Deutungsmuster zwischen epistemischer und klinischer Wahrheitssuche (PDF)
Der Beitrag blickt auf Arbeitsweise und Ergebnisse der EPF-Working Party on Psychosomatics aus der persönlichen Perspektive des Autors zurück. Die gemeinsame Wahrheitssuche in einer hinsichtlich Nationalität und Schulenzugehörigkeit heterogen zusammengesetzten Gruppe von Analytikern wird dabei aus dem Blickwinkel professionssoziologischer Fragen nach den basalen Deutungsmustern betrachtet, die in der psychoanalytischen Fallarbeit mit psychosomatischen ... [ mehr ]
Die Anatomie des operativen Denkens und seine Verzweigungen (PDF)
Dieser Text zeichnet die Entstehung und Geschichte des Konzepts des ›operativen Denkens‹ (pensée opératoire) nach, das 1962 erstmals von den Psychosomatikern der Pariser Schule beschrieben wurde, sowie die konzeptuellen und behandlungstechnischen Modifikationen, zu denen dieser Denkmodus in der klinischen Praxis bis heute geführt hat. Anschließend stellt die Autorin ihre eigenen theoretischen Überlegungen und deren Ausweitung auf das ... [ mehr ]
»All metaphor breaks down somewhere« (PDF)
Vieles in der psychoanalytischen Arbeit mit Erwachsenen, das wir mit Winnicott als Spielen miteinander beschreiben können, findet im Bereich der Sprache statt. Dort kommen innere subjektive Realität und äußere objektive Realität von Patient*in und Analytiker*in zusammen und können (wie im vielbeschriebenen gemeinsamen Spielen mit Metaphern) einen entwicklungsfördernden therapeutischen Prozess in Gang bringen. Dieser Prozess des Spielens und ... [ mehr ]
Im Sog der Bilder (PDF)
Gerade in »Krisen des Kontakts« (Will, 2023) kommt es in der analytischen Stunde zu ausgeprägten, z. T. auch mitreißend-soghaften Reverien, die oftmals irritierend sind – für die Wiederherstellung des Kontakts zwischen Analytikerin und Patient9 sowie für das Verständnis des inneren Geschehens jedoch von großem Wert sein können. Im psychoanalytischen Diskurs werden solche Reverien häufig mit sogenannten ... [ mehr ]
Konkretes Denken und Denkstörungen in der französischsprachigen psychoanalytischen Psychopathologie (PDF)
Der Begriff ›konkretes Denken‹ wird in französischsprachigen psychoanalytischen Texten zu Denkstörungen bei Schizophrenen selten verwendet, zweifellos auch deswegen, weil das ›abstrakte‹ Denken als charakteristisch für diese Pathologien betrachtet wird. Der Begriff des ›konkreten Denkens‹ kommt der Freud’schen Auffassung der ›Organsprache‹ nahe, die französische Autoren1 für einen Indikator ... [ mehr ]
Jahrbuch der Psychoanalyse - Band 91 (PDF)
Konkretes Denken entkleidet Worte ihrer symbolischen Bedeutung. Wenn Worte aus psychischen Gründen nicht in ihrer symbolischen Form benutzt werden können, sehen wir dies u.a. häufig bei Patienten und Patientinnen mit psychotischen Störungen, psychosomatischen Erkrankungen, Depressionen oder Traumafolgeerkrankungen. Worauf ist dies zurückzuführen? Vielfältige, klinisch fundierte Beiträge gehen dieser Frage nach.
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Corona-Proteste und die Ablehnung zentraler gesellschaftlicher Institutionen (PDF)
Mit der Covid-19-Pandemie und den Maßnahmen zu ihrer Eindämmung entstand in Österreich (wie auch in anderen Ländern) eine Protestbewegung, die gegen diese Maßnahmen mobilisierte. Von Anfang an auffällig war die Heterogenität der politischen Meinungen innerhalb der Bewegung wie auch die starke Verbreitung verschwörungstheoretischen und antisemitischen Gedankenguts. Auch rechtsextreme Akteur_innen und Gruppen waren in der Bewegung ... [ mehr ]
Warum ein NIEMAND Täter sein kann (PDF)
In der Diskussion um Eichmann in Jerusalem (Hannah Arendt) wirkt es befremdlich, dass die Arbeiten von Bettina Stangneth (2011) ignoriert werden. Diese Autorin hatte Tonbandaufnahmen von Adolf Eichmann vor seiner Entführung aus Argentinien durch den Mossad nutzen können. Dabei ergeben sich völlig neuartige Sichtweisen auf Eichmanns Handeln und dessen Motivierungen. Erstaunlich, dass in dieser Zeitschrift kürzlich immer noch über mögliche Diagnosen ... [ mehr ]
Die Ülkücü-Bewegung (Graue Wölfe) (PDF)
Der Beitrag untersucht die Ideologie und die Aktivitäten der Grauen Wölfe in Deutschland und leitet daraus Schlussfolgerungen für Strategien der Rechtsextremismusprävention und Demokratieförderung ab. Im Fokus stehen die Herausforderungen, die von türkisch-nationalistischen Strukturen für die Präventionsarbeit und den Schutz betroffener Minderheiten ausgehen. Es wird dargelegt, warum die Mehrheitsgesellschaft für migrantisch ... [ mehr ]
Fueling Intolerance (PDF)
