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20 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Juni 2025
Bestell-Nr.: 34131
https://doi.org/10.30820/0942-2285-2025-1-102
»Journal für Psychologie«
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Christian Schröder

Religiöse Identität durch säkulare Musik (PDF)

Playlists als Element post-konfessioneller Lebensstile

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Die digitale Verfügbarkeit von Musik ermöglicht das Kuratieren von Playlists, die sowohl dem individuellen Konsum als auch der öffentlichen Selbstdarstellung dienen. Besonders interessant sind Playlists, die von User*innen mit religiösem Bezug erstellt werden, jedoch überwiegend säkulare Musik enthalten. Diese Studie untersucht, wie solche Playlists zur Identitätsbildung beitragen. Dabei werden explizite und implizite religiöse Bezüge in den Songtexten analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass Musik für viele User*innen eine Brücke zwischen religiösen und säkularen Weltsichten bildet. Schlüsselthemen wie Liebe, Hoffnung und Würde spiegeln existenzielle Fragen wider, die religiöse und nicht-religiöse Deutungen zulassen. Playlists werden so zu einer performativen Ausdrucksform, die individuelle Spiritualität mit kulturellen Ressourcen verknüpft. Die Analyse verweist auf eine Suchbewegung junger Erwachsener in einem postkonfessionellen Kontext, der traditionelle Religiosität hinter sich lässt, jedoch weiter auf Transzendenzerfahrung zielt.

Abstract:
The digital availability of music enables the curation of playlists for both personal use and public self-expression. Of particular interest are playlists created by users with a religious orientation but predominantly featuring secular music. This study explores how such playlists contribute to identity formation by analyzing explicit and implicit religious references in song lyrics. Results indicate that music often serves as a bridge between religious and secular perspectives. Core themes like love, hope, and dignity reflect existential questions open to both religious and non-religious interpretations. Playlists thus become performative expressions that integrate individual spirituality with cultural resources. The analysis highlights a search process among young adults navigating a post-confessional context, distancing from traditional religiosity yet still seeking experiences of transcendence.