Psychoanalytische Kulturtheorie

Soziologische, sozialpsychologische und zeitdiagnostische Analysen

Gesammelte Schriften, Band 5

Mit der bislang einzigen Zusammenstellung der wichtigsten sozialpsychologischen und soziologischen Schriften Hans Kilians beginnt eine psychoanalytisch fundierte Reise in die unmittelbare Vorgeschichte unserer Gegenwart. Ihr thematisches Spektrum reicht vom ideologisierten Sex und der Zukunft der Liebe über Fragen einer postpatriarchalischen Ära bis hin zu den Risiken einer mit Atomwaffen übersäten Welt, von der »Kulturrevolution des Westens« bis zur »Krankheit zum Tode«. Die seit den 1960er Jahren von dem einflussreichen Psychoanalytiker verfassten Abhandlungen verfehlen ihre Wirkung bis heute nicht.  [ mehr ]

Psychoanalytisch denken

Sozial- und kulturwissenschaftliche Perspektiven

Die AutorInnen entfalten interdisziplinäre Perspektiven einer universitären Psychoanalyse. Sie zeigen so das besondere Analyse-, Verstehens- und Erkenntnispotenzial einer nicht-klinisch ausgerichteten Psychoanalyse und weisen auf Anschlussmöglichkeiten zu zahlreichen sozial- und kulturwissenschaftlichen Debatten hin. [ mehr ]

Sublimierung und Gewalt

Elemente einer Psychoanalyse der aktuellen Gesellschaft

Der Autor beschreibt die vielfältigen Auffassungen von Sublimierung in der Geschichte der Psychoanalyse und verbindet sie mit aktuellen gesellschaftlichen Dimensionen von Gewalt. Rath zeigt, dass ein Rückgang der Sublimierung an der Entstehung von Paranoia beteiligt ist, sich in Verfolgungs- und Gewaltpraktiken manifestiert und die Entwicklung eines neuen Populismus fördert. [ mehr ]

Kulturpsychologie in interdisziplinärer Perspektive

Hans-Kilian-Vorlesungen zur sozial- und kulturwissenschaftlichen Psychologie und integrativen Anthropologie

In den Beiträgen zur Hans-Kilian-Vorlesungsreihe werden Ansätze und Forschungsergebnisse einer zeitgenössischen Psychologie präsentiert, die sich als Sozial- und Kulturwissenschaft versteht und einen intensiven Austausch mit Nachbardisziplinen wie der Soziologie, Geschichtswissenschaft, Erziehungswissenschaft oder Philosophie pflegt. Die Arbeiten verknüpfen empirische Untersuchungen mit grundlagentheoretischen und anthropologischen Reflexionen. [ mehr ]

Die jüdische Gemeinde als Ort der Identitätsbildung von Jugendlichen

Eine empirische Studie zur Lehr-Lern-Praxis

Swetlana Forks kulturpsychologische Studie beleuchtet Identitätsbildungsprozesse von Jugendlichen in einer jüdischen Gemeinde. Ihr ethnografisches, multi-methodisches Herangehen fördert dabei bemerkenswerte Einsichten in eine komplexe Lehr-Lern-Praxis zutage, innerhalb derer Identitätsbildung als ein vielschichtiges Identitätslernen nachgezeichnet werden kann. Für die Sinn- und Identitätsstiftung von sich als »jüdisch« definierenden Menschen steht hier bezeichnend der hebräische Topos »le Dor va Dor« – von Generation zu Generation. [ mehr ]

Die Macht negativer Affekte

Identität, kulturelle Unterschiede, interkulturelle Kompetenz

Die Bedeutung kultureller Unterschiede für unser Zusammenleben ist in aller Munde. Dennoch sind die affektiven, emotionalen Grundlagen interkultureller Begegnungen und Beziehungen, speziell von Aversionen und Aggressionen gegenüber anderen, noch nicht hinreichend geklärt. Jürgen Straub wendet sich den negativen Affekten gegenüber Fremden zu, die oft verborgene Quellen von Ablehnung, Ausschließung und weiteren gewaltsamen Reaktionen sind.  [ mehr ]

