Politik

Abenteuer des Zusammenlebens

Versuch einer allgemeinen Anthropologie

Als grundlegendes Merkmal der menschlichen Existenz bezeichnet Tzvetan Todorov das unaufhebbare Angewiesensein des Subjekts auf Anerkennung durch andere. Er beschreibt die Gefahren, die in einem übermäßigen Drang nach Selbstverwirklichung und Autonomie liegen, und ersetzt die Klage über den Gegensatz zwischen Individuum und Gesellschaft durch einen Entwurf gemeinsamen Lebens, in dem Uneigennützigkeit und persönliche Erfüllung Hand in Hand gehen. [ mehr ]

psychosozial 141: Perfektionierung und Destruktivität

(38. Jg., Nr. 141, 2015, Heft III)

Zentrales Thema der Beiträge dieses Schwerpunktheftes ist die Spannung von Perfektionierung und Destruktivität auf unterschiedlichen Ebenen des Sozialen und Psychischen: Wie ist das Verhältnis von Perfektion und Destruktion konzeptionell und praktisch zu bestimmen? Unter welchen Bedingungen schlägt das Streben nach Vervollkommnung um in eher gegenläufige, zerstörerische Entwicklungen? Lassen sich Umschlagpunkte rekonstruieren, an denen ... [ mehr ]

Verstehen und Begreifen in der Psychoanalyse

Erkundungen zu Alfred Lorenzer

Seit den 1990er Jahren erfährt die Psychoanalyse aufgrund der Professionalisierung der Psychotherapie eine immer stärker werdende Reduzierung auf die Psychotechnik. Alfred Lorenzer gehörte zu den Analytikern der Nachkriegszeit, die nach Lösungen für das »szientistische Selbstmissverständnis« der Psychoanalyse suchten. Geprägt von der Diskussion über den wissenschaftlichen Stellenwert der Psychoanalyse versuchte er die Rolle der Psychoanalyse in der Gesellschaft und deren Verhältnis zur Soziologie neu zu überdenken. [ mehr ]

Ausverkauf des Menschen!?

Gesellschaft, Wirtschaft und Ethik im Gespräch

Die jüngsten Finanzkrisen haben die Diskussion über die Moral der Märkte wiederbelebt: Welche Verantwortung haben Unternehmen, Banken, Politik und letztlich jeder Einzelne in unserer Gesellschaft? Droht die Ökonomisierung aller Lebensbereiche, der Ausverkauf des Menschen? Ist der Markt moralfrei? Diese drängenden Fragen werden im vorliegenden Buch von namhaften Autorinnen und Autoren wie Franz Müntefering und Rita Süssmuth beantwortet. [ mehr ]

Pädagogisches Wissen in Zeiten des Neoliberalismus

Zum politischen Modernisierungsdiskurs mexikanischer Bildungsprogramme

López Uribe untersucht die Effekte der einschlägigen mexikanischen Bildungspolitik auf Lehrerinnen und Lehrer als durch die Wirkung der Macht gespaltene Subjekte. Sie zeigt nicht nur, wie das Subjekt seine eigene Unterwerfung herstellt und verleugnet, sondern auch, wie die Bewusstwerdung der Mechanismen der Verleugnung neue, widerständige Subjektivierungsformen ermöglicht. [ mehr ]

psychosozial 140: Geschlecht und Psychotherapie

(38. Jg., Nr. 140, 2015, Heft II)

Das aus dem Griechischen stammende Wort »Psychotherapie« meint Pflege der Seele. Heute wird dabei meistens eine seelische Verletzung vorausgesetzt, mit der Pflege also eine heilende Intention verbunden. Stets sind in dieser Praxis mindestens zwei Seelen im Spiel, welche sich wechselseitig beeinflussen – die Therapeut_in und die Patient_in (Streeck). Psychotherapie ist also eine soziale Interaktion. Doch welche Spezifika weist diese eigentümliche, an ... [ mehr ]

Freie Assoziation - Zeitschrift für psychoanalytische Sozialpsychologie 1/2015: »Festung Europa«

18. Jahrgang, 2015, Heft 1

Das erste Heft der Freien Assoziation unter der neuen HerausgeberInnenschaft durch die GfpS trägt den Titel »Festung Europa« und widmet sich der europäischen Geflüchtetenpolitik.

