekte und mögliche Herausforderungen in der Arbeit mit Menschen mit arabischer Migrationsgeschichte. Sie erörtern Zusammenhänge zwischen Migration und psychischer Gesundheit, stellen zentrale Methoden für die musiktherapeutische Praxis vor und vermitteln die Dimensionen arabischer Musik. [ mehr ]
Trauma Kultur Gesellschaft 4/2023: Trauma und Film
Mit der Schwerpunktsetzung avisiert das vorliegende Heft die kulturelle Arena der (Film-)Kunst, die eine noch unbegriffene traumatische Vergangenheit sinnlich erfahrbar macht. Einleitend wird das Thema aus psychoanalytischer bzw. filmwissenschaftlicher Sicht differenziert. Anschließend widmen sich die Beiträger*innen sehr unterschiedlichen filmischen Darstellungen sozialer Traumatisierungen, das aktuelle Thema der Triggerwarnungen wird von verschiedenen Standpunkten aus beleuchtet, Wasser wird als filmischer Ort des Unsagbaren und Verdrängten analysiert und Körperrepräsentationen in video testemonies werden betrachtet. [ mehr ]
Kreativität und Schuld als Wurzeln der Kultur
Mathias Hirsch spürt dem Verhältnis von Kultur und Psychoanalyse nach: Im Zusammenhang mit Mythologie, Literatur und filmtheoretischen Überlegungen ergibt sich auf diese Weise ein Panorama vielfältiger Zugänge und Deutungen im Spannungsfeld von Kultur, Kreativität, Schuld und Trauma. [ mehr ]
Moral
Die Moral stellt für eine evolutionäre Anthropologie die anspruchsvollste Herausforderung dar, denn sie gilt als gesellschaftlicher Gegenpol zur menschlichen Natur. Norbert Bischof zeigt jedoch, dass sie selbst tief in der Natur wurzelt und daher deren Ambivalenz nicht aufhebt, sondern teilt. Gut und Böse gebärden sich als Antipoden und sind doch nur zwei Seiten derselben Sache. Anstatt sie also zu idealisieren, beschäftigt sich der Autor empirisch mit der Psychodynamik der Mechanismen, die ihr zugrunde liegen. [ mehr ]
Literaturkompass Musiktherapie
Über 70 Expert*innen haben 101 Standardwerke der Musiktherapie in kurzen Rezensionen zusammengefasst und kommentiert. Der Literaturkompass gibt einen repräsentativen Überblick über die wissenschaftlich-akademische Entwicklung der Musiktherapie seit 1958 und die Professionalisierung der Disziplin. [ mehr ]
Bartlebys fantastische Macht
Herman Melville stellt in seiner Erzählung Bartleby der Schreiber einen Menschen vor, der sich der Welt ohne erkennbaren Grund konsequent verweigert. Die Autorinnen und Autoren betrachten das Geschehen aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Sie nehmen die radikale Weigerung Bartlebys, sich auf seine Mitmenschen und deren Welt einzulassen, zum Anlass, die machtvollen Einflüsse der Verhältnisse auf das Leben des einzelnen Subjekts zu reflektieren und die Relevanz der rätselhaften Gestalt für sich selbst, für ihre Profession und für das Verständnis der Gegenwart auszuloten. [ mehr ]
Kulturpsychoanalyse heute
Als ein Erbe Sigmund Freuds gehört die Kulturpsychoanalyse zur Kernidentität der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV). Die AutorInnen umreißen den aktuellen kulturpsychoanalytischen Diskurs in der DPV. Sie wenden sich dabei jedoch nicht nur den klassischen Feldern Literatur-, Kunst-, Film- und Musikpsychoanalyse zu, sondern widmen sich auch gegenwärtigen soziokulturellen Phänomenen und setzen sich kritisch mit den Anwendungen und methodischen Adaptionen in der Psychoanalyse auseinander. [ mehr ]
Daseinsanalyse, Psychoanalyse und Buddhismus im Gespräch
Wie blicken Daseinsanalyse, Psychoanalyse und Buddhismus auf die Welt, wie auf Fragen des Lebens und Sterbens? Ausgehend von Alice Holzhey-Kunz’ daseinsanalytischem Ansatz, der die psychoanalytische Theorie Sigmund Freuds mit existenzphilosophischen Auffassungen verbindet, treten der Psychoanalytiker Ralf Zwiebel und der Zen-Meister Gerald Weischede in einen intensiven Dialog, in dem die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der drei Traditionen sichtbar werden. [ mehr ]
Traum, Phantasie und Kunst
Basierend auf einem Abriss der Grundideen von Freud und Klein bietet Hanna Segal tiefer gehenden Einblick in den psychotischen Prozess bei Symbolisierung und Denken und behandelt die Themen Kunst, Tagträumen, Imagination und Spiel. In einer Kombination von theoretischen Ausführungen und klinischen Fallbeispielen veranschaulicht sie ihre originellen Theorien zu Kunst und Ästhetik. [ mehr ]
Der Schmerz in phänomenologischer Klassifikation
Die philosophische Promotion Horst-Eberhard Richters stellt eine wichtige Auseinandersetzung mit der Phänomenologie des Schmerzes dar. Geprägt von seinem subjektiven Schmerzerleben formuliert er bereits 1949 die Grundgedanken seines Hauptwerks Der Gotteskomplex und entwirft methodisch einen neuen Blick auf die Verbindung von Medizin und Philosophie. [ mehr ]