Schuld-Abwehr

Psychoanalytische und kulturwissenschaftliche Studien zum Antisemitismus

Dieses Buch bietet eine systematische Analyse des abendländischen Antisemitismus unter einer psychoanalytischen Perspektive. Das Verbindende seiner verschiedenen Grundformen (christlicher Antijudaismus, rassistischer Antisemitismus, sekundärer Antisemitismus und islamistischer Antisemitismus) wird in der Abwehr von depressiver Schuld gesehen. [ mehr ]

Wolfgang A. Mozart: Die Zauberflöte

Ein psychoanalytischer Opernführer

Mozarts Oper »Die Zauberflöte« hat die Initiation des jugendlichen Tamino und seiner Geliebten Pamina in die Welt der Erwachsenen zum Thema. Doch unterhalb dieses Initiationsgeschehens lässt das Musikdrama den Zuschauer auf einer zweiten Sinnebene einen verborgenen, unbewussten Inhalt durchleben. Es ist vor allem die geniale Musik Mozarts, die diesen Doppelsinn zum Ausdruck bringt. Die Schlange wird zur Führerin in das Reich des Unbewussten, wo ein dramatischer frühkindlicher Konflikt auf seine Lösung wartet. [ mehr ]

Ost-westliche Grenzgänge

Psychoanalytische Erkundungen kultureller und psychischer Differenzen zwischen »Orient« und »Okzident«

Mahrokh Charlier widmet sich im vorliegenden Buch den kulturellen Merkmalen und Differenzen christlich-westlicher und islamisch geprägter Gesellschaften auf Basis ihrer eigenen Lebensgeschichte und vor dem Hintergrund ihrer langjährigen klinischen Erfahrung als Psychoanalytikerin. Die ausgewählten Aufsätze vermitteln ein vertieftes Verständnis der psychostrukturellen Unterschiede beider Kulturkreise und verdichten sich zu einem Plädoyer für eine interkulturelle und kultursensible Psychoanalyse.  [ mehr ]

Das enteignete Bewusstsein

Zur dialektischen Sozialpsychologie. Gesammelte Schriften, Band 2

Kilian nimmt an, dass menschliche Selbsterkenntnis mit fortschreitender Realität veralten kann: Die Menschen orientieren sich an bekannten Sozialtechniken und Identitätsstrukturen, während sich die Gesellschaft weiterentwickelt und immer komplexer wird. Aus diesem Gegensatz resultiert eine kollektive Identitätskrise, die zu einem Rückzug auf »veraltete« Werte führt. Hieraus leitet Kilian die Notwendigkeit einer dialektischen Sozialpsychologie ab. [ mehr ]

Opfer

Kritische Theorie und Psychoanalytische Praxis

Opfer zu verlangen gehört stets zu den Praktiken der Herrschaft, Opfer zu erbringen oft zu den Praktiken der Unterwerfung. Selbstaufopferung kann hohe moralische Qualität besitzen, doch gleichzeitig ist die Vorstellung, dass sich andere etwa als Selbstmordattentäter aus religiöser Überzeugung selbst opfern, zunehmend angsteinflößend. Die BeiträgerInnen beleuchten die Facetten des Opferbegriffs, um die gegenwärtigen Erscheinungsformen des Opfers zu erklären. [ mehr ]

Perspektivenwechsel in Psychoanalyse und Religion

Reflexionen über ethische Fragen und Weltanschauungen

Wilfried Ruff betrachtet im vorliegenden Buch Widersprüche zwischen religiösen Weltanschauungen und psychoanalytischem Denken. Dabei gelingt es dem Autor, Psychoanalyse und Religion aus ihrer gegenseitigen Frontstellung zu lösen und zueinander in Beziehung zu setzen. Ruff bietet damit einen Perspektivenwechsel an, der die Voraussetzung für verschiedene Verstehensansätze schafft. [ mehr ]

Kulturpsychoanalyse heute

Grundlagen, aktuelle Beiträge, Perspektiven

Als ein Erbe Sigmund Freuds gehört die Kulturpsychoanalyse zur Kernidentität der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV). Die AutorInnen umreißen den aktuellen kulturpsychoanalytischen Diskurs in der DPV. Sie wenden sich dabei jedoch nicht nur den klassischen Feldern Literatur-, Kunst-, Film- und Musikpsychoanalyse zu, sondern widmen sich auch gegenwärtigen soziokulturellen Phänomenen und setzen sich kritisch mit den Anwendungen und methodischen Adaptionen in der Psychoanalyse auseinander. [ mehr ]

