Szenische Informationen bei der Begutachtung gesundheitlicher Folgeschäden nach politischer Haft in der DDR (PDF)
Für ehemals in der DDR politisch Inhaftierte besteht die Möglichkeit, Versorgungsleistungen für gesundheitliche Folgeschäden gemäß §21 StrRehaG geltend zu machen. In der Praxis zeigt sich trotz wissenschaftlich belegter physischer und psychischer Traumafolgestörungen nach politischer Haft eine erhebliche Diskrepanz zwischen Antragstellung und positiver Bescheidung. Die bestehende Literatur fokussiert bereits die besondere Situation der ... [ mehr ]
Stigmaresistenz nach politischer Haft in der DDR (PDF)
Um der Frage nachzugehen, ob Betroffene von SED-Unrecht, die in der DDR Stigmatisierung erfuhren, bis in die Gegenwart damit konfrontiert sind, wurden im Rahmen einer qualitativen Studie zwei ausgewählte Fälle kontrastiv verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass einerseits strukturelle Stigmatisierung im Rahmen der Geltendmachung von Ausgleichsansprüchen mit einer hohen Belastung einhergeht und eine Kontinuität von (Selbst-)Stigmatisierungsprozessen deutlich ... [ mehr ]
Das stille Leiden (PDF)
Ausgehend von der Annahme, dass politische Traumatisierung als Folge politischer Gewalt nur gesamtgesellschaftlich bearbeitet werden kann, wird in diesem Beitrag der Frage nachgegangen, welche Rahmenbedingungen im Bereich der DDR-Aufarbeitung dazu beitragen, dass die Betroffenengruppe der in der DDR aufgrund von ›asozialem Verhalten‹ Inhaftierten trotz ihrer quantitativen Relevanz bislang wenig öffentliche Aufmerksamkeit erfährt. Einerseits wird dadurch ... [ mehr ]
Sequenzen der Verfolgung (PDF)
Thema dieses Beitrags bilden Repressionserfahrungen in der DDR, die vor dem Hintergrund ihres historischen und politischen Kontexts diskutiert werden. Die psychosozialen Spätfolgen von Verfolgung, Haft und Zersetzung durch die Stasi werden unter Bezugnahme auf das Konzept der sequenziellen Traumatisierung kontextbezogen diskutiert. Der Verlauf der Traumatisierung wird unter Berücksichtigung der Veränderungen der Herrschaftspraxis von SED und MfS seit den 1960ern ... [ mehr ]
Editorial (PDF)
psychosozial 176: Historische Traumatisierungen in der DDR - Neue Sichtbarkeit und anhaltendes Erleiden (PDF)
Der Diskurs um Opfer von staatlichem Unrecht der DDR befindet sich im Wandel. Das Schwerpunktheft bietet eine aktuelle Bestandsaufnahme des einschlägigen psychosozialen Forschungsfeldes. Die versammelten Beiträge befassen sich mit drei Themen: Konzeptionellen Überlegungen zum politisch-gesellschaftlichen Gehalt von Traumatisierung im DDR-Kontext, Befunden zu anhaltenden Leidensprozessen und der Auseinandersetzung mit Defiziten der bisherigen Aufarbeitungsbemühungen mit der Intention, diese adäquater auf Betroffene auszurichten. [ mehr ]
Journal für Psychologie 1/2024: Scham und Beschämung (PDF)
In dieser Ausgabe des Journals für Psychologie analysieren die Autorinnen und Autoren verschiedene Aspekte von Scham, von sozialer Klasse und Rassismus über Armut bis hin zu Schulerfahrungen und Sexualität. Die Notwendigkeit, Scham in verschiedenen sozialen und kulturellen Kontexten zu untersuchen, wird von den Autorinnen und Autoren betont, um ein tieferes Verständnis dieser komplexen Emotion zu erreichen. [ mehr ]
Journal für Psychologie 1/2024: Scham und Beschämung
In dieser Ausgabe des Journals für Psychologie analysieren die Autorinnen und Autoren verschiedene Aspekte von Scham, von sozialer Klasse und Rassismus über Armut bis hin zu Schulerfahrungen und Sexualität. Die Notwendigkeit, Scham in verschiedenen sozialen und kulturellen Kontexten zu untersuchen, wird von den Autorinnen und Autoren betont, um ein tieferes Verständnis dieser komplexen Emotion zu erreichen. [ mehr ]
Scham - (k)ein Thema für die Männer*beratung (PDF)
