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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
40 Seiten, Geheftet
Erschienen: ? ?
Bestell-Nr.: 53641
P. Fürstenau

Probleme der vergleichenden Psychotherapieforschung

Psyche, 1972, 26(6), 423-462

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Aufgabe der vergleichenden Psychotherapieforschung ist es, die Beziehungen zwischen den nebeneinander existierenden bzw. miteinander konkurrierenden Psychotherapien aufzuklären. Historisch folgten auf eher sadistisch anmutende Praktiken autoritative vom Typus der Hypnose. Seit etwa 80 Jahren kam es zur Ausbildung nicht-direktiver psychoanalytischer Verfahren, bei denen der therapeutische Erfolg wesentlich von der Selbst-Konfrontation und -Reflexion der Patienten abhängt. In der Verhaltenstherapie ist der Psychoanalyse ein Konkurrent erwachsen, der sich auf die experimentelle Lernpsychologie stützt. Beide Therapien sind an ein person- und institutionsgebundenes implizites klinisches Wissen gebunden, das in der psychoanalytischen Theorie nur verkürzt zum Ausdruck kommt, von der Verhaltenstherapie hingegen verleugnet wird. Die psychotherapeutischen Schulen sehen sich gegenwärtig einem gesellschaftlichen Zwang zur kritischen Auflösung unreflektierter Bindungen an spezifische Behandlungstraditionen ausgesetzt, wenn sie unter veränderten sozialen Verhältnissen überleben wollen. Die traditionelle Orientierung der psychoanalytischen Theorie am Modell der Physiologie sollte der Entwicklung einer praxisnahen hermeneutisch-sozialwissenschaftlichen Konzeption weichen. Neben die klassische Analyse sind eine Reihe von flexibleren psychoanalytischen Therapieverfahren getreten. Der Exaktheitsanspruch der Verhaltenstherapie bezieht sich zu Recht nur auf einen begrenzten Bereich innerhalb des therapeutischen Feldes. Die Polemik gegen die Psychoanalyse führt die Verhaltenstherapie in ein Dilemma.