Vortrag von Helga Krüger-Kirn: Mutterschaft trifft Mütterlichkeit: geschlechterkritische Zwischenrufe – Welche Konsequenzen hat ein geschlechterunabhängiges Denken von Mütterlichkeit für psychoanalytische Entwicklungs- und Subjekttheorien

 

Mutterschaft und Mütterlichkeit werden alltagssprachlich und auch im wissenschaftlichen Diskurs bis heute eng mit Weiblichkeit verbunden. Dabei stellen tradierte patriarchale Sichtweisen über Weiblichkeit und Mutterschaft nicht nur für die Gesellschaft, sondern auch die psychoanalytischen Geschlechtertheorien eine schwere Hypothek dar.

In dem Vortrag zu Mutterschaft und Mütterlichkeit geht es ganz im Sinne Freuds darum, Konzepte der Normativität in Bezug auf Mutterschaft und Mütterlichkeit in den Blick zu nehmen und unter Berücksichtigung unbewusster Wirkfaktoren zu untersuchen. Dann beeindrucken soziokulturelle Geschlechterbilder, die – ganz im Sinne des Konstruktivismus in die Geschlechtsorgane eingeschrieben – als natürlich gelten. Ein zukunftsweisender Paradigmenwechsel des Konzepts einer geschlechterunabhängigen Mütterlichkeit stellt die in die psychoanalytische Theorie der Geschlechterdifferenz eingeschriebene Hierarchie der Geschlechter ebenso zur Debatte wie die De-Potenzierung des weiblichen Körpers und die damit verbundene soziale Ungleichheit.

 

Referent:
Prof. Dr. phil. Dipl.-Psych. Helga Krüger-Kirn

Moderation:
Dipl.-Psych. Anna Brenner

Veranstalter und Veranstaltungsort:
Berliner Institut für Psychotherapie und Psychoanalyse – BIPP
Pariser Str. 44, 10707 Berlin-Wilmersdorf

Zertifizierung beantragt. Kostenfrei.

Weiter Informationen:
bipp-berlin.de

 

Von Helga Krüger-Kirn im Psychosozial-Verlag

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Mütterlichkeit braucht kein Geschlecht

Fürsorge als gesamtgesellschaftliche Herausforderung

Als kulturelle Denkfigur wurde »Mütterlichkeit« historisch an die gesellschaftliche Position der Frau gebunden. Bisher ist es erst im Ansatz gelungen, dies zu verändern. Unbewusste Stereotypien prägen elterliches Denken und Handeln und verhindern eine gleichberechtigte Verteilung der familiären Aufgaben. Wie können wir Mütterlichkeit und Fürsorgeverpflichtung gesamtgesellschaftlich neu denken? Helga Krüger-Kirn plädiert für eine Loslösung der Mütterlichkeit aus ihrer normativen Zuschreibung an die Frau und ihren Körper und prüft bereits bestehende soziologische, psychoanalytische und (neuro-)biologische Theorien auf ihr Potenzial, Mütterlichkeit geschlechterübergreifend zu leben.

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Verkörperungen von Weiblichkeit

Gendersensible Betrachtungen körperpsychotherapeutischer Prozesse

Die Autorinnen beleuchten die kulturhistorischen und gesellschaftlichen Prägungen der weiblichen Körperlichkeit, die in das subjektive Erleben und Leibempfinden moderner Frauen hineinwirken. Im Zentrum steht eine geschlechtersensible Perspektive auf körperpsychotherapeutische Prozesse. Der Körper bildet dabei den Referenzpunkt, der allen Aufsätzen gemeinsam ist. Die historische, kulturelle, soziale und individuelle Kontextgebundenheit der subjektiven Verkörperung von Weiblichkeit wird aus verschiedenen theoretischen und körperpsychotherapeutischen Zugängen reflektiert.

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Die konstruierte Frau und ihr Körper

Eine psychoanalytische, sozialwissenschaftliche und genderkritische Studie zu Schönheitsidealen und Mutterschaft

Angesichts des aktuellen psychoanalytischen Geschlechterdiskurses ist eine Korrektur der bisherigen Konstrukte der psychosexuellen Entwicklung dringend erforderlich. Dazu untersucht Helga Krüger-Kirn den Zusammenhang von Körper, geschlechtlicher Subjektivierung und Diskurs unter Bezugnahme auf Freud, Lacan, Laplanche und Butler. Die Frage, wie sich soziale Ordnungen in die Körper einschreiben, wird exemplarisch an den Themenfeldern Schönheit – einschließlich bulimischer Essstörungen –, Kinderwunsch, Schwangerschaft und Muttersein diskutiert.

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Mutterbilder

Kulturhistorische, sozialpolitische und psychoanalytische Perspektiven

Kulturelle Ideale und Leitbilder sowie das individuelle Selbstverständnis prägen unser Bild von Mutterschaft. Die Autorinnen beleuchten sowohl die historische Dimension als auch gegenwärtige Probleme und Phänomene von Mutterschaft. Sie hinterfragen Stereotype und Familienleitbilder, untersuchen körperliche und psychische Dimensionen und zeigen Handlungsspielräume und Gestaltungsmöglichkeiten für selbstbestimmtes Mutter- und Vatersein auf.