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Buchreihe: Angewandte Sexualwissenschaft
ISSN: 2367-2420
114 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Februar 2023
ISBN-13: 978-3-8379-3252-2
Bestell-Nr.: 3252
https://doi.org/10.30820/9783837979305
LeseprobeWerbeblatt

Warum sexualisierte Gewalt nicht angezeigt wird

Eine kognitionspsychologische Untersuchung

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Nach sexuellen Übergriffen wird eine sehr viel niedrigere Anzeigenquote verzeichnet als in anderen Deliktbereichen. Eva Kubitza untersucht die Motive für den Verzicht auf polizeiliche Anzeigen und zeigt, dass den Begründungen häufig subjektive Theorien über sexualisierte Gewalt zugrunde liegen. Diese von Vergewaltigungsmythen geprägten Theorien beinhalten hauptsächlich Botschaften, in denen sich die Betroffenen selbst eine Mitverantwortung für die sexuellen Übergriffe geben oder die jeweiligen Taten bagatellisieren. Kubitza reflektiert diese Begründungszusammenhänge kognitionspsychologisch und stellt dar, wie in der sexualberaterischen und sexualpädagogischen Praxis damit umgegangen werden kann.
1 Einleitung

2 Theoretische Grundlagen: Forschungen zum Hell- und Dunkelfeld und zum Anzeigeverhalten
2.1 Begriffsbestimmungen
2.1.1 Opfer – Betroffene
2.1.2 Täter
2.1.3 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (StGB)
2.1.4 Sexueller Übergriff
2.1.5 Vergewaltigung
2.2 Polizeiliche Kriminalstatistik und Dunkelfeldforschung zum Anzeigeverhalten nach Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung
2.3 Determinanten des Anzeigeverhaltens nach Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung
2.4 Subjektive Theorien
2.4.1 Definitionsansätze
2.4.2 Subjektive und objektive Theorien
2.4.3 Funktionen subjektiver Theorien
2.4.4 Identifizierung subjektiver Theorien
2.4.5 Abgrenzung zu anderen kognitionspsychologischen Konstrukten
2.5 Subjektive Theorien über sexualisierte Gewalt
2.5.1 Der »typische« Tathergang
2.5.2 Das »ideale« Verhalten von handlungsmächtigen Betroffenen
2.5.3 Die unklare Kommunikation
2.5.4 Die Falschanzeige
2.6 Forschungsstand und Forschungslücken zu subjektiven Theorien über sexualisierte Gewalt im Kontext des Anzeigeverhaltens

3 Forschungsmethodisches Vorgehen
3.1 Die
Studie PARTNER 5 Erwachsene
3.2 Forschungsmethodische Einschränkungen der Studie PARTNER 5 Erwachsene
3.3 Stichprobenbeschreibung
3.4 Auswertungsmethodik
3.4.1 Sekundäranalyse
3.4.2 Qualitative Inhaltsanalyse
3.5 Gütekriterien qualitativer Forschung
3.6 Forschungsethische Reflexion zum Umgang mit dem Datenmaterial
3.7 Die Entwicklung des Kategoriensystems als Grundlage der Analyse

4 Auswertung der Untersuchungsergebnisse
4.1 Erster Überblick über die Ergebnisse
4.2 Detaildarstellung der Ergebnisse
4.2.1 Abweichung vom »idealen« Verhalten Betroffener
4.2.2 Abweichung vom »typischen« Tathergang eines sexuellen Übergriffs
4.2.3 Täterentlastung
4.2.4 Strafverfolgungsbehörden
4.2.5 Selbstermächtigung
4.2.6 Fehlende Unterstützung
4.2.7 Schutz des sozialen Umfelds
4.2.8 Weitere Gewalt durch den Täter
4.2.9 Kein Gesprächsgegenstand

5 Reflexion der Ergebnisse und Limitationen

6 Grenzen des forschungsmethodischen Vorgehens

7 Schlusswort und Empfehlungen für die sexualwissenschaftliche Praxis


Literatur

»Die Sexualwissenschaftlerin Eva Kubitza geht mit ihrer kognitionspsychologischen Untersuchung der Frage nach, welche Motive nach sexuellen Übergriffen dazu führen, auf eine polizeiliche Anzeige zu verzichten. Als Antwort auf diese Frage kommt die Autorin zum Schluss, die Ursache in der häufig subjektiv geprägten Annahme der Mitverantwortung oder der Bagatellisierung zu suchen. Warum diese Mythen zu sexuellen Übergriffen bestand haben, werden im Buch kognitionspsychologisch erklärt
 ...«

Heidi Berlepsch-Schreiner, Krankenpflege 11/12 2024

»Eva Kubitza beleuchtet in ihrer wichtigen Arbeit das Anzeigeverhalten von Betroffenen sexualisierter Gewalt aus einer innovativen kognitionspsychologischen Perspektive. Ihre fundierte Analyse zeigt die komplexen Hürden auf, die Betroffene davon abhalten, eine Anzeige zu erstatten, und liefert wertvolle Einsichten für Praxis und Forschung. Kubitzas Buch ist ein relevanter Beitrag zur Verbesserung des gesellschaftlichen Verständnisses und der institutionellen Reaktionen auf sexualisierte Gewalt ...«

Franziska Weiser, Socialnet.de am 16. Oktober 2024