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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
260 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
2. Aufl. 2012
Erschienen: Juni 2010
ISBN-13: 978-3-8379-2012-3
Bestell-Nr.: 2012

Aus dem Französischen von Eike Wolff
Leseprobe

Älterwerden - Eine Entdeckungsreise

Erfahrungen einer Psychoanalytikerin

Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 4-5 Werktage

Eine Psychotherapie oder Psychoanalyse mit 70 Jahren? Ist das denn noch der Mühe wert? Diese von Betroffenen, Therapeuten oder Psychoanalytikern häufig gestellte Frage wird von der Autorin eindeutig bejaht. Sie belegt dies anhand zahlreicher Fallgeschichten aus ihrer Praxis und ihrer Supervisionstätigkeit an einer geriatrischen Klinik. Entscheidend ist ihrer Erfahrung nach die Motivation der Patienten, an einer Integration leidvoller und unabgeschlossener Aspekte ihrer Lebensgeschichte arbeiten zu wollen. Schwerpunkte sind dabei die innere Lebensgeschichte, das Erinnern, die Lebensphasen, die Angst vor dem Tod. Zudem behandelt die Autorin diese Themen auch in Bezug auf den Psychoanalytiker, der sich damit letztlich in gleicher Weise auseinandersetzen muss wie seine Patienten.


Inhalt

Prolog

Kapitel 1 – Die eigene innere Geschichte rekonstruieren
Alternsarbeit: Die eigene innere Geschichte rekonstruieren
Unsere innere Geschichte: Eine Aneinanderreihung von Ereignissen oder eine zusammenhängende Geschichte?
Das Bedürfnis nach Kohärenz
Um seinen Platz abtreten zu können, muss man erst einmal einen haben
Die Integration der Erinnerungen

Kapitel 2 – Eine Sekunde Ewigkeit
Vorstellungen von der Zeit, die vergeht
Die Erfahrung einer Sekunde Ewigkeit
Sekunden Ewigkeit im Flug erhaschen
Wie kann man sich eine Zeit vorstellen, die nicht nur eine chronologische ist?
Das Leben spielt sich innerhalb der chronologischen Zeit und zugleich außerhalb dieser Zeit ab
Und wenn Ewigkeit und chronologische Zeit miteinander vereinbar wären?
Das Leben spielt sich in der Gegenwart ab

Kapitel 3 – Arbeit an der Erinnerung
Verlorene Erinnerungen wieder integrieren?
Ein Beispiel der Reintegration einer verlorenen Erinnerung
Eine Erinnerung: Teil eines Puzzles oder Bestandteil eines lebendigen Organismus?
Bestimmte Erinnerungen beiseiteschieben, um Angst zu vermeiden?
Die emotionale Bedeutung eines Schmerzes variiert mit dem Alter
Erinnerungen auftürmen oder integrieren?
Die Seite umblättern, ja – aber erst, nachdem man sie gelesen hat

Kapitel 4 – Die Lebensalter
Unsere Gegenwart trägt die Spuren aller Altersstufen, die wir durchlebt haben
Verschiedene Arten, sich von seiner Kindheit abzuschneiden
Verschiedene Arten, sich von seiner Jugend abzuschneiden
Seine Kindheit präsent zu halten bedeutet nicht, »in die Kindheit zurückzufallen«
Eine freie Gegenwart, abgegrenzt gegen die Zukunft
Man selbst bleiben, ohne der Gleiche zu bleiben
Veränderung und Beständigkeit integrieren
Sich über die Präsenz des anderen wundern
Träume zur Integration verschiedener Altersstufen gegen Ende der Analyse
Das Leben beginnt heute
Hat das Fortschreiten der Altersstufen einen Sinn?

Kapitel 5 – Angst vor dem Tod
Welchen Sinn hat unser Leben angesichts des Todes?
Wann werde ich mir Zeit zum Leben nehmen?
»Nützlich sterben«
Nützlich altern: Die Fähigkeit, sich leidenschaftlich zu engagieren
Ordnung in seine innere und äußere Welt bringen, bevor man stirbt
Bewusste Angst vor dem Tod
Unbewusste Todesangst
Jeder Tod ist einmalig

Kapitel 6 – Was steckt hinter Verarmung im hohen Alter?
Zwischen psychischer Verarmung und Altern unterscheiden
Das Gehirn reorganisiert sich das ganze Leben über
Psychische Verarmung und Trauerprozess
Innere und äußere psychische Verarmung können sich wechselseitig bedingen
Verschiedene Verarmungsmechanismen psychischen Ursprungs
Welcher unbewusste Gewinn kann aus psychischer Verarmung gezogen werden?
Demenz, eine Abwehr gegen die Angst vor dem Tod?
Die Rolle des Neids: Teufelskreis, Tugendspirale
Die Freiheit, ins Unbekannte zu starten

