Politik
Gewalt und Zivilisation
Der Band enthält Beiträge zum Phänomen der Gewalt aus psychoanalytischer Sicht: Es geht einmal um die »alte« Gewalt, die schon immer Gegenstand der psychoanalytischen Betrachtung war, nämlich um Gewalt als konstitutivem Bestandteil menschlicher Zivilisation, um offene und verborgene Gewaltaspekte der psychotherapeutischen Beziehung sowie um die sublimierende Verarbeitung von Gewaltimpulsen in der darstellenden Kunst. Die Erfahrung der »neuen« Gewalt im Gewand des Terrors in der jüngsten Vergangenheit wird einer differenzierten Analyse unterzogen. [ mehr ]
Abschied vom Gewissen
Dieses Buch des Tübinger Philosophen und Psychoanalytikers ist ein Plädoyer für ein individuelles Gewissen »hinter« dem Sozialgewissen. Aktuell greift es in politische, kirchliche und ethische Debatten ein. Historisch-wissenschaftlich entwickelt Rolf Denker eine Genealogie des modernen Gewissensbegriffs anhand der genauen und kritischen Analyse der Positionen verschiedenster Theorien. Das Buch ist ein Geschenk für den interdisziplinären Diskurs zwischen Philosophie, Psychoanalyse, Sozialwissenschaften, Pädagogik, Medizin und Theologie. [ mehr ]
Grenzgängerinnen
Frauen stellen 80% aller Binnenlandflüchtlinge weltweit, sie tauchen jedoch als Flüchtlinge in Europa kaum in Erscheinung, da sie überwiegend in Asien, Afrika und Lateinamerika verbleiben. Über geschlechtsspezifische Ursachen der Verfolgung, weibliche Motive der Migration und schließlich über psychische Möglichkeiten der Verarbeitung von Flucht, Verfolgung und Migration will der Band aufklären. Im Vordergrund steht dabei das Interesse, neben gesellschaftlichen Aspekten vor allem Facetten des innerpsychischen Erlebens weiblicher Flüchtlinge und Migrantinnen aufzuzeigen und ihrem Ringen um Versöhnung und um eine menschenwürdige Zukunft Raum und Worte zu verleihen. [ mehr ]
Politische Biografien und sozialer Wandel
Der vorliegende Band stellt Verbindungen zwischen (der) Biografieforschung und Forschung zu sozialen Bewegungen her. Anhand von Fallstudien und theoretischen Beiträgen wird aufgezeigt, inwiefern biografische Methoden zu einem besseren Verständnis für die Entwicklung von politischer Partizipation sowie der Entstehung und Veränderung von sozialen Bewegungen beitragen. Die Autorinnen leisten sowohl einen innovativen Beitrag zur Biografieforschung als auch zur Bewegungsforschung.
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Hitlers Enkel oder Kinder der Demokratie?
Mit der Diskussion um Joschka Fischers Vergangenheit als militanter Straßenkämpfer soll auch die 68er-Bewegung diskreditiert werden. Den Konservativen geht es um eine späte Abrechnung mit den 68ern und um die Deutungsmacht über die Zeitgeschichte. Jedoch müssen auch die Irrwege der 68er-Bewegung, besonders der Terrorismus und die Militanz kritisch analysiert werden. Am Beispiel von Birgit Hogefeld, deren Lebensweg als exemplarisch nicht nur für die Terroristen der RAF, sondern für die gesamte Protest-Generation gelten kann, zeigen die Autoren, dass die Gewalt, der moralische Rigorismus, die übersteigerte Ideologisierung der 68er-Bewegung als eine unbewusste Antwort auf die Verleugnung der nationalsozialistischen Vergangenheit verstanden werden kann.
Mit Beiträgen von Carlchristian von Braunmühl, Birgit Hogefeld, Hubertus Janssen, Horst-Eberhard Richter, Gerd Rosenkranz, Annette Simon und Hans-Jürgen Wirth.
