Jörg Frommer

Deutungsmuster zwischen epistemischer und klinischer Wahrheitssuche (PDF)

Ein persönlicher Rückblick auf die Working Party on Psychosomatics der Europäischen Psychoanalytischen Föderation (EPF)

Der Beitrag blickt auf Arbeitsweise und Ergebnisse der EPF-Working Party on Psychosomatics aus der persönlichen Perspektive des Autors zurück. Die gemeinsame Wahrheitssuche in einer hinsichtlich Nationalität und Schulenzugehörigkeit heterogen zusammengesetzten Gruppe von Analytikern wird dabei aus dem Blickwinkel professionssoziologischer Fragen nach den basalen Deutungsmustern betrachtet, die in der psychoanalytischen Fallarbeit mit psychosomatischen ... [ mehr ]

Marilia Aisenstein

Die Anatomie des operativen Denkens und seine Verzweigungen (PDF)

Dieser Text zeichnet die Entstehung und Geschichte des Konzepts des ›operativen Denkens‹ (pensée opératoire) nach, das 1962 erstmals von den Psychosomatikern der Pariser Schule beschrieben wurde, sowie die konzeptuellen und behandlungstechnischen Modifikationen, zu denen dieser Denkmodus in der klinischen Praxis bis heute geführt hat. Anschließend stellt die Autorin ihre eigenen theoretischen Überlegungen und deren Ausweitung auf das ... [ mehr ]

Richard Rink

»All metaphor breaks down somewhere« (PDF)

Zur Bedeutung der Sprachverwendung im psychoanalytischen Prozess

Vieles in der psychoanalytischen Arbeit mit Erwachsenen, das wir mit Winnicott als Spielen miteinander beschreiben können, findet im Bereich der Sprache statt. Dort kommen innere subjektive Realität und äußere objektive Realität von Patient*in und Analytiker*in zusammen und können (wie im vielbeschriebenen gemeinsamen Spielen mit Metaphern) einen entwicklungsfördernden therapeutischen Prozess in Gang bringen. Dieser Prozess des Spielens und ... [ mehr ]

Philipp Soldt

Im Sog der Bilder (PDF)

Einige metapsychologische Überlegungen zum Verhältnis von unrepräsentierten Zuständen, Affektabwehr und psychoanalytischer Reverie

Gerade in »Krisen des Kontakts« (Will, 2023) kommt es in der analytischen Stunde zu ausgeprägten, z. T. auch mitreißend-soghaften Reverien, die oftmals irritierend sind – für die Wiederherstellung des Kontakts zwischen Analytikerin und Patient9 sowie für das Verständnis des inneren Geschehens jedoch von großem Wert sein können. Im psychoanalytischen Diskurs werden solche Reverien häufig mit sogenannten ... [ mehr ]

Vassilis Kapsambelis

Konkretes Denken und Denkstörungen in der französischsprachigen psychoanalytischen Psychopathologie (PDF)

Der Begriff ›konkretes Denken‹ wird in französischsprachigen psychoanalytischen Texten zu Denkstörungen bei Schizophrenen selten verwendet, zweifellos auch deswegen, weil das ›abstrakte‹ Denken als charakteristisch für diese Pathologien betrachtet wird. Der Begriff des ›konkreten Denkens‹ kommt der Freud’schen Auffassung der ›Organsprache‹ nahe, die französische Autoren1 für einen Indikator ... [ mehr ]

Uta Karacaoğlan, Bernd Nissen, Uta Zeitzschel & Wolfgang Hegener

Editorial (PDF)

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Jahrbuch der Psychoanalyse - Band 91 (PDF)

Konkretes Denken

Konkretes Denken entkleidet Worte ihrer symbolischen Bedeutung. Wenn Worte aus psychischen Gründen nicht in ihrer symbolischen Form benutzt werden können, sehen wir dies u.a. häufig bei Patienten und Patientinnen mit psychotischen Störungen, psychosomatischen Erkrankungen, Depressionen oder Traumafolgeerkrankungen. Worauf ist dies zurückzuführen? Vielfältige, klinisch fundierte Beiträge gehen dieser Frage nach.
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Pedro Groβ & Markus Brunner

Corona-Proteste und die Ablehnung zentraler gesellschaftlicher Institutionen (PDF)

