Zeitschrift: Jahrbuch der Psychoanalyse
ISSN: 0075-2363
ca. 250 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: März 2025
Bestell-Nr.: 8508
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ca. 250 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: März 2025
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Bernd Nissen, Uta Zeitzschel, Wolfgang Hegener & Uta Karacaoğlan (Hg.)
Jahrbuch der Psychoanalyse - Band 90
Schwangerschaft heute - Ist Gegenübertragung von gestern?
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»Schwangerschaft« zeigt eine weitgehende Leerstelle in Freuds Werk an, in welchem der weibliche Körper und seine Fortpflanzungsorgane und -funktionen nur in einer bestimmten und einseitigen Weise thematisiert werden. In der analytischen Behandlung wurde die Schwangerschaft früher oft als Widerstand und Agieren aufgefasst oder galt als ein Zustand, in dem ganz von einer Psychoanalyse abgesehen werden sollte. Auch in der psychoanalytischen Ausbildung und Supervision findet sie bis heute wenig Beachtung, obwohl sie auf unterschiedlichen Ebenen vielfältige Fragen aufwirft: Wie wird der schwangere Körper erlebt? Welche Phantasien, Ängste, frühen traumatischen Ereignisse, aber auch Entwicklungen und Lustempfindungen werden im Schwangersein und der frühen Mutterschaft angestoßen? Welche Dynamiken entwickeln sich bei einer Schwangerschaft auf oder hinter der Couch? Welche Herausforderungen kann eine Schwangerschaft in der psychoanalytischen Ausbildung mit sich bringen?
Solche und viele andere Fragen sollen durch die Beiträge der Autorinnen dieses Bandes einen Denkraum bekommen! Sabine Cassel-Bähr hebt die durch die Fortpflanzungsfunktionen der Frau begründete Asymmetrie im Geschlechterverhältnis hervor, befasst sich u.a. mit der psychosexuellen Entwicklung des Mädchens, dem weiblichen Ödipuskomplex und der weiblichen Perversion. Den umfassenden Einfluss der Assistierten Reproduktionsmedizin beleuchtet Joan Raphael-Leff auch anhand klinischer Fälle. Patricia Alkolombre beschäftigt sich mit der Leihmutterschaft, Ornella Piccini – aus bindungstheoretischer und neurowissenschaftlicher Sicht – mit Geburt, Lust und Trauma. Widmet sich Gisela Hajek in ihrer klinischen Darstellung der Schwangerschaft hinter der Couch, berichtet Lynne Zeavin von ihrer schwangeren Patientin auf der Couch. In ihrem kritischen Kommentar stellt Rosemary Balsam Zeavins Konzeptualisierungen eigene gegenüber. Angela Köhler-Weisker befasst sich mit der postpartalen Depression und ihrer Behandlung im Rahmen der Säuglings-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie (SKEPT).
Was ist Gegenübertragung?, fragt Bernd Nissen im Forum, warnt davor, sie als bewusste statt unbewusste Dynamik zu verstehen, setzt sich u.a. mit der somatischen Gegenübertragung auseinander und stößt mit seiner Position eine Diskussion an. Mit dem Konzept der »primären Subjektivität« sucht Idete Zimerman Bizzi das Eigene der Analytikerin zu erfassen, das eine kreative, fremdartige oder bösartige Gegenübertragung bedingen könne. Jacques Press befasst sich mit somatischen Patient:innen und der sich in der Gegenübertragung manifestierenden Negativität in ihren frühen Beziehungen zu ihren Primärobjekten. Uta Karacaoğlan setzt sich mit der Rolle des Körpers in der Gegenübertragung, dem Auftauchen von Körperbildern im Gegenübertragungstraum und psychosomatischen Reaktionen im Analytiker auseinander. Und was hat ChatGPT dazu zu sagen?
In seiner Bagatelle interessiert sich Leopold Morbitzer für den Einfluss von Fallseminaren in der psychoanalytischen Ausbildung. In der Rubrik Was fällt denn Ihnen ein – zu Sigmund Freud finden sich Ideen von zwei sehr unterschiedlichen Künstlern: Lars Eidinger und Andrea Gysling. Ein Nachruf auf Ulrich Moser von Marianne Leuzinger-Bohleber beschließt unseren Band.
Solche und viele andere Fragen sollen durch die Beiträge der Autorinnen dieses Bandes einen Denkraum bekommen! Sabine Cassel-Bähr hebt die durch die Fortpflanzungsfunktionen der Frau begründete Asymmetrie im Geschlechterverhältnis hervor, befasst sich u.a. mit der psychosexuellen Entwicklung des Mädchens, dem weiblichen Ödipuskomplex und der weiblichen Perversion. Den umfassenden Einfluss der Assistierten Reproduktionsmedizin beleuchtet Joan Raphael-Leff auch anhand klinischer Fälle. Patricia Alkolombre beschäftigt sich mit der Leihmutterschaft, Ornella Piccini – aus bindungstheoretischer und neurowissenschaftlicher Sicht – mit Geburt, Lust und Trauma. Widmet sich Gisela Hajek in ihrer klinischen Darstellung der Schwangerschaft hinter der Couch, berichtet Lynne Zeavin von ihrer schwangeren Patientin auf der Couch. In ihrem kritischen Kommentar stellt Rosemary Balsam Zeavins Konzeptualisierungen eigene gegenüber. Angela Köhler-Weisker befasst sich mit der postpartalen Depression und ihrer Behandlung im Rahmen der Säuglings-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie (SKEPT).
Was ist Gegenübertragung?, fragt Bernd Nissen im Forum, warnt davor, sie als bewusste statt unbewusste Dynamik zu verstehen, setzt sich u.a. mit der somatischen Gegenübertragung auseinander und stößt mit seiner Position eine Diskussion an. Mit dem Konzept der »primären Subjektivität« sucht Idete Zimerman Bizzi das Eigene der Analytikerin zu erfassen, das eine kreative, fremdartige oder bösartige Gegenübertragung bedingen könne. Jacques Press befasst sich mit somatischen Patient:innen und der sich in der Gegenübertragung manifestierenden Negativität in ihren frühen Beziehungen zu ihren Primärobjekten. Uta Karacaoğlan setzt sich mit der Rolle des Körpers in der Gegenübertragung, dem Auftauchen von Körperbildern im Gegenübertragungstraum und psychosomatischen Reaktionen im Analytiker auseinander. Und was hat ChatGPT dazu zu sagen?
In seiner Bagatelle interessiert sich Leopold Morbitzer für den Einfluss von Fallseminaren in der psychoanalytischen Ausbildung. In der Rubrik Was fällt denn Ihnen ein – zu Sigmund Freud finden sich Ideen von zwei sehr unterschiedlichen Künstlern: Lars Eidinger und Andrea Gysling. Ein Nachruf auf Ulrich Moser von Marianne Leuzinger-Bohleber beschließt unseren Band.