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Kultur des Friedens
»Kultur des Friedens – damit ist ein hohes Ziel gemeint. Es ist die Vision einer echten Leitkultur, die über alle ethnischen, nationalen und religiösen Grenzen hinausreicht und die hervorbringen soll, was heute noch eher eine Leerformel darstellt, nämlich eine menschliche Gemeinschaft, eine Gemeinschaft der Menschlichkeit, was die englische Sprache mit dem einem doppelsinnigen Wort Humanity erfassen kann«.
Horst-Eberhard Richter [ mehr ]
Das Faschismus-Syndrom
Die hier versammelten Beiträge zeichnen mosaikartig ein erschreckend klares Bild von der Gefährdung der Demokratie. Das »Faschismus-Syndrom«, weitgehend identisch mit Adornos »autoritärem Charakter«, ist der immer noch fruchtbare Schoß, der aufgrund einer massenhaften Regression zu primärprozesshaftem Denken und Fühlen die Monster gebiert. Unter existenziellem Druck beginnen sich immer mehr Menschen so zu verhalten wie Borderline-Persönlichkeiten. Das ist die Stunde der rechtsextremen Führer und Aktivisten, deren ressentimentgeleitete Heilsversprechen nun wie magisch geglaubt werden müssen - und können - die Kräfte der Vernunft geweckt und soziale Solidarität mobilisiert werden. [ mehr ]
Trauma und Konflikt
Der Titel »Trauma und Konflikt« markiert nicht nur die »Geburt der Psychoanalyse« vor 100 Jahren, als Freud die Traumatheorie in Frage stellte und die Bedeutung des unbewußten Konfliktes erkannte. Die Dichotomie von Trauma und Konflikt ist immer noch Gegenstand kontroverser Diskussionen. [ mehr ]
Entsolidarisierung
Anhand der Analyse der sozialen Werturteile spezifischer gesellschaftlicher Gruppierungen wird untersucht, ob der gegenwärtige Trend zur Abkehr von sozialen Orientierungen und die Intoleranz gegenüber Minderheiten als Folge der Vereinigung Deutschlands anzusehen ist oder bereits vorher entstanden ist. Das Hauptinteresse richtet sich dabei einerseits auf Gruppen, die an sich als ein Hort sozialen und solidarischen Verhaltens gelten – wie Kirchen und Gewerkschaften -, und andererseits auf Studierende und deren Werthaltungen.
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Mediation - die neue Streitkultur
Mediation ist eine wirkungsvolle und in vielen Ländern bereits institutionell etablierte Methode zur Konfliktregelung in privaten und öffentlichen Streitfällen. Die praxisorientierten Beiträge führender Vertreter dieses Ansatzes verdeutlichen die Grundideen der Mediation wie Problemlösung in Konsens mittels Verhandlung, Konfliktbewußtsein auf der Basis von Fairneß und Verantwortung, Förderung von menschlichen und sozialen Wachstum ... [ mehr ]
Fremd im eigenen Land?
Annette Simon und Jan Faktor versuchen die politischen und gesellschaftlichen Konflikte ihrer ostdeutschen bzw. osteuropäischen Vergangenheit zu reflektieren und zu analysieren. Ausgehend von den unterschiedlichen Erfahrungen mit dem Prager Frühling 1968 setzen sie sich mit den Verhältnissen in der DDR auseinander. Auch heute, nach der Vereinigung Deutschlands, versuchen sie sich politisch und intellektuell klar zu positionieren.