Eine biografische Fallanalyse von Teilnehmenden der Corona-Protestbewegung

Mit der Covid-19-Pandemie und den Maßnahmen zu ihrer Eindämmung entstand in Österreich (wie auch in anderen Ländern) eine Protestbewegung, die gegen diese Maßnahmen mobilisierte. Von Anfang an auffällig war die Heterogenität der politischen Meinungen innerhalb der Bewegung wie auch die starke Verbreitung verschwörungstheoretischen und antisemitischen Gedankenguts. Auch rechtsextreme Akteur_innen und Gruppen waren in der Bewegung ... [ mehr ]

Michael B. Buchholz

Warum ein NIEMAND Täter sein kann (PDF)

In der Diskussion um Eichmann in Jerusalem (Hannah Arendt) wirkt es befremdlich, dass die Arbeiten von Bettina Stangneth (2011) ignoriert werden. Diese Autorin hatte Tonbandaufnahmen von Adolf Eichmann vor seiner Entführung aus Argentinien durch den Mossad nutzen können. Dabei ergeben sich völlig neuartige Sichtweisen auf Eichmanns Handeln und dessen Motivierungen. Erstaunlich, dass in dieser Zeitschrift kürzlich immer noch über mögliche Diagnosen ... [ mehr ]

Özge Erdoğan & Lisa Geffken

Die Ülkücü-Bewegung (Graue Wölfe) (PDF)

Rechtsextremismus im transnationalen Kontext und seine Implikationen für Demokratieförderung und Sicherheit in Deutschland

Der Beitrag untersucht die Ideologie und die Aktivitäten der Grauen Wölfe in Deutschland und leitet daraus Schlussfolgerungen für Strategien der Rechtsextremismusprävention und Demokratieförderung ab. Im Fokus stehen die Herausforderungen, die von türkisch-nationalistischen Strukturen für die Präventionsarbeit und den Schutz betroffener Minderheiten ausgehen. Es wird dargelegt, warum die Mehrheitsgesellschaft für migrantisch ... [ mehr ]

Olimpiada Usanova

Fueling Intolerance (PDF)

The Impact of Russian Political Discourse on Ultra-Right Anti-Gender Activism

The article explores the influence of political discourse in Russia on the activation of far-right anti-gender movements. Particular attention is paid to anti-gender narratives that defend a patriarchal vision of the family, deny gender violence, and target LGBT people. The study shows that these narratives, disseminated by political and religious figures, resonate with far-right organizations, leading to the imposition of an authoritarian-patriarchal ideology. This relationship ... [ mehr ]

Rebekka Blum

Von wegen neu (PDF)

Die lange unterschätzte Bedeutung von Antifeminismus für die extreme Rechte

Die Auseinandersetzung mit Antifeminismus als zentralem Bestandteil extrem rechter Ideologie bis hin zum Mitmotiv bei rechten Terroranschlägen ist noch jung und feministischen Interventionen in der Arbeit und Forschung zur extremen Rechten zu verdanken. Aus der neuerlichen Auseinandersetzung wird oft implizit abgeleitet, dass Antifeminismus (in der extremen Rechten) ein neues Phänomen sei. Der Beitrag arbeitet ausgehend von Forschungen zu Antifeminismus in ... [ mehr ]

Charlotta Sippel, Kyra Gawlista & Karin Mlodoch

Parteiliche psychosoziale Arbeit im Spannungsfeld zwischen politischer Solidarität und Beratung (PDF)

Beobachtungen aus der wissenschaftlichen Begleitung eines Beratungsprojektes für Betroffene des rassistischen Attentats in Hanau 2020

Fünf Jahre nach dem rassistischen Attentat in Hanau ist die Situation der Angehörigen der Todesopfer, der Überlebenden und Zeug*innen weiterhin geprägt von tiefer Trauer, Entsetzen und Ohnmacht – verbunden mit einem fortdauernden Bedarf an rechtlicher, Alltagsund psychosozialer Unterstützung. Auf der Grundlage einer qualitativen Evaluation des Beratungsprojektes TASBAH analysieren wir zentrale Spannungsfelder parteilich-solidarischer psychosozialer ... [ mehr ]

Berit Tottmann

Fragmente einer Herkunftsgeschichte des Rechtsextremismus (PDF)