Heilige Texte

Psychoanalyse und talmudisches Judentum

Ausgehend von der Traumdeutung und der Anmerkung Freuds, er behandle den Traum »wie einen heiligen Text«, skizziert Wolfgang Hegener in der vorliegenden Studie systematisch den Einfluss der Kultur und Tradition des rabbinisch-talmudischen Judentums auf Freuds Werk. Hegener stellt damit insbesondere heraus, welche grundlegende Bedeutung diesem vergessenen Erbe für die Methode des psychoanalytischen Verstehens zukommt. [ mehr ]

IMAGO

Interdisziplinäres Jahrbuch für Psychoanalyse und Ästhetik, Band 4

Das weitgefächerte Themenspektrum des vierten IMAGO-Bandes reicht von Dürers Gelingen, einen Gedankenprozess in Melencolia I zu einem Bild zu formen, über die Träume Nebukadnezars bis zur Frage nach der Möglichkeit fotografischer Fiktion. [ mehr ]

Herausgegeben von Heinfried Duncker

Der ewige Ödipus

Zu den Grundlagen menschlicher Gewalt

Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen geopolitischen Ereignisse und der weltweit präsenten Bedrohung durch den Terrorismus gewinnen Jean Bergerets Thesen aktuell an Brisanz. Die von ihm eingeführte Urfantasie des »Ich oder Du«, die es zu überwinden gilt, kennzeichnet zahlreiche Diskurse entsprechender Gruppierungen. Anders als das Freud’sche Konzept des Todestriebs, das Bergeret für philosophische Spekulation hält, basieren Bergerets Beobachtungen auf der Allgegenwärtigkeit von Gewalt.  [ mehr ]

Engagierte Analysen

Über den Umgang des Menschen mit dem Menschen

Medizin und Psychotherapie geraten zunehmend unter den Druck eines pervertierten Gesundheitsbegriffs. Anstatt zahlreiche Varianten von seelisch bedingten Gleichgewichtsstörungen als Rebellion der menschlichen Natur gegen eine Dehumanisierung der Lebensbedingungen zu entlarven, droht die Medizin diese Dehumanisierung eher noch zu fördern, indem sie weiterhin nur an einer Verbesserung der Methoden arbeitet, um das Unnatürliche erträglicher zu machen. Die Fähigkeit, rechtzeitig mit Leiden zu reagieren, ist auf psychischer Seite eine der Voraussetzungen für die Revision traditioneller Leitbilder, die uns mit technischem Fortschritt immer mehr menschlichen Rückschritt gebracht haben. [ mehr ]

Zum Phänomen der Rührung in Psychoanalyse und Musik

Rührung, Erschütterung und Ergriffenheit sind zentrale Momente des ästhetischen Erlebens. Der vorliegende Band nähert sich interdisziplinär dem subjektiven Verarbeitungsprozess von Musik.  [ mehr ]

Über Psychoanalyse

Schriften und Vorträge

Paul Ricoeur zählt zu den bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Er hat zu seinen Lebzeiten mehr als dreißig Schriften veröffentlicht – ein außergewöhnliches philosophisches Oeuvre, auf das die Psychoanalyse Freuds einen entscheidenden Einfluss hatte. Der vorliegende Band versammelt seine Essays zum Thema Psychoanalyse, die sich gleichermaßen durch leichte Lesbarkeit wie philosophische Tiefe auszeichnen. [ mehr ]

Jacques Lacan trifft Alfred Lorenzer

Über das Unbewusste und die Sprache, den Trieb und das Begehren

Jacques Lacan (1901–1981) und Alfred Lorenzer (1922–2002) gehören zu den großen charismatischen Gestalten der Psychoanalyse nach Freud. Gegen die Tendenz des Rückzugs in der zeitgenössischen Psychoanalyse auf selbstreferenzielle Ansätze bringen die Beiträgerinnen und Beiträger dieses Buches Lacan und Lorenzer in einen nachträglichen Dialog. Das Aufeinandertreffen dieser kritischen Theoretiker des Subjekts betont Differenzen ihrer Denkpositionen, schlägt aber auch Brücken. [ mehr ]