FAPP-Vortrag: »Subjekt und Gesellschaft heute – kritische Analysen für eine emanzipatorische Praxis«
aus der Vortragsreihe »Zwischen Menschen – Beziehungen in Gruppen, Teams und Institutionen«
Referent: Prof. Dr. Thilo Maria Naumann
Moderation: Ilse Weißert
Zwischenmenschliche Beziehungen sind unweigerlich gesellschaftlich eingebettet. Das Verhältnis von Subjekt und Gesellschaft droht in Zeiten von Neoliberalismus und Rechtspopulismus immer destruktivere Züge anzunehmen - sowohl in als auch zwischen den Menschen. Mithilfe psychodynamischer und gesellschaftskritischer Erkenntnisse lassen sich kritische Analysen anfertigen, die nicht nur die aktuellen Verheerungen begreifbar machen, sondern zugleich den Ansatzpunkt für eine andere, eine emanzipatorische Praxis bilden.
»In meiner Praxis als psychoanalytisch orientierter Pädagoge konnte ich in Begegnungen mit
Kindern, Eltern und Kolleg*innen intensiv erleben, wie diese gesellschaftlichen Verhältnisse den Alltag durchsetzen, Begegnungsräume einengen, aber auch wie solche Räume regeneriert werden können im Sinne einer ebenso kritischen wie haltgebenden, verstehenden und freudvollen Pädagogik« (Naumann 2022, S. 10).
Prof. Dr. Thilo Maria Naumann, Diplom-Politologe, Gruppenlehranalytiker (IGA, D3G), Professor für Pädagogik am Fachbereich Soziale Arbeit der Hochschule Darmstadt, Mitglied im FAPP, im IGA und in der D3G.
Ort
Hörsaal des Sigmund-Freud-Instituts
Myliusstraße 20, 60323 Frankfurt/Main
Termin
Freitag, 8. November 2024
19:00 Uhr
Weitere Informationen und Anmeldung unter fapp-frankfurt.de
Von Thilo Maria Naumann im Psychosozial-Verlag
Subjektbildung und Gesellschaft
Wie vollzieht sich Subjektbildung im Kontext gesellschaftlicher Verhältnisse? Wie lässt sich die Eigenlogik und Wechselwirkung von Subjektbildung, Gruppendynamik und gesellschaftlichen Prozessen verstehen? Was folgt daraus für die pädagogische Praxis? Diese und weitere Fragen beantwortet Thilo Maria Naumann im Rekurs auf Kritische Theorie, Psychoanalytische Pädagogik und Gruppenanalyse mit dem Ziel, destruktive Tendenzen und kreative Potenziale zwischenmenschlicher Begegnungen in ihren gesellschaftlichen, diskursiven und affektiven Dimensionen tiefer auszuleuchten.
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