Oder: Warum es epistemisch unmöglich ist, mit Rechtsextremen zu debattieren

Im Beitrag wird der Zusammenhang zwischen romantischem Denksystem und rechtsextremen Ideologien untersucht. Ergebnis dessen ist die Identifikation des Mythos der Ewigkeit als das zentrale Strukturprinzip, das rechtsextreme Denkmuster seit dem frühen 19. Jahrhundert prägt. Analysiert wird, warum eine Debatte mit Rechtsextremen grundsätzlich scheitern muss: Es prallen zwei unvereinbare Weltsichten aufeinander – ein auf Fakten und Evidenzen basierender ... [ mehr ]

Regula Selbmann & Antonia Rode

Zwischen Trauer und Kritik, als Statist*innen oder Subjekte? (PDF)

Wie Angehörige und Überlebende von rechtem Terror zu Wort kommen: Eine Kritische Diskursanalyse zum Oktoberfestattentat (1980) und dem Anschlag im und am Olympia-Einkaufszentrum (2016)

Der Beitrag analysiert mediale Berichterstattung und Diskurse über die rechtsterroristischen Anschläge auf das Oktoberfest 1980 und am und im Olympia-Einkaufszentrum 2016 in München. Im Rahmen einer Kritischen Diskursanalyse wird der Frage nachgegangen, wie Angehörige und Überlebende in diesen Diskursen zu Wort kommen bzw. welche Rollen ihnen zugeordnet werden. Entlang des Materials der beiden Anschläge lässt sich herausarbeiten, dass sie ... [ mehr ]

Yassir Jakani

(Un)Begrenzte Perspektiven (PDF)

Zum analytischen Umgang mit Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus

Der Beitrag untersucht die methodologischen und konzeptionellen Herausforderungen einer adäquaten Rechtsextremismusund Rechtsterrorismusforschung. Ausgehend von einer fundierten Auseinandersetzung mit dominierenden Forschungsströmungen wird eine opferund betroffenenzentrierte Begriffsbestimmung der phänomenspezifischen Gewalt formuliert. Der angestoßene Perspektivwechsel erweitert das (Forschungs-)Verständnis rechtsextremer und rechtsterroristischer ... [ mehr ]

Yassir Jakani & Katja Sabisch

Editorial (PDF)

Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus: Ideologische Verflechtungen, historische Kontinuitäten und interdisziplinäre Perspektiven

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Yassir Jakani & Katja Sabisch (Hg.)

psychosozial 181: Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus - Inter- und transdisziplinäre Analysen (PDF)

(48. Jg., Nr. 181, 2025, Heft III)

Die Ausgabe verbindet begriffstheoretische Reflexionen mit historischen Analysen, sozialpsychologischen Fallstudien, geschlechtsspezifischen Perspektiven sowie Untersuchungen zu Herausforderungen in Prävention und Intervention. Ein besonderer Fokus liegt auf bislang marginalisierten Zugängen, insbesondere der Opfer- und Betroffenenperspektive. Mit Beiträgen zur historischen Tiefenstruktur ideologischer Narrative, zu (psycho)sozialen Folgen rechtsterroristischer Anschläge und zur transnationalen Dimension extrem rechter Bewegungen plädiert das Heft für eine umfassende Betrachtung rechtsextremer Phänomene, jenseits verkürzter Deutungsangebote und isolierter Fachlogiken. [ mehr ]

Bettina Eckert-Ziegler

Aus der Verbandsarbeit (PDF)

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Stefanie Hurth

Voneinander lernen, miteinander wachsen (PDF)

Das Netzwerk HeLkB »Heterogene Lerngruppen & komplexe Behinderung«

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Phillip Schulz

Behindertenpädagogik in Hessen (PDF)

Schwerpunktthema: Inklusion in der Praxis

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Chirin Chikhou

Bildung in Syrien - ein Erbe aus früherer Zeit und bis heute unter allen Bedingungen weiter wertgeschätzt: Was bringt die Zukunft? (PDF)

Der folgende Text behandelt die lange und reiche Geschichte der Bildung in Syrien, beginnend mit den Anfängen der Schriftkultur bis zur heutigen Zeit. Trotz zahlreicher politischer und gesellschaftlicher Revolutionen, wie der osmanischen Herrschaft, dem französischen Mandat und der Herrschaft der Al-Assad-Familie, wurde die Bedeutung von Bildung stets hochgehalten. Der Ausbruch des Bürgerkriegs im Jahr 2011 hatte verheerende Folgen für das syrische ... [ mehr ]