Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
319 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Juni 2012
ISBN-13: 978-3-8379-2207-3
Bestell-Nr.: 2207
319 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Juni 2012
ISBN-13: 978-3-8379-2207-3
Bestell-Nr.: 2207
Das Unbewußte Denken
Wiederholung und Todestrieb
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Wiederholungszwang und Todestrieb gehören zu den großen Rätseln der Freud-Interpretation. Dass sich nicht nur das psychoanalytische, sondern auch das philosophische Denken immer wieder dieser Herausforderung angenommen hat, scheint dieses Begriffspaar nur noch mehr verrätselt zu haben: Die Theoriebildung ist auf merkwürdige Weise von ihrem Gegenstand angesteckt worden.
Der Autor zeigt, wie durch den konzeptionellen Dreischritt von Wiederholung, Wiederholungszwang und Todestrieb Licht in diese dunklen Verhältnisse gebracht werden kann. Entsprechend Freuds Logik der Überbietung etabliert er eine Steigerungsreihe: Wiederholung als Positiv, Wiederholungszwang als Komparativ und Todestrieb als Superlativ. Zugleich führt diese Arbeit ein Denken der Wiederholung vor, das an die Stelle eines positiven Ursprungs die paradoxale Logik eines uranfänglichen Rests setzt. Der Autor lässt sich bei seiner genauen Freud-Lektüre von Lacan und Laplanche, aber auch von Derrida, S. Weber und S. Žižek inspirieren.
Der Autor zeigt, wie durch den konzeptionellen Dreischritt von Wiederholung, Wiederholungszwang und Todestrieb Licht in diese dunklen Verhältnisse gebracht werden kann. Entsprechend Freuds Logik der Überbietung etabliert er eine Steigerungsreihe: Wiederholung als Positiv, Wiederholungszwang als Komparativ und Todestrieb als Superlativ. Zugleich führt diese Arbeit ein Denken der Wiederholung vor, das an die Stelle eines positiven Ursprungs die paradoxale Logik eines uranfänglichen Rests setzt. Der Autor lässt sich bei seiner genauen Freud-Lektüre von Lacan und Laplanche, aber auch von Derrida, S. Weber und S. Žižek inspirieren.
Inhalt
Vorwort zur Neuauflage
Einleitung
1. Wiederholung als Methode
2. Die Wiederholung: zwischen zwei Sprachen
Repetitionszwang – Wiederholungszwang: die zweifache Geburt eines Begriffs
Übersetzungsprobleme: der Zwang in der Wiederholung
›Wieder‹ versus ›Zurück‹
1. Teil: Von der Erinnerung zur Wiederholung – Zur Logik der Entstellung
1. Erinnern und Wiederholen
Rückblick auf die Zeit des Erinnerns
2. Eine Deckerinnerung Freuds
Entstellung
Nachträglichkeit
Die entstellende Wiederholung
3. Wege der entstellenden Wiederholung
Wiederholung zwischen Verdichtung und Verschiebung
Metapher und Metonymie
»Schwarzer Rettich – Schwarzer, rett dich«
Wortvorstellung – Sachvorstellung
Die Verschiebung und das Infantile – das verlorene Objekt
Die Wiederkehr des Verdrängten = Metapher + Metonymie
4. Wiederholung und Geschichte in der Deckerinnerung
Deutung – Bedeutung – Bedeutsamkeit – Deutlichkeit in der Deckerinnerung
Irrwege der Freud-Deutung
Bildentwicklung – Sexualentwicklung: über den Kultwert der Urszene
Wiederholung als Nostalgie
Wiederholung als Katastrophe
Diachrone und synchrone Wiederholung
Zufall und Notwendigkeit
Der Erlösungsindex der Vergangenheit
Zusammenfassung
2. Teil: Von der Wiederholung zum Wiederholungszwang
1. Erinnern versus Wiederholen
2. Wiederholungszwang und Übertragung
Die Übertragung im Traum: Zeitlosigkeit des Unbewußten und Wiederholungszwang
Übertragung und Wiederholungszwang in der Kur: Dora
3. Wiederholungszwang und Widerstand
Der Widerstand und das Imaginäre: vom kleinen und großen Anderen
Der Widerstand und das Symbolische: insistance, résistance
Der Widerstand und das Reale: transfert en plein, transfert en creux
4. Der Wiederholungszwang im Kontext des Unheimlichen
Dekonstruktivistische Lektüren des Unheimlichen
Freuds Erlebnis mit den Prostituierten
Die Perspektive
Krise der Darstellung – Krise der Wahrnehmung – Krise der Realität
Der Wiederholungszwang als Erklärungsmodell
Zufall (Tyché), Realität und Wiederholungszwang
3. Teil: Vom Wiederholungszwang zum Todestrieb – Zur Logik des Rests
1. Prolegomena zu »Jenseits des Lustprinzips«
Eine Rezeptionsgeschichte im Superlativ
Triebbegriff: psychoanalytische Theorie = Begehrensobjekt: psychoanalytischer Prozeß
Der Todestrieb als doppelte Randfigur des psychoanalytischen Feldes
Der Todestrieb als irrepräsentables Restobjekt des Eros
Der Todestrieb und der Wiederholungszwang
2. Was ist »Lust«
Konstanzprinzip – Nullprinzip
Grenzen des Lustprinzips
3. Fort – Da
Die traumatische Neurose (I)
Freuds eigene Deutung des Fort-Da-Spiels
Lacans Thesen zum Fort-Da-Spiel
1. Die »symbolisation primordiale«
2. Lacan mit/gegen Heidegger: »primäre Vergeschichtlichung«
3. »Le point zéro du désir« und »la métaphore paternelle«
Das Fort-Da-Spiel und der Todestrieb
Fort-Da und die Spur- und Zeichenlosigkeit des Todestriebs
4. Altes Material neu gelesen
Ist der Wiederholungszwang eine Widerstandsform?
Der Wiederholungszwang und das Verdrängte
Spuren eines anderen Prinzips
5. Der Reizdurchbruch von außen
Die topologische Lage des Bewußtseins
Die Entstehung des Bewußtseins
Die traumatische Neurose (II)
Bindung – Entbindung – das Ungebundene
6. Wiederholungszwang und Trieb
Der Reizdurchbruch von innen
Verschiedene Ingredienzien der Wiederholung
Freuds Umdeutung des Triebes zu einer regressivbiologischen Kraft
Umwege zum Tod
Zauderrhythmus – Triebverdrängung – Differenzerfahrung
7. Todestrieb und Ursprungsmythen
Biologische Spekulationen über den Ursprung des Todestriebs
Umdeutung des freudschen Biologismus
Rückblick auf die freudsche Triebtheorie
Sexualtriebe – Ichtriebe
Ichlibido – Objektlibido
Lebenstrieb – Todestrieb
Der Masochismus zwischen Sexualität und Todestrieb
Biologische und mythologische Spekulationen über den Ursprung der Sexualität
Umdeutung des freudschen ›Mythologismus‹
8. Rückkehr in die Anfänge
Kreisförmiger Schluß: das Lustprinzip steht im Dienste des Todestriebs
Resümee
Bibliographie