PD Dr. phil. Christian Gudehus
Christian Gudehus ist Sozialwissenschaftler mit einer Neigung zur Sozial- und Kulturpsychologie. Er war bis 2021 Herausgeber von Genocide Studies and Prevention und gibt gemeinsam mit Pradeep Chakkarath seit Januar 2022 HARM (Journal of Hostility, Anger, Repression, and Malice) als Open-Access-Publikation heraus. An der Ruhr-Universität Bochum unterrichtet und forscht er mit einem Fokus auf kollektive Gewalt, ihre Bedingungen, ihre Geschehen und ihre Folgen.
Bücher
Dersim - Identität und Vernichtung
Die in der Türkei liegende Region Dersim ist Kristallisationspunkt vielfältiger Entwicklungen: Die Dersim-Massaker zwischen 1937 und 1938 stellen den Ausgangspunkt von Traumata und Migrationsbewegungen dar, die weit in die Gegenwart hineinwirken. Die Beiträge verhandeln auch die komplexe Identität der Dersimer zwischen Religion, Sprache und Kultur.
Gewaltpraktiken
Das Guillotinieren im Nachgang der französischen Revolution, die Gesellschaftsjagd oder sexuelle Gewalt während des Genozids in Ruanda – all dies sind Gewaltkontexte, die praxeologisch erschlossen werden können. Die Texte des Bandes eröffnen Perspektiven auf räumliche Anordnungen, Artefakte oder bestimmte Handlungsimpulse im Zusammenhang mit Gewalt.
Zeitschriften
Trauma Kultur Gesellschaft 3/2024: Tod
Mit der Schwerpunktsetzung richtet sich das Heft auf das riskante, vielleicht anmaßende Thema des Todes, bei dem sich Biologisches, Kulturelles, Soziales und Politisches auf intensivste Weise verbinden. Die höchst unterschiedlichen Beiträge fragen nach den Praktiken, Handlungen, Ritualen und Symboliken im Feld von Trauer und Tod – grundsätzlich und orientiert an gegenwärtigen Entwicklungen.
Trauma Kultur Gesellschaft 2/2024: Dissoziation
Mit der Schwerpunktsetzung richtet sich das Heft auf das weitreichende Spektrum dissoziativer Phänomene, das im Sinne eines Kontinuums von alltäglichen Erfahrungen bis hin zu krankheitswertigen Störungsbildern reicht. Gerade schwere Formen der Dissoziation stehen dabei immer in Verbindung mit vormaligen Traumatisierungen.
Trauma Kultur Gesellschaft 1/2024: Religion und Trauma. Gewalterfahrungen und ihre Verarbeitung in religiösen Kontexten
Mit der Schwerpunktsetzung zielt das Heft auf die negativen, düsteren und dunklen Seiten religiöser Enkulturation, Sozialisation und Erziehung. So kreisen die Beiträge um Beschädigungen der körperlichen, leiblichen und seelischen Integrität in Folge von Gewalterfahrungen durch repressive Formen von Religion und Religiosität.
Trauma Kultur Gesellschaft 4/2023: Trauma und Film
Mit der Schwerpunktsetzung avisiert das vorliegende Heft die kulturelle Arena der (Film-)Kunst, die eine noch unbegriffene traumatische Vergangenheit sinnlich erfahrbar macht. Einleitend wird das Thema aus psychoanalytischer bzw. filmwissenschaftlicher Sicht differenziert. Anschließend widmen sich die Beiträger*innen sehr unterschiedlichen filmischen Darstellungen sozialer Traumatisierungen, das aktuelle Thema der Triggerwarnungen wird von verschiedenen Standpunkten aus beleuchtet, Wasser wird als filmischer Ort des Unsagbaren und Verdrängten analysiert und Körperrepräsentationen in video testemonies werden betrachtet.
Trauma Kultur Gesellschaft 3/2023: Gewaltfolgen
Interdisziplinär, diskursiv und am Puls gegenwärtiger Debatten verbindet die dritte Ausgabe der Trauma Kultur Gesellschaft klinische, sozial- und kulturwissenschaftliche Fragestellungen: Im Fokus stehen die Folgen und Auswirkungen von Traumatisierung und Gewalt. Beiträge und Interviews beleuchten Perspektivenvielfalt und praxisnahe Erfahrungen zu individuell verschiedenen und sozial wie kulturell geprägten Zugängen zu Gewaltfolgen.
Trauma Kultur Gesellschaft 2/2023: Trauma, Migration, postmigrantische Gesellschaft. Anhaltende Verletzungen junger Menschen
Interdisziplinär, diskursiv und am Puls gegenwärtiger Debatten verbindet die zweite Ausgabe der Trauma Kultur Gesellschaft klinische, sozial- und kulturwissenschaftliche Fragestellungen: Im Fokus stehen die Auseinandersetzung mit der soziokulturellen Integration von geflüchteten Menschen, die Beschäftigung mit Traumafolgen und traumatischen Erlebnissen (auch und insbesondere im Kontext der adoleszenten Identitätsentwicklung) sowie Erfahrungen im Bereich der Freiwilligenarbeit.
Trauma Kultur Gesellschaft 1/2023: leiden. benennen. zeigen.
Interdisziplinär, diskursiv und am Puls gegenwärtiger Debatten verbindet die erste Ausgabe der Trauma Kultur Gesellschaft klinische, sozial- und kulturwissenschaftliche Fragestellungen: Im Fokus steht die Auseinandersetzung mit sexuellen Traumatisierungen während des Zweiten Weltkriegs, mit aktuellen Diskursen um strapazierte Helfersysteme und »Systemsprenger« sowie filmischen Bildern von Krieg und Leid in der Gegenwart. Darüber hinaus – und zugleich zentral – sind die programmatischen Ausblicke auf das Kommende, als eine Art Steinbruch für den Anspruch der Zeitschrift, Traumadiskurse in der Gesellschaft neu und vielfältig zu beleuchten.