Die kreative Bewältigung von Verzweiflung, Hass und Gewalt
Anhand ausgewählter Beispiele von außergewöhnlich kreativen Menschen – Madonna, Amy Winehouse, John Lennon, Jim Morrison, Mick Jagger – regt Rainer M. Holm-Hadulla dazu an, unsere eigenen kreativen und sozialen Möglichkeiten zu entfalten. Er beleuchtet deren Leben und Werk im Wechselspiel konstruktiver wie destruktiver Kräfte sowie die »Großen Fünf der Kreativität«: Begabung, Können, Motivation, Widerstandsfähigkeit, günstige Umgebungen – und zieht auch aus jahrzehntelanger Erfahrung die Konsequenz: Die kreative Verwandlung menschlicher Destruktivität ist unsere Chance, ein erfülltes Leben in sozialer Verantwortung zu führen. [ mehr ]
Claire Denis
Claire Denis erzählt visuelle Geschichten durch Gesten, Blicke, betonte Körperlichkeit in einer eigenwilligen, auf dem Nebeneinanderstellen von Bildern basierenden Erzählweise. Neben dem Motiv der Fremdheitserfahrung, das sich in markanter Weise durch ihre Filme zieht, bildet die Inszenierung von Körperlichkeit ein wiederkehrendes Thema. Ihre Figuren agieren nicht als Individuen, sondern werden zu (Fremd-)Körpern, die nur noch auf ihre Umwelt reagieren. Nicht zuletzt lotet sie im Spiel mit dem Genre des Horrorfilms das Feld zwischen Gewalt und Sinnlichkeit, Trieb und Liebe aus und erzeugt dabei eine kaum zu ertragende Form der Intimität.
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Erzählen als Lebensform
Mit dem Erzählen kommen grundlegende psychologische Fragen ins Spiel. Wichtige Aspekte des menschlichen Bewusstseins wie Erfahrung, Erinnerung, Denken, Imagination sind ebenso narrativ geprägt wie unsere Vorstellungen von Selbst, Identität und Zeit. Das gilt auch für unser Leben als Ganzes: Wie wir es verstehen, wie wir es leben und leben könnten – diese Fragen stellen sich nicht unabhängig von dem narrativen Gewebe unserer Kultur mitsamt all der Geschichten, die wir erzählen, die uns umgeben und in die wir verstrickt sind. So verortet Jens Brockmeier in den prägnanten Studien dieses Buches die Erzählung als Lebensform. [ mehr ]
Wilhelm Reich - Erforscher des Lebendigen
Was ist Leben? Diese Frage prägte das Forschen des österreichischen Psychoanalytikers und Arztes Wilhelm Reich (1897–1957) zeit seines Lebens. Reichs enger Mitarbeiter Myron Sharaf zeichnet in seiner Biografie ein umfassendes Bild des Menschen Wilhelm Reich. [ mehr ]
Drei Generationen Hebammenalltag
Wie hat sich die Gebärkultur in Deutschland seit den 1960er Jahren verändert? Vor welche Herausforderungen sehen sich Hebammen heute angesichts der zunehmenden Medikalisierung und Technisierung der Geburt gestellt? Um diesen und weiteren Fragen nachzugehen, lässt Marita Metz-Becker Hebammen aus drei Generationen zu Wort kommen. Dabei zeigt sich, dass die Hebammen die moderne Geburtsmedizin nicht nur als Fortschritt begreifen, sondern durchaus kritisch diskutieren und auch deren gesamtgesellschaftliche Auswirkungen im Blick haben. [ mehr ]
Fehlendes Endlichkeitsbewusstsein und die Krisen im Anthropozän
Die Beiträger*innen ermöglichen einen transdisziplinären Blick, der den Zusammenhang gegenwärtiger Krisen wie Umweltzerstörung, Ressourcenverbrauch, Klimawandel und soziale Verwerfungen mit einem fehlendem Endlichkeitsbewusstsein erkennbar macht. Sie regen zur Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit an und bieten Ansätze zur gesellschaftlichen und politischen Veränderung.
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»Er beobachtet alles kolossal genau«
Sophie Halberstadt-Freud hielt die ersten Lebensjahre ihres Sohnes Ernst – Sigmund Freuds ältestem Enkel – in einem handschriftlichen Tagebuch fest. Die originalgetreue Transkription der Aufzeichnungen bietet intime Einblicke in eine frühe Mutter-Kind-Beziehung Anfang des 20. Jahrhunderts. Die begleitenden Beiträge ergänzen die Lektüre des Tagebuchs. [ mehr ]
Fünf Psychoanalytikerinnen
Joan Riviere, Grete Bibring, Fanny Lowtzky, Grete Obernik und Eva Rosenfeld waren Psychoanalytikerinnen der Generation nach Sigmund Freud. Geboren im ausgehenden 19. Jahrhundert durchlebten sie von radikalen Umbrüchen geprägte Jahre, und dennoch fand jede von ihnen ihren eigenen bemerkenswerten Weg. Sie alle wirkten unter schwierigen historischen Umständen für Kinder, für Patient*innen, für die Psychoanalyse. Jede dieser Frauen nahm auf ihre eigene Weise eine dienende Funktion ein – doch nicht alle bekamen die Anerkennung, die sie verdient hätten. Nina Bakman beleuchtet ihr Leben und Arbeiten. [ mehr ]