Kapitel 7 – Alles verlieren, ohne sich selbst zu verlieren
Auf psychischer Ebene bewahren, was real verloren wurde
Die Bewertung unserer inneren Reichtümer erfolgt zuweilen über den Blick der anderen
Alles verlieren, ohne sich selbst zu verlieren
Je sichtbarer der Verlust, umso schwerer ist der verborgene Reichtum wahrnehmbar
Von schmerzlicher Einsamkeit zum Reichtum, man selbst zu sein
Die Sexualität der Alten
Auf »Vergangenheiten« verzichten, die wir gar nicht hatten, um die Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen, die die unsrige war
Den unbekannten Teil der Zukunft im Voraus integrieren, um uns nicht selbst zu verlieren
Altern, ein Kunstwerk

Kapitel 8 – Der Reichtum des hohen Alters
Die Intensität der Gegenwart
Der Reiz der kleinen Dinge
Der affektive Wert eines Objekts
Die Wichtigkeit anwesender Menschen
Die Verwunderung angesichts der Gegenwart des anderen
Ein neuer Blick auf den anderen : »Die Entdeckung des halbtiefen Tellers«
Das Geheimnis jedes Menschen: Das, was man nie ganz verstehen wird
Sich Zeit nehmen, die Stille hören, mit dem Inneren kommunizieren
Die Brüchigkeit der Macht bedenken und Abstand gewinnen
Endlich frei: »In meinem Alter habe ich nichts mehr zu verlieren«
Was mache ich aus den Bausteinen, die ich bei meiner Geburt bekommen habe?
Das Beispiel Neto: Eine innere Welt, die der von Guernica ähnelt
Vom Chaos zur Harmonie

Kapitel 9 – »Die enge Pforte«
Eine so enge Pforte, dass sie stets nur einen Menschen passieren lassen kann
Die Angst, man selbst zu sein
Das Vergnügen, nur man selbst zu sein
Elise und die enge Pforte
Eine individuell zugeschnittene Pforte
Der Lebensstrom beginnt wieder zu fließen
Ein verwunderter Blick auf uns selbst
Worte können eine Pforte sein, die Gefühle hindurchlässt
Eine enge Pforte zum Unermesslichen hin

Kapitel 10 – Psychoanalytische Psychotherapie und alte Menschen
Ältere Patienten denken nicht an eine Psychotherapie für sich selbst
Psychotherapie ist für alte Menschen wertvoll
Die Hauptmotive der Patienten in der Psychotherapie
Das Identitätsgefühl
Die Bedeutung der nonverbalen Kommunikation zwischen altem Patienten und Therapeuten
Ist es die Mühe wert, alte Menschen in Psychotherapie zu nehmen?
Das Problem der Zeit

Kapitel 11 – Psychoanalyse und alte Menschen
Es gibt keine Altersgrenze für den Beginn einer Psychoanalyse
Vorurteile junger Psychoanalytiker
Für die alten Patienten ist keineswegs alles bereits vorbei
Eine Öffnung zur Sublimierung hin
Ein ödipaler Konflikt, der nicht altert
Das kulturelle Umfeld und die alten Menschen
Weibliche Sexualität und alte Patienten: Jeannes Analyse
Der Reichtum einer Analyse ist unmöglich wiederzugeben

Kapitel 12 – Psychoanalytiker sein und älter werden
Ein Psychoanalytiker hat mehrere Lebensalter zugleich
Die Rolle der Erfahrung
Sich für seinen psychischen und körperlichen Gesundheitszustand verantwortlich fühlen
Ein Psychoanalytiker im Angesicht seines Lebensendes
Senior- und Junioranalytiker
Kann man den Sinn eines Theaterstücks erfassen, wenn man seine letzte Replik noch nicht kennt?

Kapitel 13 – Großeltern und Generationsunterschied
Narziss und die Angst vor Falten
Spieglein, wie alt bin ich?
Es reicht nicht aus, alt zu sein, um sich als Großeltern zu entdecken
Die generationenübergreifenden Beziehungen haben sich weiterentwickelt
Der Großelternstatus verdrängt den Elternstatus nicht, sondern kommt zu ihm hinzu
Drittes und viertes Alter
Die Rolle der Großeltern
Die Improvisation geht unablässig weiter

Kapitel 14 – Der blaue Ton und die Entdeckung der Liebe
Die Angst, zu lieben
Ein ganzes Leben, um Lieben zu lernen
Der blaue Ton
Die Widerspiegelung der Widerspiegelung
Den blauen Ton genießen
Das Zusammenfallen von Ewigkeit und chronologischer Zeit
Um sich entfalten zu können, braucht das Lieben die Einschreibung in beide Zeiten
Die Entdeckung, dass man altert

