Prof. Dr. med. Günter H. Seidler
Günter H. Seidler hat die Sektion Psychotraumatologie an der Klinik für Psychosomatische und Allgemeine Klinische Medizin im Zentrum für Psychosoziale Medizin der Universität Heidelberg von ihrer Gründung bis zum Sommer 2015 geleitet. Seitdem arbeitet er freiberuflich in Dossenheim bei Heidelberg.
Er ist Gründungs- und Chefherausgeber der Zeitschrift »Trauma und Gewalt. Forschung und Praxisfelder«, Klett-Cotta.
Veröffentlichungen u.a.:
Seidler, G. H. (2013): Psychotraumatologie. Das Lehrbuch. Stuttgart (Kohlhammer).
Seidler G. H. (2015): Der Blick des Anderen. Eine Analyse der Scham. Mit einem Geleitwort von L. Wurmser und einem Vorwort von O. F. Kernberg. 4. Aufl. Stuttgart (Klett-Cotta).
Seidler, G. H., Freyberger, H., Maercker, A. (Hg.) (2015): Handbuch der Psychotraumatologie. Stuttgart 2. Aufl. (Klett-Cotta).
(Stand: November 2016)
Bücher
Traum(a) Migration
Im deutschsprachigen Raum ist ein zunehmender Bedarf an medizinischer Versorgung traumatisierter Flüchtlinge, immigrierter Folteropfer und deren Folgegenerationen zu verzeichnen. Für das vorliegende Buch haben namhafte Experten wissenswerte Hintergrundinformationen, neuste transkulturelle Behandlungskonzepte und prägnante klinische Fallbeispiele zusammengestellt und analysiert.
Internalisierung und Strukturbildung
»Internalisierung« und »Strukturbildung« sind zentrale Begriffe im Zusammenhang mit dem Entstehen und der Aufrechterhaltung einer inneren, psychischen Welt. Anliegen des Buches ist es, grundlegende Aspekte solcher Prozesse in theoretischer wie diagnostisch-therapeutischer Hinsicht zu beleuchten.
Magersucht
Die vorliegenden Beiträge befassen sich aus dem Blickwinkel unterschiedlicher therapeutischer Schulen mit den verschiedenen Formen der Erkrankung, Modellen zum theoretischen Verständnis und Möglichkeiten der Therapie. Statt auf eine schnelle Heilung zu setzen, betonen die Beiträger die Notwendigkeit, zunächst ein umfassendes Verständnis für das Anliegen magersüchtiger Menschen zu entwickeln, um ihnen eine angemessene Behandlung zu ermöglichen.
Hysterie heute
Seit mehr als 100 Jahren sind die Geschichte der Psychoanalyse und die Konzeptualisierung der Hysterie eng miteinander verbunden. Diese Tradition wird in diesem Buch aufgegriffen und weitergeführt. In Auseinandersetzung mit den modernen Klassifikationssystemen (DSM-III und -IV sowie ICD-10), in denen der Hysteriebegriff verloren zu gehen droht, werden Dissoziation und Konversion als Hauptlinien des »Hysterischen Prozesses« herausgestellt und untersucht. Dabei finden aktuelle psychiatrische Thematisierungen der Hysterie ebenso Berücksichtigung wie sonst wenig diskutierte Einzelaspekte, etwa die Hysterie bei Männern, die Hysterie in ihrem Verhältnis zur Affektivität oder gesellschaftliche Implikationen ihrer Konzeptualisierung.
Das Ich und das Fremde
Fremdes wird auf individueller und gesellschaftlicher Ebene immer weniger akzeptiert. Im Dienste eines Harmonie-Ideals steigt die Tendenz, alles Störende zu eliminieren. Diese Tendenz wird von den Autorinnen und Autoren des Buches als Hauptmerkmal des »destruktiven Narzißmus« verstanden. Auch wenn in ihren Untersuchungen zu diesem Thema eine klinische Orientierung vorherrschend ist, versuchen die Autorinnen und Autoren daraus Aussagen zum Verständnis von zunehmender Intoleranz und Gewaltbereitschaft gegenüber Fremdem im gesellschaftlichen Raum zu entwickeln.
Verletzte Seelen
Seidler und Eckart erweitern die historische Traumaforschung um klinische und kulturelle Deutungsmuster für Traumafolgestörungen. Leitend sind dabei die Fragen, wie eine Kultur durch Traumatisierungen beeinflusst wird und wie sie auf Traumatisierungen und auf Traumatisierte reagiert.
Aktuelle Entwicklungen in der Psychotraumatologie
Der aktuelle Stand zur Konzeptualisierung von Traumafolgestörungen und zu den gegenwärtig gut erprobten Traumatherapieverfahren wird von international ausgewiesenen Experten umfassend und verständlich dargestellt.