Zu den Hauptbeiträgen:
Die PolitikwissenschaftlerInnen Maximilian Pichl & Katharina Vester beschäftigen sich in ihrem Text »Auf den Spuren eines Urteils. Der Hirsi-Fall und das ... [ mehr ]

psychosozial 139: Psychoanalyse - Geschichte - Politik

(38. Jg., Nr. 139, 2015, Heft I)

Ursprünglich hätte das vorliegende Heft zum Schwerpunktthema »Politik light. Zur Sozialpsychologie des Merkelismus« erscheinen sollen. Vorgesehen war, den Merkelismus als sozialpsychologisches Phänomen zu untersuchen. Das hätte bedeutet, den spezifischen Politikstil der Ära Merkel als Markenzeichen und Mittel des Machterhalts zu analysieren und damit das Thema der 39. ... [ mehr ]

Wo denken wir hin?

Lebensthemen, Zivilisationsprozesse, demokratische Verantwortung

Die Beiträgerinnen und Beiträger verknüpfen historische Prozesse mit aktuellen Problemen, geben Impulse für zukunftsweisende Fragestellungen und Konfliktstrategien und hinterfragen zugleich die bewussten und unbewussten Bedingungen in sozialen Lebenszusammenhängen. [ mehr ]

Von Generation zu Generation

Sozial- und kulturwissenschaftliche Analysen zu Transgenerationalität

Das Thema der Transgenerationalität spielt beispielsweise bei der Wertevermittlung in Familien, der Gestaltung von Nachfolger-Vorgänger-Prozessen, der Weitergabe von Traumata oder bei der Entwicklung von Geschichtsbewusstsein eine Rolle. Im vorliegenden Band werden diese Bereiche unter anderem aus Sicht der Psychoanalyse, der Kulturpsychologie sowie des Genetischen Strukturalismus betrachtet. [ mehr ]

Verborgene Wunden

Spätfolgen politischer Traumatisierung in der DDR und ihre transgenerationale Weitergabe

Im vorliegenden Buch wird eine umfassende Einordnung der Spätfolgen politischer Traumatisierung in der ehemaligen DDR vorgenommen. Namhafte Expertinnen und Experten äußern sich zu Problemen in der aktuellen Begutachtungspraxis psychischer Traumafolgestörungen sowie zu Besonderheiten der Behandlung. Erstmals werden auch die Auswirkungen politischer Verfolgung auf die Familie und die Nachkommen der Opfer in den Fokus der Betrachtung gerückt. [ mehr ]

Mit vereinten Kräften

Die Gleichstellungsarbeit der DGB-Frauen in Ost und West (1990-2010)

Nachdem sich die Frauen mit höheren Funktionen im DGB anfänglich vor allem um die strukturellen Probleme kümmerten, die die Wiedervereinigung mit sich brachte, standen später Themen wie Gleichstellung, Frauenquote, Kinderbetreuung und Mindestlohn im Mittelpunkt. Sibylle Plogstedt beleuchtet die Kämpfe der Gewerkschafterinnen mithilfe von Biografien, internen Protokollen und Interviews und zeigt deren Bedeutung für aktuelle Entwicklungen auf. [ mehr ]

Maya Böhm, Oliver Decker & Jörg Frommer (Hg.)

psychosozial 138: Politische Traumatisierung

(37. Jg., Nr. 138, 2014, Heft IV)

Am 20. Juni 2014 legte das UN Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) seinen Bericht »Global Trends 2013« vor. Mit über 50 Millionen Flüchtlingen, Asylsuchenden und Binnenvertriebenen erreichte die Zahl der Menschen, die durch die Lebensumstände im Herkunftsland zur Flucht gezwungen worden sind, einen vorläufigen Höchststand – seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren auf der Welt noch nie mehr Menschen auf der Flucht. ... [ mehr ]

