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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
21 Seiten, Geheftet
Erschienen: ? ?
Bestell-Nr.: 53617
M. Mitscherlich-Nielsen

Entwicklungsbedingte und gesellschaftsspezifische Verhaltensweisen der Frau

Psyche, 1971, 25(12), 911-931

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Die Kritik der Feministen, die der Psychoanalyse den Vorwurf machen, die Entwicklung der Frau, insbesondere den von den Psychoanalytikern beobachteten Penisneid, nicht auch als gesellschaftlich bedingt zu betrachten, wird untersucht. In der Tat hat die Psychoanalyse bisher die spezifisch weibliche Entwicklung im wesentlichen von der psychischen Verarbeitung des anatomischen Geschlechtsunterschiedes abgeleitet. Diese Hypothese muß nach neueren Erkenntnissen ergänzt werden. An einigen Beispielen wird der Beitrag kulturell sanktionierter Erziehung und des elterlichen Rollenverhaltens auf die Entwicklung des Penisneides und den Aufbau gesellschaftsspezifischer Identifikationen der Frau dargestellt. Schon Freud hat auf die Wirkung dieser Komponenten hingewiesen, indem er auf die Bedeutung des Onanieverbotes und die Hemmung der sexuellen Neugier als wesentliche Ursachen für die Entwicklung bestimmter, bisher als typisch weiblich angesehener Verhaltensweisen aufmerksam machte. Die biologische Grundlage des Penisneides muß in Frage gestellt werden.