Prof. Dr. med., Dr. phil. Horst-Eberhard Richter
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Horst-Eberhard Richter war von 1959 bis 1962 Leiter des Berliner Psychoanalytischen Instituts und danach bis zu seiner Emeritierung 1992 Direktor der Psychosomatischen Universitätsklinik in Gießen. Er war Mitbegründer der Dt. Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs (IPPNW) und leitete von 1992 bis 2002 als Geschäftsführender Direktor das Sigmund-Freud-Institut in Frankfurt am Main.
Er war Mitglied im PEN-Zentrum der Bundesrepublik und erhielt u.a. den Theodor-Heuss-Preis (1980), die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt (2002) und den Ghandi-Luther King-Ikeda Award des Morehouse College, Atlanta USA (2003).
International ausstrahlende Wirkung erzielte Horst-Eberhard Richter durch seine wissenschaftlich fundierten und dennoch gut verständlichen Analysen, in denen er psychoanalytische und sozialphilosophisch-anthropologische Aspekte miteinander verbindet. Seine Bücher wurden in zwölf Sprachen übersetzt.
Hier kann man sich ein Video von Horst-Eberhard Richter ansehen:
http://www.zeitzeugen-tv.com/dossier/person/6054/richter_horst-eberhard.html
Bücher
Der Schmerz in phänomenologischer Klassifikation
Die philosophische Promotion Horst-Eberhard Richters stellt eine wichtige Auseinandersetzung mit der Phänomenologie des Schmerzes dar. Geprägt von seinem subjektiven Schmerzerleben formuliert er bereits 1949 die Grundgedanken seines Hauptwerks Der Gotteskomplex und entwirft methodisch einen neuen Blick auf die Verbindung von Medizin und Philosophie.
Engagierte Analysen
Medizin und Psychotherapie geraten zunehmend unter den Druck eines pervertierten Gesundheitsbegriffs. Anstatt zahlreiche Varianten von seelisch bedingten Gleichgewichtsstörungen als Rebellion der menschlichen Natur gegen eine Dehumanisierung der Lebensbedingungen zu entlarven, droht die Medizin diese Dehumanisierung eher noch zu fördern, indem sie weiterhin nur an einer Verbesserung der Methoden arbeitet, um das Unnatürliche erträglicher zu machen. Die Fähigkeit, rechtzeitig mit Leiden zu reagieren, ist auf psychischer Seite eine der Voraussetzungen für die Revision traditioneller Leitbilder, die uns mit technischem Fortschritt immer mehr menschlichen Rückschritt gebracht haben.
Die Chance des Gewissens
Im vorliegenden Buch zeigt Richter, wie sein Engagement eine Reaktion auf die Herausforderungen und Erfahrungen seines Lebens darstellt – eine intellektuelle Bilanz, die seine wissenschaftlichen, politischen und moralischen Positionen in einer eindringlichen Überschau zusammenfasst.
Der Gotteskomplex
Horst-Eberhard Richter beschreibt die moderne westliche Zivilisation als psychosoziale Störung. Er analysiert die Flucht aus mittelalterlicher Ohnmacht in den Anspruch auf egozentrische gottgleiche Allmacht. Anhand der Geschichte der neueren Philosophie und zahlreicher soziokultureller Phänomene verfolgt er den Weg des angstgetriebenen Machtwillens und der Krankheit, nicht mehr leiden zu können. Die Überwindung des Gotteskomplexes wird zur Überlebensfrage der Gesellschaft und des modernen Menschen.
Patient Familie
Wann ist Familientherapie möglich und sinnvoll? Die großen Chancen, zugleich aber auch manche Schwierigkeiten dieses Heilverfahrens zeigt Horst-Eberhard Richter an authentischen Krankengeschichten und Behandlungsbeispielen auf und stellt die Familientherapie basierend auf der Psychoanalyse grundlegend und umfassend dar. Richter liefert sachliche Informationen und zeigt einen vielversprechenden Ausweg aus der Not familiärer Probleme.
Flüchten oder Standhalten
In Flüchten oder Standhalten fragt Horst-Eberhard Richter, wodurch der moderne Mensch eingeschüchtert wird und wie er sich dagegen wehren kann. Als Arzt und Psychoanalytiker will er nicht nur Diagnosen stellen, sondern auch Therapien anbieten. Er hält ein hilfreiches Plädoyer gegen die Flucht und für das Standhalten. Worauf es im schwierigen Prozess des gemeinsamen Selbstbewusstwerdens ankommt, fasst er in seinen zentralen Thesen zusammen.
Kultur des Friedens
»Kultur des Friedens – damit ist ein hohes Ziel gemeint. Es ist die Vision einer echten Leitkultur, die über alle ethnischen, nationalen und religiösen Grenzen hinausreicht und die hervorbringen soll, was heute noch eher eine Leerformel darstellt, nämlich eine menschliche Gemeinschaft, eine Gemeinschaft der Menschlichkeit, was die englische Sprache mit dem einem doppelsinnigen Wort Humanity erfassen kann«.
