Psychoanalyse im Widerspruch

Christoph Schmidt

Das Unheimliche und die zwei Seiten der Psychoanalyse (PDF)

Die Wissenschaft und das Dunkle: Freud - Cixous - Lacan

Die Existenz unheimlicher Phänomene wird häufig als Beleg dafür herangezogen, dass unsere Welt letztlich verstandesmäßig undurchdringbar bleiben muss. Freud jedoch nimmt in seinem Text »Das Unheimliche« (1919h) eine Gegenposition dazu ein: Er entwirft eine Theorie des Unheimlichen. Gleichzeitig traut er sich dennoch an die für den Verstand so bedrohliche Erfahrung seiner eigenen Grenzen nahe heran. Diese doppelte Richtung des ... [ mehr ]

Joachim Küchenhoff

Das Unheimliche und die Bruchlinien im Selbst - leidvoll, kreativ, weiblich, menschlich? (PDF)

Das Unheimliche verunsichert und verfremdet das als selbstverständlich vorausgesetzte Alltagsbewusstsein. Sigmund Freud hat in seiner wegleitenden Arbeit zum Sandmann E.T.A. Hoffmanns hervorgehoben, dass das Gefühl des Unheimlichen aus der Begegnung mit den verdrängten, im Grunde gut vertrauten infantilen Komplexen resultiert. Die vorliegende Arbeit will das Spektrum der Interpretationsmöglichkeiten des Unheimlichen erweitern. Zunächst wird das ... [ mehr ]

Helmut Däuker

Editorial (PDF)

 [ mehr ]

Edeltraud Tilch-Bauschke

Die göttliche (männliche?) Ordnung (PDF)

Über den Kampf fürs Frauenwahlrecht und die Angst vor Veränderung

In ihrem 2017 gedrehten Spielfilm Die göttliche Ordnung erzählt die Schweizer Regisseurin und Drehbuchautorin Petra Volpe die Geschichte des Schweizer Frauenstimmrechts und den Kampf bis zu dessen später Einführung 1971. Nora ist eine junge Hausfrau und Mutter, die mit Mann und Söhnen zufrieden in einem beschaulichen Schweizer Dorf lebt, in dem wenig von den gesellschaftlichen Umwälzungen der 68er-Bewegung zu spüren ist. Über einen ... [ mehr ]

Edith Seifert

Sexualität oder Gender (PDF)

Psychoanalyse versus P.B. Preciado

Der Artikel reagiert auf die Kritik des aktuell tonangebenden transsexuellen Philosophen P.B. Preciado, wonach die Psychoanalyse entscheidende Veränderungen ihrer Zeit versäume: das Phänomen der durch die neuen Technologien entstandenen neuen Körper und die damit verbundene Neuordnung der Verwandtschaftsbeziehungen. Die Psychoanalyse beharre ungeachtet aller Neuerungen auf einer binären Geschlechtsordnung.

Abstract:
The article reacts to the ... [ mehr ]

Anna Koellreuter

Zur Desexualisierung der präödipalen Mutter (PDF)

Laplanche im Diskurs der Queer-Theorie

Es geht mir im folgenden Text um die Auseinandersetzung mit der Triebtheorie, bei welcher Laplanche eine zentrale Rolle spielt. Ausgehend von Laplanches Allgemeiner Verführungstheorie (1987) möchte ich die verschiedenartigen Verwendungen seiner triebtheoretischen Ausführungen in Bezug auf sein Konzept der rätselhaften Botschaft diskutieren, das in der psychoanalytischen Literatur sehr verschiedenartig benutzt und verstanden wird. In der frühen ... [ mehr ]

Barbara Rendtorff

Was »ist« das Weibliche - so es denn existiert? (PDF)

Der Ausdruck »Das Weibliche« umschreibt ein begrifflich unsicheres, theoretisch unscharfes und von vielen Alltagsannahmen durchzogenes Terrain. Der Aufsatz diskutiert in mehreren Schritten die Frage, ob man von »dem Weiblichen« überhaupt sprechen kann: zuerst, wie sich weiblich zu männlich verhält; und danach, wie der Bezug zum Mütterlichen verstanden werden kann/muss. Im dritten Schritt (»Es fehlt, weil es da ist« ... [ mehr ]

Sabine Metzger

Weit mehr als eine »Perle«: Die Klitoris (PDF)

Anlässlich einer Wiederentdeckung aus der Biologie zur Psychoanalyse der weiblichen Sexualität

Inspiriert von und kritisch bezugnehmend auf Anne Zacharys Publikation Die Anatomie der Klitoris (2019) werden die zentralen Thesen des Buches zusammengefasst (die Wiederholung der Muster der Verschüttung und Wiederentdeckung des Wissens über weibliche Sexualität und Lust aus Abwehrgründen), kritisch diskutiert (vor allem ihre Darstellung weiblicher Identität und Aggression, ihre Interpretation der psychischen Dimension der Klitoris und ihr Mangel an ... [ mehr ]

Lily Gramatikov

Editorial (PDF)

 [ mehr ]

Sigrid Scheifele

K/Ein schöner Film? Liebe im Kontext gesellschaftlicher Gewalt (PDF)

