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Buchreihe: Gegenwartsfragen
ISSN: 2943-5439
161 Seiten, Broschur, 125 x 190 mm
1. Aufl. 2024
Erschienen: November 2024
ISBN-13: 978-3-8379-3353-6
Bestell-Nr.: 3353
https://doi.org/10.30820/9783837962635
Leseprobe

Healthismus

Gesundheit als gesellschaftliche Obsession

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Wer heute gesund leben will, ist dafür selbst verantwortlich. Ob als Teil einer Fitness- und Diätkultur, durch regelmäßige Wellness-Auszeiten oder als Nutznießer*in pharmazeutischer Arzneien – im Zentrum steht das von gesellschaftlichen Erwartungen bedrängte Individuum. Verschleiert werden dabei die Hürden und Zugangsbeschränkungen eines strukturell ungleichen Systems, das fortwährend ausschließt und stigmatisiert. Friedrich Schorb legt die Schwachstellen eines schrankenlosen Gesundheitsdenkens in der Gesellschaft offen und zeigt, auf welche Weise die obsessive Beschäftigung mit Gesundheit selbst pathologisch geworden ist. Kritisch beleuchtet er dazu die kommerziell motivierten und letztlich technokratischen Heilsversprechen der Pharmaindustrie ebenso wie Gesundheitsreformen, die allein die Stärkung der Eigenverantwortung propagieren. Der Versuch, Menschen immer resilienter gegen eine im Wortsinn toxische Umwelt zu machen, führt in eine Sackgasse. Bleibt so am Ende nur die Hoffnung auf eine neue Form von solidarischer Gesundheit?
1 Gesundheit als Obsession
Healthismus – eine Einführung
Wellness im Silicon Valley
Live and let die

2 Iatrogenesis
Die Geburt der Krankenhausfabrik
Die Ozempic-Epidemie
I feel your pain
Happiness is a warm gun

3 Gesundheit braucht Politik
Von Wasserpumpen und Triathleten
Gouvernementale Gesundheit
Fleischfreiheit
Gesundheit als leerer Signifikant
Solidarische Gesundheit – ein Fazit

Literatur