Emilio Modena
∗
Emilio Modena ist Arzt, Psychoanalytiker und Psychotherapeut in eigener Praxis in Zürich. Er ist Mitbegründer, Dozent und Supervisor des selbstverwalteten Psychoanalytischen Seminars Zürich sowie Präsident und wissenschaftlicher Leiter der von ihm gegründeten Zürcher Stiftung für Psychotherapie und Psychoanalyse. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Narzissmus und Aggression, Psychoanalyse und Politik sowie die psychoanalytische Ausbildung.
Stand: Mai 2015
Bücher
»Mit den Mitteln der Psychoanalyse …«
Es gibt sie noch, die Freud’sche Linke. In diesem Sammelband dokumentiert der Herausgeber Emilio Modena die Arbeit der von ihm gegründeten Züricher Stiftung, die »das Bewusstsein der Arbeiterklasse mit den Mitteln der Psychoanalyse« erforscht. Die Spannbreite der in diesem Band versammelten Aufsätze reicht von einem vergriffenen Text Paul Parins über Johannes Reichmayr, der die Geschichte der Freud’schen Linken von Fenichel und Reich bis heute nachzeichnet, bis zu Mario Erdheim, der Missverständnisse mit Freuds Kulturbegriff klärt.
Jacques Lacan trifft Alfred Lorenzer
Jacques Lacan (1901–1981) und Alfred Lorenzer (1922–2002) gehören zu den großen charismatischen Gestalten der Psychoanalyse nach Freud. Gegen die Tendenz des Rückzugs in der zeitgenössischen Psychoanalyse auf selbstreferenzielle Ansätze bringen die Beiträgerinnen und Beiträger dieses Buches Lacan und Lorenzer in einen nachträglichen Dialog. Das Aufeinandertreffen dieser kritischen Theoretiker des Subjekts betont Differenzen ihrer Denkpositionen, schlägt aber auch Brücken.
Unterwegs in der vaterlosen Gesellschaft
Anlässlich des 100. Geburtstages des Psychoanalytikers Alexander Mitscherlich 2008 wird sein sozialpsychologisches Hauptwerk »Auf dem Weg zur vaterlosen Gesellschaft« (1963) einer kritischen Lektüre unterzogen. Das Werk bietet als herausragendes Dokument der intellektuellen Gründung der BRD noch heute eine unabgegoltene Erklärungskraft für das Verständnis unserer Gesellschaft.
Das Faschismus-Syndrom
Die hier versammelten Beiträge zeichnen mosaikartig ein erschreckend klares Bild von der Gefährdung der Demokratie. Das »Faschismus-Syndrom«, weitgehend identisch mit Adornos »autoritärem Charakter«, ist der immer noch fruchtbare Schoß, der aufgrund einer massenhaften Regression zu primärprozesshaftem Denken und Fühlen die Monster gebiert. Unter existenziellem Druck beginnen sich immer mehr Menschen so zu verhalten wie Borderline-Persönlichkeiten. Das ist die Stunde der rechtsextremen Führer und Aktivisten, deren ressentimentgeleitete Heilsversprechen nun wie magisch geglaubt werden müssen - und können - die Kräfte der Vernunft geweckt und soziale Solidarität mobilisiert werden.
Zeitschriften
Freie Assoziation - Zeitschrift für psychoanalytische Sozialpsychologie 1/2017: Sound of da Police
Das Heft 1/2017 der Freien Assoziation beschäftigt sich unter dem Titel »Sound of da Police« mit der Militarisierung der Polizei und der von Polizist_innen ausgeübten Gewalt. Im ersten Hauptbeitrag diskutiert der Polizeiwissenschaftler Rafael Behr die Re-Maskulinisierung der Polizei. Im zweiten Hauptbeitrag thematisiert die Politikwissenschaftlerin Kendra Briken die Militarisierung der Polizei im internationalen Vergleich.
psychosozial 150: Flucht - Repräsentation, Reflexion, Widerstand
Das Heft Flucht – Repräsentation, Reflexion, Widerstand ist das zweite von zwei psychosozial-Schwerpunktheften zum Thema »Fluchtmigration« und »Geflüchtete«, die in diesem Jahr in Folge erscheinen. Die darin versammelten Beiträge sind perspektivisch und methodologisch vorwiegend der qualitativen Sozialforschung verpflichtet. Alles in allem möchte das Heft einen Beitrag zu einer kritischen Migrationsforschung leisten, die ihre eigene Forschungspraxis und damit einhergehende Repräsentationsverhältnisse kritisch reflektiert.