Psychoanalyse im Widerspruch

Konstanze Müller-Gerlach

Editorial (PDF)

 [ mehr ]

Timo Storck

Die Schatten auf der Couch (PDF)

Psychoanalytische Bemerkungen zu En thérapie

Im vorliegenden Beitrag werden Überlegungen zur TV-Serie En thérapie dazu genutzt, psychoanalytisch auf die Verarbeitung der terroristischen Anschläge in Paris im Jahr 2015 und auf die Rolle der Psychoanalyse im Blick auf Kultur zu blicken. Das umfasst zugleich eine Selbstreflexion des Umgangs der Psychoanalyse mit gesellschaftlicher, »materieller« Realität. Wie wird das Verhältnis des subjektiven Erlebens und der Bedeutung ... [ mehr ]

Giulietta Tibone

Unser Umgang mit Grenzverletzungen (PDF)

Dialektik von Fortschritt und Stagnation

Die Entwicklung der letzten 20 Jahre im Umgang mit Beschwerden über Grenzverletzungen und missbräuchliche Verläufe in Psychoanalysen und Psychotherapien in psychoanalytischen Kreisen in der BRD wird als ein Alternieren von Fortschritt und Hemmungen skizziert. Während die unverzichtbare Rolle der Schweigepflicht und der Vertraulichkeit als inhärenten, nicht zu beseitigenden Hinderungsfaktors in diesem Prozess erkannt wird, werden die immer noch ... [ mehr ]

Andreas Renzel

Everybody knows (PDF)

Der Bericht des IPP München über die Aufarbeitung der sexualisierten Grenzverletzungen am AKJP-Institut Heidelberg durch den Institutsleiter H.M.

Mit dem vorliegenden Beitrag legt der Autor eine Zusammenfassung des Forschungsberichts des IPP München (P. Caspari et al., 2021) vor. Es handelt sich um die erste Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs an einem bundesdeutschen psychotherapeutischen Ausbildungsinstitut. Die qualitative Fallstudie untersucht jahrzehntelangen Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt durch den Leiter des Instituts für analytische Kinderund Jugendlichen-Psychotherapie Heidelberg. Die ... [ mehr ]

Waltraud Nagell

Den Kreislauf des Scheiterns durchbrechen (PDF)

Lernerfahrungen im Umgang mit ethischen Grenzverletzungen in psychoanalytischer Ausbildung und Profession

Nicht nur die Errungenschaften, sondern auch die grenzverletzenden Beziehungsmuster und -taten ziehen sich durch die Geschichte der Psychoanalyse und werden transgenerational weitergegeben. Die öffentlich gewordenen Vorkommnisse insbesondere in den Ausbildungsinstituten verdeutlichen dies in bedrückender Weise. Paradoxe Wünsche wie den nach Aufklärung und tabuisierender Verleugnung gleichermaßen kennzeichnen die ethischen Dilemmata und Schwierigkeiten, ... [ mehr ]

Jane Burka, Angela Sowa, Barbara A. Baer, Charles E. Brandes, Josie Gallup, Sharon Karp-Lewis, Julie Leavitt & Patricia Rosbrow

Von der Redekur zur Krankheit des Schweigens (PDF)

Auswirkungen von Ethikverstößen an einem psychoanalytischen Institut

Der Artikel stellt eine Studie über die Bemühungen eines Instituts vor, die Folgen der Ethikverstöße aufzuarbeiten, derer sich zwei leitende Mitglieder schuldig gemacht hatten. Eine qualitative Datenanalyse auf der Grundlage freiwilliger Mitgliederinterviews verdeutlicht, dass der Schaden das gesamte Institut betraf und auch, dass der Missbrauch eines Einzelnen ein Missbrauch vieler ist. Alle Mitglieder, ganz gleich, welcher Ebene sie angehörten, ... [ mehr ]

Anja Guck-Nigrelli

Editorial (PDF)

 [ mehr ]

Edeltraud Tilch-Bauschke

Eine Kino-Pionierin der Reihe Psychoanalyse und Film (PDF)

In Memoriam Frau Mauerer-Klesel, Heidelberg

 [ mehr ]

Alexandre Métraux

Nachruf auf Hildegard Parekh (PDF)

 [ mehr ]

Klaus Lesemann

Gesichtsverlust (PDF)

Nachdenken über Petzolds Film Phoenix

Die folgenden Gedanken ranken um den Film Phoenix von Christian Petzold (2014). Der Text möchte etwas mehr sein als nur die Besprechung eines Films, dessen äußerer Handlungsablauf uns mitnimmt auf die Suche einer Frau, die das Konzentrationslager überlebt hat und ihr altes Leben wiederhaben möchte. Nelly sucht ihren Ehemann Johnny. Sie findet ihn auch, aber er erkennt sie nicht. Ihr war ins Gesicht geschossen worden. Johnny entdeckt aber ... [ mehr ]

Fridolin Mallmann

Narzissmus, Pandemie, Antisemitismus (PDF)

Überlegungen zum Widerspruch von ödipaler Realität und narzisstischer Illusion

In Krisenzeiten gewinnen antisemitische Theorien an Zulauf – das zeigt sich aktuell in der Covid-19-Pandemie, lässt sich aber bereits für die Pest-Pandemien des Hochmittelalters konstatieren. Die französischen Psychoanalytiker Béla Grunberger und Pierre Dessuant haben Ende der 1990er Jahre die Entstehung des Christentums als regressiv-narzisstische Reaktion darauf beschrieben, dass der jüdische Monotheismus die Menschheit der Illusion beraubte, ... [ mehr ]