Im Kontext der Praxis und Theoriebildung zur Männer*beratung erfährt die Verbindung von Scham und Männlichkeit(en) bislang nur unzureichend Berücksichtigung, wenngleich die emotionstheoretische Potenz von Scham und Beschämung für die Aufrechterhaltung und Durchsetzung von (hegemonialen) Männlichkeitsvorstellungen, aber auch das Transformationspotenzial derselben, eine hohe Relevanz aufzuweisen scheinen. Der vorliegende Text möchte hierauf ... [ mehr ]
#seggs ohne Scham? (PDF)
Der Artikel widmet sich Umgangsweisen mit Scham im Kontext von Sexualaufklärung auf der Social-Media-Plattform TikTok. Hierfür wird ein Video eines weitreichenstarken Sexualaufklärungskanals zum Thema weibliche Ejakulation/Squirting objektiv-hermeneutisch rekonstruiert. Als Strukturmoment wird die Ambiguität der Selbstdarstellung der Sexualaufklärerin herausgearbeitet, die unauffällig und auffällig, persönlich und unpersönlich, ... [ mehr ]
Sexualität, Sexpositivität und Scham (PDF)
Scham tritt in sehr unterschiedlichen Situationen auf: wenn Normen und Werte verletzt werden, wenn Menschen gesehen werden, wie sie nicht gesehen werden wollen, aber auch bei Nacktheit und Sexualität. Wenn Sexualität mit strengen Moralvorstellungen belegt ist, überschneiden sich diese Schamfelder. Doch empfinden auch Menschen, die Sexualität grundsätzlich positiv bewerten, Scham in Bezug auf ihre Sexualität, und wenn ja wofür? Um diese Frage zu ... [ mehr ]
Beschämung als symbolisch-sexualisierte Gewaltausübung (PDF)
Dieser Beitrag widmet sich einem Desiderat in der aktuellen Forschungslandschaft, nämlich der (qualitativ-)empirischen Untersuchung von Beschämung als (symbolische) Gewaltausübung in institutionellen Lehr-Lernsettings von Schule. Es wird tiefenhermeneutisch die Erinnerungsgeschichte einer Psychotherapeutin zu eigenen Beschämungserfahrungen im Schulunterricht analysiert. Durch die Analyse des Datenmaterials wird deutlich, wie Schülerinnen ihre eigene ... [ mehr ]
Die Emotion Scham in der Schule (PDF)
Obwohl die Emotion Scham menschliches Verhalten stark beeinflussen und destruktive Verhaltensweisen auslösen kann, wird ihr in der pädagogischen Praxis und Forschung noch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Der vorliegende Artikel fokussiert sich deshalb auf Schamerleben in der Schule und legt dabei ein besonderes Augenmerk auf schulische Schamsituationen aus Schüler:innenperspektive. Neben einem Einblick in Theorie und Forschungsstand zu Scham in der Schule wird ... [ mehr ]
Der Einfluss von Scham und Beschämung auf die subjektive Handlungsfähigkeit im Kontext von Armut (PDF)
Der Beitrag untersucht den Zusammenhang zwischen Armut und subjektiver Handlungsfähigkeit. Es wird argumentiert, dass Missachtungserfahrungen hierfür eine entscheidende Rolle spielen. Menschen in Armut erleben oft Beschämungen, die ihr Selbstund Weltbild beeinträchtigen. Sie beginnen, ihre eigene Lage abzuwerten und bilden eine schamhafte Selbstverachtung aus. Diese Scham führt zu Resignation, Demoralisierung und Passivität. Der Beitrag beleuchtet ... [ mehr ]
Die leise Macht der Scham (PDF)
Scham lässt sich als Scharnier zwischen individuellen Erfahrungen und gesellschaftlichen Bedingungen begreifen. Im Rahmen unseres Beitrags stellen wir uns die Frage, wie Scham in Machtverhältnissen wirksam wird und fokussieren dabei, in Rückgriff auf Bourdieus herrschaftskritische Soziologie, exemplarisch auf zwei verschiedene, wenn auch miteinander verwobene symbolische Gewaltverhältnisse: Klasse und Rassismus. Wie vermitteln sich Rassismus und Klasse in, ... [ mehr ]
Judit Barth-Richtarz (1977-2023) (PDF)
Im Nachruf werden Leben und Werk von Judit Barth-Richtarz gewürdigt, die als Vertreterin der Wiener Psychoanalytischen Pädagogik in Forschung, Lehre und Praxis das Verstehen der Entwicklungsbedürfnisse von Kindern in den Mittelpunkt pädagogischen und psychosozialen Denkens stellte. Besondere Schwerpunkte ihrer Arbeit stellten Überlegungen zur psychoanalytisch-pädagogischen Diagnostik und die Folgen von Trennung und Scheidung für Kinder und ... [ mehr ]
