Prof. Dr. phil. habil. Klaus-Jürgen Bruder
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Klaus-Jürgen Bruder ist Psychoanalytiker, Professor für Psychologie an der Freien Universität Berlin und erster Vorsitzender der Neuen Gesellschaft für Psychologie (NGfP). Wichtigste Publikationen: Lüge und Selbsttäuschung (mit Friedrich Voßkühler) (2009, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht), Subjektivität und Postmoderne. Der Diskurs der Psychologie (1993, Frankfurt/M.: Suhrkamp), Jugend. Psychologie einer Kultur (mit Almuth Bruder-Bezzel) (1984, München: Urban & Schwarzenberg) und Psychologie ohne Bewußtsein. Die Geburt der behavioristischen Sozialtechnologie (1982, Frankfurt/M.: Suhrkamp). Er ist Herausgeber der Schriftenreihe »Subjektivität und Postmoderne« in der Reihe Forschung im Psychosozial-Verlag.
Stand: November 2018
Bücher
Paralyse der Kritik - Gesellschaft ohne Opposition?
Die Diagnose einer »Gesellschaft ohne Opposition« (Marcuse) scheint ihre Gültigkeit bewahrt zu haben. Gleichzeitig findet der Wunsch nach einer Alternative, dem guten Leben jenseits der Unterwerfung unter das Kapital, seinen Ausdruck in vielen Bewegungen und Projekten, in denen neue Formen der Kritik, aber auch der Zusammenarbeit und des Gemeinsinns ausprobiert werden. Die AutorInnen thematisieren das Phänomen der fehlenden Opposition aus einer gesellschaftskritischen Perspektive und einem interdisziplinären sozialwissenschaftlichen Ansatz und zeigen vielfältige Perspektiven jenseits des medialen und akademischen Mainstreams auf.
Gesellschaftliche Spaltungen
Der politische Rechtsruck in Deutschland und Europa verweist auf gesellschaftliche Fehlentwicklungen, die sich vor allem in wachsenden gesellschaftlichen Ungleichheiten, Ungerechtigkeiten und der Aushöhlung der Demokratie manifestieren. Aus vielfältigen, kritischen Perspektiven beleuchten die BeiträgerInnen des vorliegenden Bandes aktuelle Phänomene der gesellschaftlichen Spaltung jenseits des medialen und akademischen Mainstreams.
Migration und Rassismus
Die Beiträgerinnen und Beiträger des vorliegenden Bandes gehen den Ursachen der Fluchtbewegungen nach Europa und deren historischen Wurzeln nach und setzen sich zugleich mit der politischen Instrumentalisierung der Migration und Diskriminierung von MigrantInnen in Deutschland auseinander. Aus psychologischer wie engagiert politischer Sicht werden Lebenssituationen und Schicksale von MigrantInnen genauso in den Blick genommen wie die hinter der herrschenden Flüchtlingspolitik stehenden Interessen.
Neoliberale Identitäten
Die zunehmende Ökonomisierung vieler Bereiche der Gesellschaft erzwingt Anpassungsprozesse, die sich auf der Ebene individueller Entwicklungen wie auch des sozialen Lebens nachweisen lassen. Die Autorinnen und Autoren untersuchen die damit verbundene Herausforderung für die Subjekte und ihre Bewältigungsstrategien unter anderem aus sozialpsychologischer, politikwissenschaftlicher und pädagogischer Perspektive.
Krieg um die Köpfe
Obwohl sich weite Teile der Bevölkerung gegen Krieg aussprechen, wird mittels vielfältiger Strategien versucht, diese Haltung zu untergraben und den Krieg im öffentlichen Bewusstsein als Normalität zu etablieren. Aus sozialwissenschaftlicher, psychologischer und medienkritischer Perspektive reflektieren die Autorinnen und Autoren, wie im Zuge der Mobilmachung bürgerrechtliche und soziale Standards außer Kraft gesetzt werden.
Machtwirkung und Glücksversprechen
Auf der einen Seite verkommt Bildung zur Ware und Zertifizierung dient vermeintlich der Qualitätssicherung, auf der anderen Seite steht ein Glücksversprechen für diejenigen, die in ihre Ausbildung ausreichend »investieren« und sich gegen die Konkurrenz durchsetzen. Die Aufsätze untersuchen in vielfältiger Weise die aktuelle »neoliberale« Transformation von Bildung und Erziehung und decken dabei ihre Widersprüchlichkeit genauso wie ihre Rationalität auf.
Sozialpsychologie des Kapitalismus - heute
Unter dem Thema Sozialpsychologie des Kapitalismus werden Beiträge versammelt, die sich mit den gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen auseinandersetzen. Der Band knüpft zugleich an die Arbeiten Peter Brückners zur Sozialpsychologie des Kapitalismus an und zeigt die Fruchtbarkeit seiner Analysen für die aktuelle Diskussion.
Macht - Kontrolle - Evidenz
Die gegenwärtige politische und ökonomische Krise stellt PsychologInnen, SozialarbeiterInnen und PsychotherapeutInnen vor immer neue Herausforderungen. Die stärker werdenden Spannungen im gesellschaftlichen Feld wirken sich unmittelbar auf ihre praktische Arbeit aus. Diese neuen Entwicklungen wurden auf der Tagung »Macht – Kontrolle – Evidenz« der Neuen Gesellschaft für Psychologie diskutiert.
»Die biographische Wahrheit ist nicht zu haben«
Das Buch stellt Reflexionen zu Rolle, Möglichkeiten oder Unmöglichkeiten biografischer (Re-)Konstruktion in der Biografie-Forschung, Wissenschaftsgeschichte und Psychoanalyse dar.