Prof. Dr. phil. Robert Heim
Robert Heim ist als Psychoanalytiker in eigener Praxis in Frankfurt am Main tätig und lehrt Psychoanalyse und psychoanalytische Sozialpsychologie an der Goethe-Universität Frankfurt. Seine Arbeitsschwerpunkte sind vergleichende Theorie- und Wissenschaftsgeschichte in der Psychoanalyse, ihre Anwendungen auf Gesellschaft und Kultur und psychoanalytische Zeitdiagnostik.
Stand: September 2016
Bücher
Psychoanalyse im Turm zu Babel
In fiktionaler, zuweilen humorvoller und kritischer Weise bringt Robert Heim drei ikonische Gestalten der Psychoanalyse nach Freud miteinander ins Gespräch: Melanie Klein, Wilfred R. Bion und Jacques Lacan. Ob Kleins paranoid-schizoide und depressive Position, Bions Container oder Lacans Begehren und Genießen – der Autor eröffnet neue Perspektiven auf zentrale Bereiche der Psychoanalyse, von theoretischen bis zu behandlungstechnischen Fragen, und widmet sich auch aktuellen gesellschaftlichen Themen wie der Klimakrise.
Jacques Lacan trifft Alfred Lorenzer
Jacques Lacan (1901–1981) und Alfred Lorenzer (1922–2002) gehören zu den großen charismatischen Gestalten der Psychoanalyse nach Freud. Gegen die Tendenz des Rückzugs in der zeitgenössischen Psychoanalyse auf selbstreferenzielle Ansätze bringen die Beiträgerinnen und Beiträger dieses Buches Lacan und Lorenzer in einen nachträglichen Dialog. Das Aufeinandertreffen dieser kritischen Theoretiker des Subjekts betont Differenzen ihrer Denkpositionen, schlägt aber auch Brücken.
Unterwegs in der vaterlosen Gesellschaft
Anlässlich des 100. Geburtstages des Psychoanalytikers Alexander Mitscherlich 2008 wird sein sozialpsychologisches Hauptwerk »Auf dem Weg zur vaterlosen Gesellschaft« (1963) einer kritischen Lektüre unterzogen. Das Werk bietet als herausragendes Dokument der intellektuellen Gründung der BRD noch heute eine unabgegoltene Erklärungskraft für das Verständnis unserer Gesellschaft.
Utopie und Melancholie der vaterlosen Gesellschaft
Das Buch verleiht dem vor allem von Alexander Mitscherlich geprägten Begriff der »vaterlosen Gesellschaft« eine zeitgemäße Aktualität. In der Perspektive dieses Grundbegriffs psychoanalytischer Sozialpsychologie thematisiert der Autor die neueren Verwerfungen in der modernen Gesellschaft: Fremdenhaß, Antisemitismus, soziokultureller Sündenbockbedarf und jugendlicher Rechtsextremismus. Anhand literarischer Beispiele und am Leitfaden der Vater-Sohn-Beziehung wird die Problematik des transgenerativen Erbes des Nationalsozialismus erörtert.
Zeitschriften
psychosozial 156: Rechtspopulismus. Psychoanalytische, tiefenhermeneutische und sozialwissenschaftliche Zugänge
Die Fragen danach, wie Rechtspopulismus psychosozial funktioniert und wie er strukturiert ist, was ihn affektiv attraktiv macht und auf welche psychischen Dynamiken er bei seinen Rezipient*innen trifft, untersuchen die Beiträge des Themenschwerpunktes aus psychoanalytischer, tiefenhermeneutischer und sozialwissenschaftlicher Perspektive.
Freie Assoziation - Zeitschrift für psychoanalytische Sozialpsychologie 1/2018: Family Feud
Heft 1/2018 wirft einen kritischen Blick auf aktuelle Entwicklungen im Geschlechterverhältnis, die aus einer emanzipatorischen Perspektive Anlass zu großer Skepsis geben. Im ersten Hauptbeitrag analysiert Beatrice Müller anhand des marxistisch-feministischen Konzepts der Wert-Abjektion jene Verhältnisse, die zur gesellschaftlichen Auslagerung und zur ökonomischen wie kulturellen Abwertung von Care und Care-Arbeit führen. Sebastian Winter untersucht im zweiten Hauptbeitrag die konfliktreichen Transformationszwänge, denen die psychodynamische Struktur von Männlichkeit bei der Familiengründung unterliegt.
psychosozial 144: Masken des Bösen