Das Studium der Psychoanalytischen Pädagogen an der Universität Wien (PDF)
Anhand der Studienverläufe von vier Studenten, die in den 1910erund 1920er-Jahren an der Universität Wien studiert haben und später zu großer Bekanntheit als Psychoanalytische Pädagogen gelangt sind (Siegfried Bernfeld, Willi Hoffer, Bruno Bettelheim und Fritz Redl), wird auf der Grundlage von deren Studienbüchern untersucht, was genau sie studiert haben und ob dies in Beziehung zu ihrer späteren psychoanalytisch-pädagogischen ... [ mehr ]
Tabuisierungen in sozialpsychiatrischen Interaktionen (PDF)
Die andauernde Stigmatisierung von als psychisch erkrankt geltenden Menschen verweist auf eine fortbestehende Tabuisierung erlebten sozialen Leids. Im Beitrag werden Tabuisierungsdynamiken in Interaktionen zwischen sozialpädagogischen Fachkräften und Adressat*innen gemeindepsychiatrischer Angebote in den Blick genommen. Ausgehend von psychoanalytisch-sozialwissenschaftlichen Überlegungen zum Tabubegriff werden Tabuisierungspraxen in sozialpsychiatrischen ... [ mehr ]
Szenisches Verstehen und internalisierter Rassismus (PDF)
Der Beitrag bringt rassismuskritische Ansätze, psychoanalytische Perspektiven auf Rassismus und methodologische Überlegungen zur Tiefenhermeneutik miteinander ins Gespräch. Zu Beginn erfolgt eine grundlagentheoretische Verortung des Beitrags. Diese plädiert dafür, Lorenzers historisch-materialistischen Ansatz und poststrukturalistische Zugänge nicht per se in Konkurrenz zueinander zu setzen. Rassismus wird dann als Differenzsystem beschrieben, das ... [ mehr ]
Forschen zwischen subjektiver Erfahrung und sozialer Wirklichkeit (PDF)
In diesem Artikel ziehen wir Lorenzers Methode zur Analyse einer Einzelfallstudie heran, die im Rahmen eines Forschungsprojektes in der Tradition der Tavistock Infant Observation durchgeführt wurde. Anhand von Auszügen unserer Fallanalyse demonstrieren wir unseren methodischen Ansatz und erkunden konzeptionelles Terrain an der Schnittstelle zwischen deutschen und britischen psychoanalytisch geprägten Theorien. Unsere Szenische Komposition – scenic ... [ mehr ]
Literatur, Lesen, Verstehen (PDF)
Im Dialog reflektieren der (zum Zeitpunkt des Gesprächs noch) Student der Sonderpädagogik und der Studiendirektor im Ruhestand ihre Erfahrungen mit literarischen Texten, erläutern die sozialisatorische Bedeutung von Literaturrezeption und erforschen den Stellenwert, den Literaturinterpretation in pädagogischen Qualifikationsprozessen gewinnen kann. Dabei nehmen sie auf ihre konkrete Praxis mit Interpretationsgruppen in Universität und Schule ebenso Bezug ... [ mehr ]
Reflexionsräume als soziale Gebilde (PDF)
Im Beitrag wird zwischen zwei subdisziplinären Strängen des biografisch-selbstreflexiven Professionalisierungsdiskurses der Lehrkräftebildung vermittelt: der strukturtheoretische Ansatz in der Linie Ulrich Oevermanns und der Ansatz der Psychoanalytischen Pädagogik in der Linie Alfred Lorenzers. Dabei werden die diskursleitende Kategorie des Lehrer:innenhabitus sowie die mit ihr assoziierte Metapher des Reflexionsraums als mögliche Anschlussstellen einer ... [ mehr ]
(Nicht) Wissen, was ich (nicht) tun werde - Szenisches Verstehen in der Pädagogik (PDF)
Das Konzept des Szenischen Verstehens, wie es von Alfred Lorenzer in den 1970er Jahren entwickelt und von Leber in die Psychoanalytische Pädagogik eingeführt wurde, nimmt bis heute einen hohen Stellenwert in der Reflexion des methodischen Vorgehens und des methodologischen Status der Psychoanalytischen Pädagogik ein. In dem Beitrag wird einleitend die nicht unproblematische Übertragung des Konzepts aus dem klinischen in den pädagogischen Kontext ... [ mehr ]