Tagung: Brisante Gefühlserbschaften. Über das Gelingen und Scheitern von Dialogen

Dialog- und Gewaltbereitschaft sind gegensätzliche Pole, an denen wir uns gesellschaftlich zunehmend aufreiben. Viele Bürger:innen, besorgt um die seit 1945 hart erkämpften demokratischen Errungenschaften, demonstrieren friedlich gegen die extreme Rechte. Im September könnte die AfD in drei ostdeutschen Bundesländern als stärkste Kraft aus den Landtagswahlen hervorgehen und ihren Angriff auf die Demokratie weiter vorantreiben. Aber auch viele weitere weltpolitische und hausgemachte Krisen haben ein Freund-Feind-Denken befördert, ein Klima, das Dialoge erschwert.

Werden die nicht verarbeiteten emotionalen Erbschaften aus der NS-Zeit wie Brandbeschleuniger politisch instrumentalisiert oder sind sie gar eine der Ursachen für den Rechtsruck? Was lässt verbale oder physische Gewalt an die Stelle von Dialog rücken, und (wie) lässt sich das verhindern?

Das Spannungsfeld von Dialog und Gewalt wollen wir anhand von Masel Tov Cocktail ausleuchten. In diesem preisgekrönten Kurzfilm gerät Dima, der Sohn russisch-jüdischer Einwanderer, in einen Konflikt mit seinem Mitschüler Tobi, der ihn antisemitisch provoziert. Nun sprechen die Fäuste, und die folgende Handlung hält der Gesellschaft ironisch den Spiegel vor: Ein unterhaltsames Lehrstück über Geschichte und Gegenwart, jüdisches Leben in Deutschland, Antisemitismus, Philosemitismus und Klischees.

Veranstaltungsort
Evangelische Tagungsstätte Hofgeismar
Gesundbrunnen 8, 34369 Hofgeismar

Termin
Freitag 6. bis Sonntag 8. September 2024
Beginn: Freitag, 18:00 Uhr / Ende: Sonntag, 13:30 Uhr

Teilnahmebeitrag
Der Beitrag deckt Unterbringung, Verpflegung und Kosten für Seminarräume etc. ab
für Mitglieder 250.- €
für Nicht-Mitglieder 300.- €
für Studierende (ermäßigt) 150.- €.
Wir freuen uns über Spenden oder einen Solidaritätsbeitrag.
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Veranstalter
Arbeitskreis für intergenerationelle Folgen des Holocaust, ehem. PAKH e.V.
https://www.pakh.de/veranstaltungen/

Zum Thema im Psychosozial-Verlag

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Das transgenerationelle Erbe von Schuld und Scham

Von traumatischer Erstarrung zum empathischen Dialog

Für den schwierigen Prozess des Austauschs über transgenerationelles Trauma nach Genozid und Massengewalt bedarf es eines langjährigen Dialogs. Dabei greifen Selbstreflexion der eigenen Geschichte und die Auseinandersetzungen in der Gruppe fruchtbar ineinander. Betroffene transgenerationeller Massengewalterfahrungen können aus diesen Ausführungen Mut schöpfen.