Literatur

»›Ist Altern wirklich eine Entdeckung?‹ hat eine Kollegin mich gefragt, als ich ihr dieses Buch empfahl. Danielle Quinodoz spricht durchaus auch von Neuentdeckungen. Mir hat ihr Buch vor allem vermittelt, wie viel Veränderungen beim Altern und im Alter noch möglich sind, und das ist eine Entdeckung  ...«

Betty Raguse, Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und Praxis

»Dass man sich damit und seinem inneren Lebensweg auseinandersetzen und dadurch besser zurecht kommen kann, vermittel die Psychoanalytikerin Quinodoz in ihrem Buch anhand vieler Fallbeispiele aus ihrer jahrelangen Praxis  ...«

Brigitte Weikert, Hessische/Niedersächsische Allgemeine 26./27.6.2010

»Daniella Quinodoz ist es mit ihrem Buch gelungen, der Leserin einen besonderen Erfahrungsbericht über das Alter und Altern zu präsentieren  ...«

Prof. Dr. Margret Dörr, www.socialnet.de

»Diese zum Teil sehr persönlich geprägten Erfahrungen von Danielle Quinidoz sind nicht nur für ihre BerufskollegInnen aus der Psychoanalyse oder auch der Psychotherapie gedacht, sondern jeder Leser, der sich auf hohem, durch lange analytische Praxis erworbenem Niveau mit den Fragen auseinandersetzen möchte  ...«

Winfried Stanzick, www.libri.de

»Es geht um die innere Lebensgeschichte, das Erinnern, die einzelnen Lebensphasen und schlussendlich um den Tod und das Verhältnis zu ihm  ...«

Winfried Stanzick, www.amazon.de

»Die Autorin plädiert für die hilfreiche Rolle von Psychoanalyse und Psychotherapie bis ins hohe Alter und zeigt auf, dass Veränderung und Entwicklung immer möglich sind  ...«

, HEP-Informationen, Berufsverband Heilerziehungspflege in Deutschland e.V. 3/2010

»Eine Psychotherapie oder Psychoanalyse mit 70 Jahren? Ist das denn noch der Mühe wert? ...«

Wolfgang Mück, www.dr-mueck.de

»Eine Psychotherapie oder Psychoanalyse mit 70 Jahren? Ist das denn noch der Mühe wert? Diese von Betroffenen, Therapeuten oder Psychoanalytikern häufig gestellte Frage wird von der Autorin eindeutig bejaht.  ...«

, Geriatrie Journal, 5/2010, Oktober

»›Älterwerden — Eine Entdeckungsreise‹ ist das letzte, 2008 in französischer Sprache erstmals veröffentlichte Buch der schweizerischen Psychoanalytikerin Danielle Quinodoz (1934–2015). Sie setzt sich darin naheliegenderweise auch mit dem menschlichen Verhältnis zum Tod auseinander, der sie selbst erst Jahre später hatte ereilen sollen  ...«

Tatjana Jesch, Freiburger literaturpsychologische Gespräche. Jahrbuch für Literatur und Psychoanalyse, Bd. 36, 2017

»Es gelingt Quinodoz, den Reichtum des Alterns, die Herausforderungen, denen sich der alternde Mensch stellen kann, als lohnende, lebenslange, kreative ›Arbeit‹ zu beschreiben. Entstanden ist ein weit gefächerter, nachdenklicher, erfahrungsbasierter Bericht über die Fülle der Herausforderungen, denen der alternde Mensch begegnet  ...«

Ingeborg Roessler, Fokus Beratung. Informationen der Evangelischen Konferenz für Familien- und Lebensberatung e.V. November 2011

»Die Autorin nimmt den Leser, die Leserin mit auf eine Reise in die analytische Arbeit mit ihren Klienten. Sie schildert leicht fassbar mit vielen Fallbeispielen, wie sie die Auseinandersetzung der Klienten mit ihrer eigenen Vergangenheit, ihrer Lebensgeschichte moderiert und begleitet  ...«

Barbara Hiss, Schweizerische Ärztezeitung 2011, Heft 22, 1. Juni 2011

»Der besondere Erfahrungsbericht über das älter Werden wurde von der Fachfrau für Fachleute flüssig geschrieben und deshalb auch für interessierte Laien gut zu lesen. Dieses Buch hat es wieder bestätigt: älter zu werden ist ein wertvoller Prozess  ...«

Gabriele Heyd, die kleine - Zeitschrift für mehr Mut beim älter Werden

»Hier reflektiert eine lebenskluge Analytikerin die ›Arbeit des Alterns‹ und ihre Arbeit mit alten Patienten  ...«

Christine Weber-Hefrort, Psychologie heute, Oktober 2010