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Buchreihe: Imago
366 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: April 2012
ISBN-13: 978-3-89806-811-6
Bestell-Nr.: 811
Leseprobe

Thomas Manns Geisterbaron

Leben und Werk des Freiherrn Albert von Schrenck-Notzing

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Der Münchener Psychotherapeut und Mediziner Albert von Schrenck-Notzing war ein reicher, fanatischer Außenseiter, der sich in seinem Palais ein okkultistisches Labor eingerichtet hatte. Dort veranstaltete er Séancen, die auch Persönlichkeiten seiner Zeit wie Thomas Mann anzogen. Die dabei präsentierten Medien erzeugten den konkreten Eindruck, sie würden mit psychischer Energie menschliche Gliedmaßen produzieren. Dieses Phänomen stieß sowohl auf heftige Ablehnung als auch auf Faszination – so hatte Thomas Mann »nicht den Schatten eines Zweifels« an der okkulten Echtheit der Materialisation, die er sah.

Seine Karriere hatte Schrenck-Notzing als einer der ersten Sexualmediziner fortschrittlich begonnen. Er arbeitete mit Hypnose und Suggestion und stand als bedeutende Figur in der Geschichte der Tiefenpsychologie in Kontakt mit Charcot, Freud und den okkultistisch interessierten Psychiatern Bleuler und C. G. Jung. Somit bildet die Geschichte um den »Geisterbaron« ein Sonderkapitel der Moderne – strikt nach den Quellen, aber als lebendige Erzählung dargeboten.

Inhalt

Oldenburg

München

Die Hypnose kehrt zurück

Der Hypnotismus als Wissenschaft

Familienangelegenheiten (1)

Umerziehung der Homosexuellen

Konzepte des Unbewussten

Strenge Empirie

Familienangelegenheiten (2)

Hypnose vor Gericht: Prozess Czynski

Thomas Mann in München

Münchener Jahre: 1894–1898

Die Traumtänzerin Magdeleine

Keine Furcht vor dem Reichtum

Materialisations-Phänomene

Der Donnerschlag

Nachkrieg und Weltveränderung

Offensive

Krieg und Frieden: 1925–1929

Anhang
- Abkürzungen
- Abbildungen
- Archivalien
- Literatur
- Personenverzeichnis

»Dass sich Dierks auch da nicht vorschnell über ›Thomas Manns Geisterbaron‹ lustig macht, wo Schrenck-Notzing zum Opfer seiner pseudowissenschaftlichen Phantasmen wurde, macht die kenntnisreiche und mit dem Einfühlungsvermögen und Rüstzeug eines Romanciers geschriebene Darstellung sympathisch  ...«

Oliver Pfohlmann, Neue Zürcher Zeitung vom 15. August 2012

»Albert von Schrenck-Notzing (1862-1929) war einer der Pioniere der Tiefenpsychologie und der Hypnosetherapie. Und er war – zumindest von seinen mittleren Jahren an – ein praktizierender Okkultist, der viele Menschen in seinen Bann zog, darunter auch Thomas Mann  ...«

Jürgen Feldhoff, Lübecker Nachrichten, 25. Mai 2012

»Wie in einem spannenden Roman lässt der Autor Manfred Dierks in seiner biographischen Erzählung die Persönlichkeit Schrenck-Notzings vor dem Leser entstehen und sein Leben und seine Aktivitäten an ihm vorüberziehen, eingebettet in ein breit angelegtes Zeitgemälde  ...«

Peter Mulacz, Zeitschrift für Anomalistik Band 13 (2013), S. 221-280

»Die Erzählung ist, wie das Leben, das es schildert, eingebunden in den ideengeschichtlichen und geistig-politischen Kontext der damaligen Zeit, des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, und führt Leserin und Leser quasi wie in eine Zeitreise dorthin  ...«

Christoph Fleischer, www.der-schwache-glaube.de

»Das Buch erzählt nicht nur den Lebenslauf des Barons, sondern auch die komplizierte Geschichte der frühen Tiefenpsychologie mit ihrer Theorienvielfalt von Mesmer über Charcot, Liébeault, Bernheim, Janet, du Prel, Freud, Jung, Bleuler und vielen anderen bis 1930. Das Namenregister macht die Biographie zum Kompendium. Wir werden daran erinnert, wie aus Mesmerismus, Hypnotismus und Somnambulismus sich auch Freuds Theorie des Unbewussten entwickelt hat  ...«

Walter Schönau, Jahrbuch für Literatur & Psychoanalyse. Freiburger literaturpsychologische Gespräche, Bd. 32

»Lesen Sie die Rezension von Martin Halter im Archiv auf FAZ.net!  ...«

Martin Halter, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. November 2012

»Wie in einem spannenden Roman läßt der Autor in dieser biographischen Erzählung die Persönlichkeit Schrenck-Notzing vor dem Leser entstehen und sein Leben und seine Aktivitäten an ihm vorüberziehen, eingebettet in ein breit angelegtes Zeitgemälde  ...«

Peter Mulacz, parapsychologie.ac.at Newsletter Nr. 48

»Mit der vorliegenden Biografie ist dem Autor insgesamt eine äußerst lesenswerte Beschreibung der geistigen Strömungen dieser vorvergangenen Epoche gelungen ...«

Hildegard Przybyla, Unser Lübeck, Kultur Magazin

»Albert von Schrenck-Notzing wird weiterhin eine schillernde und tragende Gestalt dieser Emanation der Erforschung des Unbewussten bleiben. Manfred Dierks hat seinen Beitrag geleistet, und legt eine unterhaltsame und gelehrte Biografie vor, die den Leser fesselt und zugleich mitnimmt auf eine okkulte Reise ins Geisterhafte  ...«

F. W. Schmitt, Gnostika. Zeitschrift für Symbolsysteme, Mai 2012