The article explores the influence of political discourse in Russia on the activation of far-right anti-gender movements. Particular attention is paid to anti-gender narratives that defend a patriarchal vision of the family, deny gender violence, and target LGBT people. The study shows that these narratives, disseminated by political and religious figures, resonate with far-right organizations, leading to the imposition of an authoritarian-patriarchal ideology. This relationship ... [ mehr ]
Von wegen neu (PDF)
Die Auseinandersetzung mit Antifeminismus als zentralem Bestandteil extrem rechter Ideologie bis hin zum Mitmotiv bei rechten Terroranschlägen ist noch jung und feministischen Interventionen in der Arbeit und Forschung zur extremen Rechten zu verdanken. Aus der neuerlichen Auseinandersetzung wird oft implizit abgeleitet, dass Antifeminismus (in der extremen Rechten) ein neues Phänomen sei. Der Beitrag arbeitet ausgehend von Forschungen zu Antifeminismus in ... [ mehr ]
Parteiliche psychosoziale Arbeit im Spannungsfeld zwischen politischer Solidarität und Beratung (PDF)
Fünf Jahre nach dem rassistischen Attentat in Hanau ist die Situation der Angehörigen der Todesopfer, der Überlebenden und Zeug*innen weiterhin geprägt von tiefer Trauer, Entsetzen und Ohnmacht – verbunden mit einem fortdauernden Bedarf an rechtlicher, Alltagsund psychosozialer Unterstützung. Auf der Grundlage einer qualitativen Evaluation des Beratungsprojektes TASBAH analysieren wir zentrale Spannungsfelder parteilich-solidarischer psychosozialer ... [ mehr ]
Fragmente einer Herkunftsgeschichte des Rechtsextremismus (PDF)
Im Beitrag wird der Zusammenhang zwischen romantischem Denksystem und rechtsextremen Ideologien untersucht. Ergebnis dessen ist die Identifikation des Mythos der Ewigkeit als das zentrale Strukturprinzip, das rechtsextreme Denkmuster seit dem frühen 19. Jahrhundert prägt. Analysiert wird, warum eine Debatte mit Rechtsextremen grundsätzlich scheitern muss: Es prallen zwei unvereinbare Weltsichten aufeinander – ein auf Fakten und Evidenzen basierender ... [ mehr ]
Zwischen Trauer und Kritik, als Statist*innen oder Subjekte? (PDF)
Der Beitrag analysiert mediale Berichterstattung und Diskurse über die rechtsterroristischen Anschläge auf das Oktoberfest 1980 und am und im Olympia-Einkaufszentrum 2016 in München. Im Rahmen einer Kritischen Diskursanalyse wird der Frage nachgegangen, wie Angehörige und Überlebende in diesen Diskursen zu Wort kommen bzw. welche Rollen ihnen zugeordnet werden. Entlang des Materials der beiden Anschläge lässt sich herausarbeiten, dass sie ... [ mehr ]
(Un)Begrenzte Perspektiven (PDF)
Der Beitrag untersucht die methodologischen und konzeptionellen Herausforderungen einer adäquaten Rechtsextremismusund Rechtsterrorismusforschung. Ausgehend von einer fundierten Auseinandersetzung mit dominierenden Forschungsströmungen wird eine opferund betroffenenzentrierte Begriffsbestimmung der phänomenspezifischen Gewalt formuliert. Der angestoßene Perspektivwechsel erweitert das (Forschungs-)Verständnis rechtsextremer und rechtsterroristischer ... [ mehr ]
Editorial (PDF)
psychosozial 181: Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus - Inter- und transdisziplinäre Analysen (PDF)
Die Ausgabe verbindet begriffstheoretische Reflexionen mit historischen Analysen, sozialpsychologischen Fallstudien, geschlechtsspezifischen Perspektiven sowie Untersuchungen zu Herausforderungen in Prävention und Intervention. Ein besonderer Fokus liegt auf bislang marginalisierten Zugängen, insbesondere der Opfer- und Betroffenenperspektive. Mit Beiträgen zur historischen Tiefenstruktur ideologischer Narrative, zu (psycho)sozialen Folgen rechtsterroristischer Anschläge und zur transnationalen Dimension extrem rechter Bewegungen plädiert das Heft für eine umfassende Betrachtung rechtsextremer Phänomene, jenseits verkürzter Deutungsangebote und isolierter Fachlogiken. [ mehr ]
Voneinander lernen, miteinander wachsen (PDF)
Bildung in Syrien - ein Erbe aus früherer Zeit und bis heute unter allen Bedingungen weiter wertgeschätzt: Was bringt die Zukunft? (PDF)
Der folgende Text behandelt die lange und reiche Geschichte der Bildung in Syrien, beginnend mit den Anfängen der Schriftkultur bis zur heutigen Zeit. Trotz zahlreicher politischer und gesellschaftlicher Revolutionen, wie der osmanischen Herrschaft, dem französischen Mandat und der Herrschaft der Al-Assad-Familie, wurde die Bedeutung von Bildung stets hochgehalten. Der Ausbruch des Bürgerkriegs im Jahr 2011 hatte verheerende Folgen für das syrische ... [ mehr ]