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Buchreihe: Forschung Psychosozial
349 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: November 2008
ISBN-13: 978-3-89806-878-9
Bestell-Nr.: 878

Einsicht in Gewalt

Reflexive Kompetenz adoleszenter Straftäter beim Täter-Opfer-Ausgleich

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Das Thema Jugendkriminalität führt oft zu hitzigen Diskussionen, in denen jedoch das Verständnis für die individuellen Schicksale der Betroffenen verloren geht. An der Schnittstelle von Kriminalwissenschaften und Psychologie stellt dieses Buch Einzelfallanalysen von gewalttätigen Jugendlichen mit einer oftmals traumatischen Geschichte ins Zentrum der Untersuchung.

Am Beispiel des Täter-Opfer-Ausgleichs wird mit Methoden der psychoanalytischen Psychotherapieforschung und Bindungsforschung die Auseinandersetzung junger Männer mit ihren Gewaltstraftaten beschrieben. Svenja Taubner arbeitet heraus, dass einseitige Täterzuschreibungen einem Lernprozess entgegenwirken, und stellt Vorschläge für Entwicklungsmöglichkeiten dar.


Inhalt

Einleitung

A Theoretischer Teil

1 Die Entwicklung von Einsichtsfähigkeit als Chance des Täter-Opfer-Ausgleichs
1.1 Einsicht als Effekt des Täter-Opfer-Ausgleichs und Grundlage eines zukünftigen Legalverhaltens
1.2 Psychoanalytisch orientierte strafrechtliche Mediation - die Bremer Schule des Täter-Opfer-Ausgleichs
1.3 Überblick über den Stand der Forschung zum Täter-Opfer-Ausgleich
1.4 Fragestellung und eigenes Forschungsvorhaben

2 Philosophische und juristische Auffassungen von Einsicht
2.1 Einsicht im philosophischen Diskurs
2.2 »Einsicht« als Begriff des Jugendgerichtsgesetzes (JGG)

3. Ein psychoanalytisch begründeter Einsichtsbegriff für den Täter-Opfer-Ausgleich
3.1 Der Begriff der Einsicht im psychoanalytischen Theoriediskurs
3.2 Mentalisierung und Einsicht
3.3 Einsicht als Ziel des Täter-Opfer-Ausgleichs

4 Einsicht vor dem Hintergrund gewalttätigen Verhaltens in der Adoleszenz
4.1 Risiko- und Schutzfaktoren für kriminelles und gewalttätiges Verhalten
4.2 Die Taxonomie antisozialen Verhaltens in der Adoleszenz
4.3 Die Genese des dissozialen Syndroms aus psychoanalytischer Sicht und vor dem Hintergrund der Mentalisierungstheorie
4.4 Differenzialdiagnostische Kriterien für gewalttätiges Verhalten in der Adoleszenz
4.5 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen für die Praxis des Täter-Opfer-Ausgleichs und das Konzept der Einsicht

B Empirischer Teil

5 Die Förderung von Einsicht - Planung und Durchführung der Vorher-Nachher-Studie
5.1 Fragestellungen und Forschungsannahmen
5.2 Konzeption der Studie
5.3 Durchführung der Studie
5.4 Forschungsinstrumente

6 Die Ausgangsmerkmale der Untersuchungsgruppe - eine deskriptive Analyse
6.1 Soziodemografische Merkmale und Delikte
6.2 Belastende Lebensereignisse
6.3 Ausgangsmerkmale der Reflexiven Kompetenz
6.4 Bindungsrepräsentationen
6.5 Interpersonale Probleme

7 Statistische Analyse der Vorher-Nachher-Untersuchung
7.1 Schlichtungserfolg
7.2 Zufriedenheit der Probanden mit dem Täter-Opfer-Ausgleich
7.3 Reflexive Kompetenz
7.4 Prä-Post-Effekte anhand der Veränderung der Reflexiven Kompetenz
7.5 Rückfallstatistik

8 Qualitative Auswertung der Prä-Post-Veränderungen von Einsicht
8.1 Begründung der Methode und Erläuterung der Interpretationsschritte
8.2 Ergebnisse des fallübergreifenden Vergleichs
8.3 Idiografische Falldarstellungen