Jakob Johann Müller & Cécile Loetz

Zur Psychoanalyse der Verschwörungs»theorien« (PDF)

Die zentrale These des Aufsatzes ist, dass Verschwörungsphantasmen bestimmte psychische Funktionen bedienen, die ein labilisiertes Ich stabilisieren: 1. sie reduzieren Komplexität und beseitigen Ungewissheit, 2. sie binden Angst, Neid und Aggression, 3. sie dienen der Projektion, 4. sie befriedigen den Narzissmus und 5. sie stiften Identität. Verschwörungsphantasmen erfahren ihre Kraft letztlich aus Affekten, nicht aus Argumenten, sind deshalb gegen Letztere ... [ mehr ]

Thomas Auchter

Kopfgeburten aus dem Bauchgefühl (PDF)

Psychoanalytische und psychosoziale Aspekte von Verschwörungstheorien

Konfliktund Krisensituationen lösen als Erstes Angstund Unsicherheitsgefühle aus. Verschwörungstheorien können individuell und kollektiv einen Versuch darstellen, mit solchen Ängsten zurechtzukommen. Zunächst stellt sich die Frage, ob der Begriff »Verschwörungstheorie« nicht eine reflektierte und seriöse Geisteshaltung suggeriert, die bei den vorwiegend emotionsgesteuerten Verschwörungstheoretikern gerade fehlt? Nach einer ... [ mehr ]

Roland Kaufhold & Galina Hristeva

»Das Leben ist aus. Abrechnung halten!« (PDF)

Eine Erinnerung an vertriebene jüdische Psychoanalytiker unter besonderer Berücksichtigung von Wilhelm Reichs epochemachenden Faschismus-Analysen

Über die Vertreibung jüdischer Psychoanalytiker in der Zeit des Nationalsozialismus ist in den vergangenen 50 Jahren scheinbar viel publiziert worden. Vereinzelt ist auch an von Deutschen ermordete Psychoanalytiker erinnert worden. Der Umstand, dass sie als Juden verfolgt und aus ihrer ehemaligen Heimat vertrieben wurden, nicht als Psychoanalytiker, wurde jedoch ganz überwiegend verleugnet. Diese Menschen erfuhren während ihrer Vertreibung nahezu keine ... [ mehr ]

Lily Gramatikov

Editorial (PDF)

 [ mehr ]

Anja Guck-Nigrelli

La Grande Bellezza (PDF)

Der Film La Grande Bellezza handelt von einem 65-jährigen alleinstehenden Feuilleton-Journalisten, in seiner Jugend Autor eines einzigen Buches, der seit Jahrzehnten als »König der Mondänen« seinen Lustbarkeiten und Routinen im Kreis der römischen High Society nachgeht, stets auf der Suche nach der großen Schönheit. Die Nachricht vom Tod seiner Jugendliebe, an die er immer fixiert blieb, lässt ihn angesichts seines fortschreitenden ... [ mehr ]

Georges-Philippe Cabot

Getrennt und doch verbunden (PDF)

Aspekte der frühen Begegnung in Musik und Tanz im argentinischen Tango

Verlusterfahrungen verursacht durch Migration können zu weitreichenden Einschränkungen der körperlichen, mentalen und affektiven Sinneserfahrungen und -wahrnehmungen führen. Diese Gefahr erscheint besonders schwerwiegend, wenn die inneren Verbindungen zu den primären Objekterfahrungen abzureißen drohen. Ausgehend von der Fähigkeit zum gemeinsamen Sinneserleben wird die Qualität früher Beziehungserfahrungen in Verbindung mit der ... [ mehr ]

Johanna Lea Karb

Vom Eingebildeten Kranken und dem Zauberberg (PDF)

Klinische und literarische Annäherung an das »vernachlässigte« Störungsbild der Hypochondrie

Hypochondrie ist, obgleich es sich dabei keineswegs um ein neues Störungsbild handelt, auch heutzutage noch eher wenig beforscht (vgl. Nissen, 2015). Eine Differenzialdiagnose ist Küchenhoff (1985) zufolge i.d.R. schwierig, da hypochondrische Symptome oft im Kontext anderer Störungsgruppen auftreten und sich mit diesen überschneiden (Hirsch, 2011, S. 77). Nach Röder et al. (1995) können diese entweder als »Internalisierung eines ambivalent ... [ mehr ]

Ruth Waldvogel

Übertragung und Gegenübertragung in Zeiten einer Pandemie (PDF)

Überlegungen zum psychotherapeutischen Arbeiten in einer allgemein traumatisierenden Situation

Der vorliegende Text wurde in zwei verschiedenen Momenten der Covid-19 Pandemie geschrieben; ca. sechs Wochen nach Beginn des ersten Lockdowns wurde versucht, in der für PatientInnen und TherapeutInnen gleichermaßen traumatisierenden Situation anhand von bestehenden theoretischen Konzepten etwas Klarheit in die therapeutische Arbeit zu bringen. Um die Erschütterung, die durch die Corona-Krise entstand, besser zu verstehen, werden die Konzepte des transsubjektiven ... [ mehr ]

Sebastian Thrul

Gemeinsame Regression und die Bedürftigkeit des Analytikers (PDF)

In der internationalen behandlungstechnischen Diskussion wird ein kontroverser Diskurs über den Umgang mit der Gegenübertragung geführt. In der vorliegenden Arbeit weist der Autor auf einige Überlegungen hin, die sich im Bereich der Anerkennung der gemeinsamen Regression von Analytiker und Analysand während des analytischen Prozesses verorten lassen. Konkret geht es dabei um die Beobachtung weitgehend undifferenzierter affektiver Zustände im ... [ mehr ]