268 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
1. Aufl. 2022
Erschienen: Februar 2022
ISBN-13: 978-3-8379-3146-4
Bestell-Nr.: 3146
https://doi.org/10.30820/9783837978339
Angst und Politik
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Klaus Ottomeyer tritt im Anschluss an Freud für eine Unterscheidung von Real-, Gewissens- und neurotischer Angst ein. Unter dieser Prämisse bespricht er zeithistorische »Wellen der Angst« und entwirrt ihre Angstgeflechte, um politischem Missbrauch, Rechtspopulismus und -extremismus Tür und Tor zu schließen. Diesen hält er gelungene Beispiele des Widerstands und der Verteidigung unserer Demokratie entgegen.
I Wellen der Angst
Angst vor dem Atomkrieg
Sie fürchten weder Tod noch Teufel: Kontraphobiker und Besorgte
Umgang mit Angst: Horst-Eberhard Richter
Angst vor AIDS
Tschernobyl und die Folgen
Ein benötigter Schurke: Der zweite Golfkrieg
Jugoslawienkriege und ihre Opfer
Jagd auf Geflüchtete und Einwanderer
Genozid in Ruanda
Afghanistan kommt zu uns
Terror in Tschetschenien, Verfolgung und Mord im Exil
11. September 2001 und die Folgen
Irak-Invasion und Entstehung des IS
Tsunami und Bürgerkrieg in Sri Lanka
Syrien bringt das Fass zum Überlaufen
Eine arabische Gruppe
Willkommenskultur und Flüchtlingskrise
Ein transatlantisches Cluster und die Logik des Cäsarismus
Angst vor dem großen Austausch
Angst vor Identitätsverlust
Ängste der Männer und Rückkehr des Patriarchats
II Die drei großen Ängste
Eine systematische Betrachtung und Analyse von Flüchtlingskrise und Rechtspopulismus
Das Freud’sche Modell: Realangst, neurotische Angst, Gewissensangst
Realangst
Neurotische Angst
Gewissensangst
Psychoanalyse der Flüchtlingskrise und Fremdenangst
Realangst: Aktuelle Bedrohungen verleugnet, bagatellisiert, missbraucht
Gewissensangst: Zwischen neuer Leichtigkeit und Heuchelei
Neurotische Angst: Der Fremde als Container für verpönte Regungen
III Ergänzungen
Angst vor Empathie oder: Die dunklen Seiten der Empathie
Fridays for Future
Corona
Der Fluch der Marke Ich: Regierungskrise in Österreich
Was tun?
Literatur
»Im zweiten Teil des Buches nimmt der Autor eine systematische und sehr differenzierte Analyse (quasi als wissenschaftliche Unterfütterung) der Flüchtlingskrise und des Rechtspopulismus anhand des Freud/'schen Modells von Realangst, neurotischer Angst und Gewissensangst vor […]. Für das systemisch orientierte Publikum möchte ich diese Publikation wärmstens empfehlen: Sie transportiert die als Markenzeichen gepflegte ›Kontextsensibilität‹ über das familiäre System und die institutionelle Ebene auf ein gesellschaftliches und politisches Niveau ...«
Erhard Wedekind, Familiendynamik. Systemische Praxis und Forschung 3/2023
»In Klaus Ottomeyers Buch geht es um die Weltunsicherheiten, die uns jetzt eine nach der anderen heimsuchen. Und wie wir die Angst verarbeiten. Der Sozialpsychologe behandelt Virus, Krieg, Flucht, Klima in psychoanalytischem Sinne der Unterscheidung von Real-, Gewissens- und neurotischer Angst. Angst ist nicht gleich Angst. Probleme entstehen, wenn die Realangst verleugnet, die Gewissensangst lächerlich gemacht und die neurotische Angst gezielt verbreitet wird ...«
Martin Schenk, Die Presse am 10. September 2022
»Klaus Ottomeyer ist in einer höchst bedrohlichen Zeit, in der wir seit dem 24.02.2022 vor neuen großen Ängsten stehen, ein höchst differenziertes Buch gelungen, das Orientierung – und ja: auch Trost gibt. Denn man sieht sich in einer durch den Ukrainekrieg remilitarisierten Welt ein Stück besser gewappnet, die Gegenwart und Zukunft psychisch zu bewältigen. Und es bleibt die große Freude, dass es noch immer Sozialpsychologen gibt, die sich dem Dickicht der schier undurchdringbar gewordenen Welt zuwenden, es intellektuell-human durchdringen und zusätzlich als Praktiker selbst Hand anlegen, um die real existierenden und täglich erneuerten Grausamkeiten wenigstens ein Stück weit abzumildern ...«
Jürgen Karres, Soziale Psychiatrie 03/2022
»In der Sendung ›Lebenszeit‹ des Deutschlandfunks spricht Klaus Ottomeyer mit dem Moderator Michael Röhl, der Pfarrerin Gunhild Vestner und dem Politiker und Rechtsanwalt Gerhart Baum über das Thema ›Leben in ungewissen Zeiten – Die Angst vor einem Krieg‹. ...«
, Deutschlandfunk, 20. Mai 2022
»›Der Kulturkampf zwischen der einfühlsamen Kultur der Frauen und der Kultur der angeberischen, übermäßig selbstbewussten, in Wirklichkeit zutiefst gekränkten Männer hat nie aufgehört. Es besteht durchaus die Gefahr, dass die alten Muster zuschnappen und man den kämpfenden Helden wieder auf allen Seiten gut findet.‹
Klaus Ottomeyer über Putin als gefährliche Figur des gekränkten Mannes, die Überlebensschuld von Flüchtlingen und Geschlechterrollen. ...«
Edith Meinhart, profil, 18. April 2022
»In seinem jüngst erschienenen Buch ›Angst und Politik‹, in dem er auch auf den gleichnamigen historischen Aufsatz von Franz Neumann aus dem Jahr 1957 Bezug nimmt, weist er darauf hin, dass Angst ein guter Ratgeber sein könne, wenn sie realistisch begründet werde, mit einer menschenfreundlichen Gewissensangst verbunden sei und neurotisch-paranoide Ängste bewältigt würden ...«
Susann Witt-Stahl, Melodie & Rhythmus 2/2022, 1. April 2022
»Der Psychotherapeut und Sozialpsychologe Klaus Ottomeyer erklärt, warum in der aktuellen Situation Angst kein schlechter Ratgeber ist ...«
Susanne Ackermann, www.psychologie-heute.de am 23. März 2022