Annette Simon im Psychosozial-Verlag: Versuch, mir und anderen die ostdeutsche Moral zu erklären (3. Aufl. 2000) [ mehr ]
Subjektivität und Geschichte
Die Beiträge befassen sich mit dem Zusammenhang von Psychologie und Geschichte und diskutieren insbesondere die Leistungsfähigkeit des Konzepts der "Psychohistorie", wie sie von Lloyd de Mause (Was ist Psychohistorie?, Psychosozial-Verlag 1999) vertreten wird. [ mehr ]
Angst, Apathie und ziviler Ungehorsam
Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes legen sozialpsychologische Thesen und Analysen vor über die Zusammenhänge zwischen Angst und Apathie, die Bedeutung existentieller Ängste im Jugendalter, die mediengerechte Inszenierung von Politik, aber auch über die Möglichkeiten zu politischem Engagement und zum zivilen Ungehorsam. Das Thema, veranschaulicht am Beispiel des Reaktorunglücks von Tschernobyl, hat im Hinblick auf den Krieg in Jugoslawien neue, ungeahnte Bedeutung und Aktualität gewonnen. [ mehr ]
Wie das Leben nach dem Fieber
Juca und Gábor Magos-Gimes, ein 1956 aus Ungarn in die Schweiz geflüchtetes Ehepaar, idealistische Kommunisten jüdischer Herkunft aus assimilierten Intellektuellenfamilien, haben der Autorin ihre Lebensgeschichten erzählt. Regula Schiess, Psychoanalytikerin und Therapeutin, hat das Berichtete durch eigenen Recherchen ergänzt. Das Resultat ist eine anschauliche und spannende Geschichtsschreibung. [ mehr ]
Mythos Diana
Der Sammelband geht aus interdisziplinärer Perspektive dem Phämomen und dem Mythos um ihre Person und ihren Tod auf den Grund. Die Autorinnen und Autoren analysieren die um Diana Spencers Tod kreisenden Diskurse, etwa dem feministischen, dem medienethnischen oder den ägyptisch-arabische. Da Massentrauer und Mythenbildung historisch nicht neuartig sind, werden auch Parallen zu anderen Frauenmythen der jüngeren Geschichte aufgezeigt. [ mehr ]
psychosozial 75: Politische Psychologie
Die Zeitschrift psychosozial beschäftigt sich mit gesellschaftlichen und kulturellen Erfahrungen und deren Zusammenhang mit psychischen Entwicklungen und Dynamiken. Die Zeitschrift fördert den Dialog zwischen den Sozialwissenschaften, den Kulturwissenschaften, der Psychologie und der Psychoanalyse und bietet Raum für Beiträge zur qualitativen, quantitativen sowie theoretisch-konzeptionellen ... [ mehr ]
Das Versagen der Diplomatie
»Wenn ich über Bosnien-Herzegowina schreibe, möchte ich das, was dort geschehen ist, nicht nur auf die Reaktivierung eines gewählten Traumas reduzieren. Ich wollte vielmehr eine detaillierte Darstellung von einem gewählten Trauma liefern. Sich die gewählten Traumata von Gruppen, die in Konflikt miteinander liegen, bewußt zu machen, kann dazu beitragen, besser zu verstehen, wie sie zum Zündstoff für die Entfachung der entsetzlichsten menschlichen Dramen werden und/oder das Feuer in Gang halten können, wenn die Feindseligkeiten erst einmal angefangen haben. Was die Situation im ehemaligen Jugoslawien angeht, so wird die Geschichte erzählen, was aus Milosevic, Karadzic und anderen wurde, die bei den Greueltaten eine Rolle gespielt haben.« Vamik D. Volkan [ mehr ]
Gicht - Gier - Größe - Macht
Es ist bekannt, dass eine Vielzahl berühmter historischer Persönlichkeiten unter den Symptomen einer Gicht gelitten haben. Die psychosomatische Forschung hat ergeben, dass psychische Faktoren auch bei Entstehen und Fortschreiten der Wohlstandskrankeit Gicht eine wesentliche Rolle spielen. So stellt sich die Frage, ob auch bei gichtkranken Herrschern psychisches Konfliktgeschehen nachzuweisen ist. Die »Befunderhebung« bei den englischen Tudors, den Hohenzollern, den spanischen Habsburgern, bei Wallenstein und Bismarck zeigt erstaunliche Ergebnisse, die für psychosomatische Zusammenhänge auch bei diesen Betroffenen sprechen. [ mehr ]