Zu Félicité von Alain Gomis

Mit seinem Spielfilm taucht der in Frankreich aufgewachsene Regisseur Alain Gomis, dessen familiäre Wurzeln in den Senegal reichen, in das Leben der riesigen Stadt Kinshasa ein. Im Mittelpunkt der Filmerzählung steht die alleinerziehende Mutter, die als Sängerin in einer Bar arbeitet. Ein Schicksalsschlag stellt ihr Leben auf den Kopf. Die Behandlung ihres durch einen Unfall schwer verletzten halbwüchsigen Sohns ist kaum erschwinglich. Liebe, Begehren, ... [ mehr ]

Oliver Florig

Gutes Leben und psychische Gesundheit (PDF)

Die ökologische Krise als Chance

Angesichts der massiven ökologischen Schäden, die unsere Lebensweise nach sich zieht, stellt sich die Frage erneut, was denn ein gutes Leben ausmacht. Unter Rückgriff auf antike Denker wie Aristoteles kann man das gute Leben als ein Leben bestimmen, das vor allem denjenigen Tätigkeiten gewidmet ist, die wir um ihrer selbst willen tun, d.h. Tätigkeiten, die ihren Wert in sich selbst tragen. Tätigkeiten dieser Art sind weder beliebig intensivierbar ... [ mehr ]

Matthias Richter

Kritik unserer zynischen Lebensweise. Warum handeln wir wider besseres Wissen? (PDF)

Ein Essay

Eine Kernfrage angesichts des Klimanotstands drängt sich auf: Warum handeln wir seit Jahrzehnten wider besseres Wissen und gefährden so noch die Zukunft der folgenden Generationen? Die Reflexion der daran beteiligten psychodynamischen Motive und Abwehrmechanismen, wie sie Psychologen in diesem Zusammenhang häufig beschreiben, scheinen diesbezüglich nicht hinlänglich. Der Grund unserer zynischen Lebensweise könnte zudem auch in der Verwahrlosung des ... [ mehr ]

Olive Lenk

Unser Umgang mit dem Klimanotstand (PDF)

Der Artikel befasst sich mit der Bewegung Fridays-For-Future (FFF) aus der Perspektive einer Aktivistin. Im Mittelpunkt steht das Spannungsverhältnis zwischen der FFF-Generation und ihren Eltern, womit automatisch auch auf die verschiedenen Meinungen und Positionen zum Thema eingegangen wird. Wie zum Beispiel zu Schule schwänzen, Vorbildfunktionen und eco-shaming.

Abstract:
The paper deals with the Fridays-For-Future movement from the perspective of an ... [ mehr ]

Sally Weintrobe

Die Arche Noah-Mentalität des 21. Jahrhunderts (PDF)

Ausgehend von zwei Aspekten des Auftauchens aus der Blase der Verleugnung des Klimawandels, der Gefahr der Überflutung mit Schamund Schuldgefühlen und existenziellen Ängsten sowie der Erschwerung des Durcharbeitens dieser Gefühle aufgrund der Tatsache, dass wir so lange tatenlos zugesehen haben, beschreibt die Autorin, was in der aktuellen Kultur der Zerstörung von Mitgefühl und Verantwortung (culture of un-care) notwendig wäre, um der inneren ... [ mehr ]

Delaram Habibi-Kohlen

Fünf nach zwölf? (PDF)

Psychoanalytische Überlegungen zur Klimakrise, alten Gewohnheiten und der Schwierigkeit, Neues zu denken

Beschrieben werden die Charakteristika eines gespaltenen Zustands und dies wird exemplifiziert an dem Text Deep Adaptation von Jem Bendell: Dieser prognostiziert einen zeitlich nahen zivilisatorischen Zusammenbruch und plädiert für eine radikale »Tiefenadaption« und für ein Denken, das über Reformen und Nachhaltigkeitsbemühungen in Bezug auf die Klimakatastrophe hinausgeht. Nicht nur der Inhalt, sondern auch die Art der Präsentation ist ... [ mehr ]

Matthias Richter

Editorial (PDF)

 [ mehr ]

Georges-Philippe Cabot

Halfaouine, l’enfant des terrasses (1990) von Férid Boughédir (PDF)

Der Film nimmt Bezug auf den autobiographischen Hintergrund des tunesischen Cineasten, Regisseurs und Drehbuchautors Férid Boughédir. Halfaouine ist ein einfaches Arbeiterviertel in Tunis. In zwei parallel verlaufenden und sich kreuzenden Handlungssträngen – und damit in einer Doppelung – begegnet einerseits der kleine Junge Noura dem Thema der Sexualität an der Schwelle zur Welt der erwachsenen Männer und andererseits wird der kleine ... [ mehr ]

Maximilian Römer

Allgemeine Erregungen (PDF)

Psychoanalytische Gedanken zur Kontroverse um die Bilder Balthus’

Die präsentierten Gedanken stellen den Versuch dar, zum Verständnis des erregten Diskurses um das Ausstellen der Bilder Balthus’ beizutragen. Auf Grundlage der facettenreichen psychoanalytischen Kunstrezeption und unter Bezugnahme auf Denkfiguren des Theoriegebäudes der Psychoanalyse, insbesondere auf die Allgemeine Verführungstheorie des französischen Psychoanalytikers Jean Laplanche und dessen Postulate zur Konstitution des Unbewussten, wird ... [ mehr ]