Horst-Eberhard Richter
Umgang mit Angst
In seiner psychoanalytischen Praxis und Forschung hat sich Horst-Eberhard Richter durchgehend mit dem Thema Angst beschäftigt. In diesem Buch zeigt er anhand vieler anschaulicher Beispiele, wie Angst entsteht, in welchen durchsichtigen oder verschlüsselten Formen sie sich ausprägt und welche krankhaften, aber auch welche heilvollen Reaktionen sie auszulösen vermag.
Die seelische Krankheit Friedlosigkeit ist heilbar
Friedlosigkeit lässt sich nur kurieren, wenn man in Feinden das Verwandte wiedererkennt und in der Versöhnung die Chance, mit sich selbst eins zu werden. Wie das gelingen, aber auch verheerend scheitern kann, schildert der Autor anhand prägnanter Beispiele.
Wer nicht leiden will, muss hassen
Horst-Eberhard Richter geht den psychologischen Hintergründen von verschiedenartigen Gewaltphänomenen nach.
Die Gruppe
Die Krise der Männlichkeit in der unerwachsenen Gesellschaft
An sein Hauptwerk Der Gotteskomplex anknüpfend, untersucht der Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter das Schwinden von Menschlichkeit im Rausch der wissenschaftlich-technischen Revolution. Von den erfolgreich konkurrierenden Frauen eingeholt, müssten die Männer ihrerseits mehr psychologische Weiblichkeit entwickeln, um den Ausfall an sozialen Bindungskräften wettzumachen. Geht das Vertrauen in die wechselseitige Abhängigkeit allen Lebens verloren, würde sich die Armutskluft noch verheerender erweitern, und der illusionäre Stärkekult würde die Komplizenschaft von fundamentalistischem Terror und kriegerischer Gegengewalt verewigen. Prominente Zeugen wie McNamara, Sacharow, Weizenbaum, Russell u.a. bekräftigen Richters Mahnung.
Ist eine andere Welt möglich?
Interessant, konstruktiv, zukunftsweisend – der Psychoanalytiker und Sozialphilosoph Horst-Eberhard Richter nimmt Stellung zu aktuellen Fragen vom Wandel der Psychoanalyse bis hin zur internationalen Friedensbewegung.
NICHT IN VORSCHAU:
In unterschiedlichsten Beiträgen nimmt Horst-Eberhard Richter Stellung zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen. Im Mittelpunkt steht dabei die Auseinandersetzung mit der Frage nach der Fähigkeit der Menschen, aus Erfahrungen zu lernen und daraufhin ihr Denken und Handeln zu verändern. Daraus entwickelt Richter die Vision einer alternativen Völkergemeinschaft mit erweitertem Verantwortungssinn und gegenseitiger Achtung.
Aufstehen für die Menschlichkeit
»Kultur des Friedens – damit ist ein hohes Ziel gemeint. Es ist die Vision einer echten Leitkultur, die über alle ethnischen, nationalen und religiösen Grenzen hinausreicht und die hervorbringen soll, was heute noch eher eine Leerformel darstellt, nämlich eine menschliche Gemeinschaft, eine Gemeinschaft der Menschlichkeit, was die englische Sprache mit dem einem doppelsinnigen Wort Humanity erfassen kann«.
Horst-Eberhard Richter
Psychoanalyse und Politik
»Horst-Eberhard Richter (...) bleibt auch mit diesem Buch, was er immer war: ein Störenfried, der heikle Themen aufgreift und sie mit der ihm eigenen sanften Unerbittlichkeit analysiert.« (DIE ZEIT)
Herzneurose
Obwohl die Herzneurose eine der häufigsten psychosomatischen Krankheiten darstellt, ist ihre wissenschaftliche Erforschung lange vernachlässigt worden. Dieses aus 5-jährigen systematischen Untersuchungen entstandene Standardwerk liegt nun in einer gründlich überarbeiteten und um neue Erkenntnisse erweiterten Neuauflage vor. Es informiert über die wichtigsten Grundlagen zum Verständnis dieser weit verbreiteten Störung und gibt erprobte Anleitungen zu ihrer Behandlung. Das Buch ist für Ärzte, Medizinstudenten und Psychotherapeuten geschrieben, hat aber auch schon zahlreichen Patienten geholfen, ihre Krankheit besser zu verstehen.
Ausgezeichnet mit dem Forschungspreis der Schweizerischen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin.
Lernziel Solidarität
Gerade in einer Zeit, in der der Zeitgeist einer rücksichtslosen Ellenbogen-Mentalität huldigt, ist Richters Untersuchung eine wichtige Orientierungshilfe.