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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
245 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Februar 2001
ISBN-13: 978-3-89806-098-1
Bestell-Nr.: 1098

Logik der Krankheitsbilder

9,25 €
Elisabeth Landis unternimmt in ihrem Buch den Versuch, eine Nosologie der somatischen ebenso wie die psychischen Krankheitsbilder nicht mehr, wie bisher, von einer phänomenologischen, sondern von einer abstrakteren, nämlich logischen Ebene aus zu konzeptualisieren. Auf diesem Wege zeichnen sich die Umrisse einer konsistenten Theorie der gesamten Medizin als einer im Hegelschen Sinne selbstwidersprüchlichen Wissenschaft ab.

Ausgehend von dem Phänomen der umstrittenen ICD-10 (Internationale Klassifikation der Krankheiten) untersucht die Autorin die Konzeption bisheriger, jetzt also veralteter Krankheitsbilder, welche es als solche in der ICD-10 nicht mehr gibt. Sie erläutert, dass die Medizin, welche somatische und psychische Phänomene erforschen und behandeln möchte, als selbstwidersprüchliche Wissenschaft in ihrem eigenen Selbstverständnis nur weiterkommen kann, wenn sie diese grundlegende Widersprüchlichkeit nicht zu eliminieren, sondern vielmehr explizit zu machen und theoretisch zu fassen versucht. Die Voraussetzungen hierfür sind gegeben und müssen lediglich zusammengefügt werden, indem sich die somatische Medizin in einem interdisziplinären Dialog mit der Psychoanalyse ihre Konzeption erarbeitet.

Für das Gelingen dieses Dialoges allerdings muss die Psychoanalyse zunächst in ihrer eigenen Theorie noch eine Aufgabe lösen, welche ihrerseits interdisziplinären Charakter hat und für welche ebenfalls die Voraussetzungen offenliegen. Die Problematik des Triebdualismus von Lebens- und Todestrieb ist mithilfe der Hegelschen Philosophie, begleitet von der Theorie der modernen Kunst, in eine Theorie eines dialektischen Verhältnisses von Lebens- und Todestrieb aufzuheben, welches genauer als Trieb-Verdrängungsdialektik bestimmt werden kann.

Solcherart gerüstet wird die Psychoanalyse dann in der Lage sein, die Logik der Konzeption der bisherigen somatischen wie psychischen Krankheitsbilder aufzuzeigen und auf diesem Wege eine somatische und psychische Phänomene umfassende Theorie aufzubauen. In diesem Manuskript wird von der Autorin ein gutes Stück dieses Weges (bis zur Logik der Konzeption der bisherigen Krankheitsbilder) aufgezeigt und abgeschritten.