Rechtsextremismus der Mitte und sekundärer Autoritarismus

Die Arbeitsgruppe um Elmar Brähler und Oliver Decker an der Universität Leipzig führt seit 2002 im Zwei-Jahres-Rhythmus sozialpsychologische Studien zu rechtsextremen Einstellungen in Deutschland durch. Die aktuellen Ergebnisse belegen einen starken Rückgang rechtsextremer Aussagen einen starken Rückgang rechtsextremer Aussagen und gleichzeitig eine Abwertung von Asylsuchenden, Musliminnen und Muslimen, Sinti und Roma. Dies interpretieren die Autorinnen und Autoren vor dem Hintergrund der »wirtschaftlichen Insellage« Deutschlands als »sekundären Autoritarismus«. [ mehr ]

Kein Ende mit der Wende?

Perspektiven aus Ost und West

In Beiträgen aus Ost und West präsentiert der Band eine unbefangene und kontroverse Bilanz der Wiedervereinigung und zeigt unterschiedliche Perspektiven auf. Das breite Themenspektrum reicht vom demografischen Wandel und rechtsextremen Einstellungen über Mediennutzung bis hin zur Ostalgie. [ mehr ]

Gesellschaftsverständnis

Entwicklungspsychologische Perspektiven

Wie entwickelt sich Gesellschaftsverständnis? Das vorliegende Buch beleuchtet die Entstehung von Strukturen, Formen und Inhalten politischen, ökonomischen, historischen, rechtlichen und moralischen Denkens. Anhand theoretischer und empirischer Analysen setzen sich die Autoren aus entwicklungspsychologischer Perspektive mit dieser Thematik auseinander. [ mehr ]

Knastmauke

Das Schicksal von politischen Häftlingen der DDR nach der deutschen Wiedervereinigung

Extreme Armut, psychische Traumata und sogar Suizidversuche prägen heute das Leben der ehemaligen politischen Häftlinge der DDR – obwohl sie vor 25 Jahren die deutsche Einheit erkämpft haben. Plogstedt erforscht die Ursachen dieser Schicksalsschläge und zeigt Gründe auf, warum diese Menschen selbst heute immer noch kein unbeschwertes Leben führen können. [ mehr ]

Machtwirkung und Glücksversprechen

Gewalt und Rationalität in Sozialisation und Bildungsprozessen. Eine Publikation der NGfP

Auf der einen Seite verkommt Bildung zur Ware und Zertifizierung dient vermeintlich der Qualitätssicherung, auf der anderen Seite steht ein Glücksversprechen für diejenigen, die in ihre Ausbildung ausreichend »investieren« und sich gegen die Konkurrenz durchsetzen. Die Aufsätze untersuchen in vielfältiger Weise die aktuelle »neoliberale« Transformation von Bildung und Erziehung und decken dabei ihre Widersprüchlichkeit genauso wie ihre Rationalität auf. [ mehr ]

Die Angst vor Denken und Tun

Psychoanalytische Aufsätze I zu Theorie, Klinik und Gesellschaft

Das Buch stellt die Psychoanalyse der Gegenwart mit zahlreichen klinischen Beispielen und gesellschaftlichen Analysen aus der Feder eines ihrer bedeutendsten Vertreter dar. Hermann Beland schafft eine Synthese der klassischen psychoanalytischen Theorien mit denen des englischen Psychoanalytikers Wilfred R. Bion. [ mehr ]

»Wir haben Geschichte geschrieben«

Zur Arbeit der DGB-Frauen (1945-1990)

Erwerbstätige Frauen brauchen Netzwerke. Eines der ältesten und größten ist nach wie vor der Bundesfrauenausschuss im DGB. Das Buch zeigt, wie Frauen in den Gewerkschaften von Anfang an kämpfen, um innerhalb der Gewerkschaften mit ihren Interessen und Forderungen sichtbar zu sein. [ mehr ]