9 Diskussion der Ergebnisse und Schlussfolgerungen
9.1 Reflexive Kompetenz zur Differenzierung adoleszenter Delinquenter
9.2 Reflexive Kompetenz als ein Messinstrument zur Wirksamkeitsmessung des Täter-Opfer-Ausgleichs
9.3 Reflexive Kompetenz als Vorraussetzung eines erfolgreichen Täter-Opfer-Ausgleichs und die langfristigen Effekte im Sinne einer Legalbewährung
9.4 Reflexive Kompetenz und Einsicht
9.5 Schlussfolgerungen für die Praxis des Täter-Opfer-Ausgleichs und Ausblick auf zukünftige Forschung

»Das Buch ist ansprechend und fundiert geschrieben und geht auf juristische wie psychoanalytische Theorien in einer Form ein, die seine Lektüre spannend machen. Auszüge aus den BeschuldigtenInterviews und die Falldarstellungen lockern auch die Theorieteile immer wieder auf und geben lebendige Einblicke in die Lebenswelt der Adoleszenten und das Tätigkeitsfeld der Konfliktvermittler im TOA Bremen
 ...«

Frank Winter, TOA-Infodienst Nr. 38, August 2009

»Das Werk von Svenja Taubner ist von großem Wert für die Wirkungsforschung und die Auseinandersetzung mit der Effektivität des Täter-Opfer-Ausgleichs  ...«

Prof. Dr. Ute Ingrid Haas, www.socialnet.de

»Mit Sachverstand und in gut verständlicher Sprache gibt Svenja Taubner einen Einblick in die Innenwelt jugendlicher Straftäter jenseits von bloßen Verhaltensbeobachtungen und Statistiken  ...«

Dr. Angela May, Fachzeitschrift für Prävention und Prophylaxe

»Die Arbeit von Svenja Taubner ist deshalb so interessant und eindrucksvoll, weil sie einerseits den Prozess der Entstehung bzw. Nicht-Entstehung von Einsicht beschreibt und andererseits Erklärungen und Vorhersage formuliert, die auf der empirischen Basis eine Fundierung erhalten, die gerade im Bereich der Gewaltforschung, die größtenteils auf Korrelationsstudien beruht, von herausragender Qualität ist  ...«

Georg Blokus, www.uni-online.de

»Insgesamt kann man das Buch nur empfehlen, wenn man sich mehr um die reflexive Kompetenz adoleszenter Straftäter beim Täter-Opfer-Ausgleich interessiert oder Grundlagen aneignen muss. Psychologische Grundkenntnisse sind sicherlich von Vorteil, um die Zusammenhänge schnell zu verstehen, jedoch kann ein Laie mit Geduld sich dank des verständlichen Schreibstils Svenja Taubners auch zusätzliches Wissen aneignen  ...«

Jennifer Niegel, www.uni-online.de

»Durch Zitate aus Interviews, die mit den jugendlichen Strafgefangenen geführt wurden, gibt das dem Inhalt des Buchs ein gewisses Extra. Man erfährt sozusagen aus eigener Hand, wie die Jugendlichen über Gewalt denken und dementsprechend gehandelt haben  ...«

Robert Sielski, www.uni-online.de

»Für Laien stellt das Werk insgesamt eine interessante Auseinandersetzung mit der Thematik gewalttätiger Jugendlicher dar. Auch die im Anhang aufgeführten Interviews und Methoden der Erhebung von Daten geben einen tiefergehenden Einblick in die Forschung. Allerdings setzt der zweite, empirische Teil wenigstens statistische Grundkenntnisse voraus, um der Arbeit wirklich folgen zu können  ...«

Eugenia Lazaridis, www.uni-online.de

»Das Werk bietet in jedem Kapitel schöne Beispiele. Allgemein ist es von der Aufmachung her sehr übersichtlich und eignet sich gut zur Benutzung für schriftliche Arbeiten. Das könnte einer möglichen Post-It-Ansammlung beim Lesen entgegenwirken, da man auch so alles gut wiederfindet. Inhaltlich bietet es eine sehr gute Basis, bevor es dann tatsächlich an den empirischen und quasi praktischen Teil geht  ...«

Jeanette Fordyce-Macon, www.uni-online.de

»Was mir sehr gut gefallen hat, waren die Auszüge aus den Interviews und die Falldarstellungen. Dies zeigt nicht nur, wie schwierig die Auswertung so einer Studie sein kann, sondern gibt dem Leser auch sehr gute Einblicke in das Leben von kriminell gewordenen Jugendlichen und den dazugehörigen Hintergründen  ...«

Barbara Bellmann, www.uni-online.de