532 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: November 2013
ISBN-13: 978-3-8379-2281-3
Bestell-Nr.: 2281
Mit einem Vorwort von Klaus Ottomeyer
Vom Leben danach
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Der zentrale Angelpunkt scheint dabei in einem Phänomen zu liegen, das Markus Zöchmeister als die Nähe zum Tod beschreibt. Der Tod des anderen, der ebenso gut der eigene hätte sein können, prägt das Leben über Generationen hinweg. Durch die Komposition der Stimmen gelingt es, den Weg der Tradierung nachzuzeichnen und der Theorie der Transposition neue Erkenntnisse hinzuzufügen.
Inhalt
Danksagung
Vorwort
1. Einleitung
2. Zur Methode
2.1 Erzählen und Erinnern – das familiäre Gedächtnis
2.2 Die fünf Übersetzungsschritte der angewandten Methode
Interviews als Prozess
Das Aufnahmegerät
Transkription
Textinterpretation
Kommunikative Validierungen
Schematische Zusammenfassung der Methode
2.3 Szenisches Verstehen über die Generationen hinweg
3. Acht Familiengeschichten
3.1 Die Geschichte der Familie Klein
I Steven Klein (zweite Generation)
II Matti Klein (dritte Generation)
3.2 Die Geschichte der Familie Mokum
I Max Mokum (erste Generation): »Ich habe immer Widerstand gegen das Negative gehabt.«
II Vera Rubensteen (zweite Generation): »Aber es gab immer noch etwas anderes …«
3.3 Die Geschichte der Familie Fried
I Der General: Benjamin Fried (erste Generation): »Ich wollte nach Deutschland fahren
und so viele Nazis erschießen, wie es geht.«
II Über die Tradierung auf die nachfolgenden Generationen
3.4 Die Generationengeschichte von Sophia Schwarz
3.5 Die Geschichte der Familie W
I Edgar W (erste Generation): »Ich hab eben lange nichts darüber geredet.«
II Erika W (zweite Generation)
III Lisa W (dritte Generation): »Ich muss mich wehren können.«
3.6 Die Geschichte der Familie Kofka
I Katharina Kofka (erste Generation): »Um nicht zu dem Tier zu werden …«
II Fritz Kofka (zweite Generation): »Das ist halt so.«
3.7 Die Geschichte der Familie Laska
I Ruben Laska (erste Generation): »Bei mir ist alles offen.«
II Elena Laska (zweite Generation): »But it always was there.«
3.8 Die Geschichte der Familie Tann
I Erna Tann (zweite Generation): »Damit mich ja keiner anschaut.«
II Andrea Tann (dritte Generation): »Das ist wie im Film.«
4. Analyse der Texte und Interviews
4.1 Zur ersten Generation
4.1.1 Diese Nähe hat einen Namen
4.1.2 Die Nähe zum Tod des anderen
4.1.3 Die Nähe zum Tod als psychischer Tod
4.1.4 Was half
4.1.5 Was später kam und half
4.1.6 Über Schweigen, Erinnern und Sprechen
4.1.7 Das zweiseitige Trauma
4.2 Zur zweiten Generation
4.2.1 Zur Transposition
4.2.2 Vermittelnde Objekte und ihre Vergeschichtlichung
4.2.3 Fixierung und Überhöhung
4.2.4 Tod, Leere, Trauer und Rekonstruktion
4.3 Zur dritten Generation
4.3.1 Die Nähe zu den Großeltern: Ursprung und Rückbezüglichkeit
4.3.2 Zur Idee eines Neubeginns
Literaturverzeichnis
»Zöchmeister lässt sich sehr intensiv auf die Ängste und Irritationen ein, die in den Interviews bei den Befragten, aber auch bei ihm selbst entstehen. Vor allem lässt er die Leserin teilhaben an seinen Deutungen, ebenso an seinen Zweifeln, an seiner Spurensuche. Das Buch forciert die eigene Auseinandersetzung oft bis zur Schmerzgrenze, fordert den Kontakt mit den eigenen Ängsten geradezu heraus, gibt aber auch die Möglichkeit, sich eigener diffuser Trauer um das Geschehene bewusster zu werden ...«
Brigitta Huhnke, www.nachdenkseiten.de
»Die hier jetzt nur auszugsweise zitierten Ergebnisse der umfangreichen Studie Zöchmeisters über die Arten und Weisen der transgenerationellen Verarbeitung der Shoah motivieren nachdrücklich dazu, mit ähnlichen Fragestellungen, aber selbstverständlich mit dem Wissen über die völlig anderen Erfahrungswelten der nicht von der NS-Vernichtungsstrategie betroffenen Zeitgenossen, generationenübergreifend die auf das NS-Regime bezogenen Verarbeitungen der um 1920, um 1950 und um 1980 geborenen drei Altersgruppen zu analysieren ...«
Jürgen Reulecke, Sammeln – erschließen – vernetzen. Jugendbewegung und Jugendkulturen – Jahrbuch 2014, Band 010
»Acht Familiengeschichten, von denen jede einzelne es wert wäre, auf Grund der erzählerischen Qualität (bis in die Fußnoten hinein), für sich zu stehen und zudem, abseits des wissenschaftlichen Duktus, durch Empathie und Eindringlichkeit der Sprache fähig ist, das Generationen übergreifende Trauma der Shoah-Überlebenden mit berührender Wirkung begreifbar zu machen ...«
Dorothea Dohms, www.socialnet.de
»Das Buch ist zu empfehlen für Forscher, die sich mit Untersuchungen über Traumatisierungen (nicht nur der Shoah), der Interview-Methode und der Notation (...) befassen. Die Familiengeschichten bieten Material für Therapeuten, die sich mit den Folgen von Traumatisierungen beschäftigen ...«
Gertrud Hardtmann, Psyche, 68. Jahrgang, Heft 7, Juli 2014