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Buchreihe: Gegenwartsfragen
ISSN: 2943-5439
146 Seiten, Broschur, 125 x 190 mm
ISBN-13: 978-3-8379-3300-0
Bestell-Nr.: 3300
https://doi.org/10.30820/9783837962543

Elend und Emanzipation

Über die Politisierung des Leidens
19,90 €
Produkt Verfügbarkeitsdatum: 01.07.2024
Seit der Aufklärung werden Erfahrungen des Leidens nicht mehr als gottgewollt und unabänderlich betrachtet. Das mit Ungleichheit, Armut oder Gewalt verbundene Leid gilt von nun an als überwindbar. Die Befreiung aus dem Elend wird zu einem emanzipatorischen politischen Projekt. Gleichzeitig hat die Politisierung des Leidens, die konstitutiv für die Moderne ist, aber auch eine Schattenseite: Weil die Position des Opfers mediale Aufmerksamkeit und verbürgte Authentizität verspricht, wird sie politisch instrumentalisierbar. Affektiv aufgeladene Opfernarrative, die sich mitunter an Feindbildern abarbeiten, dienen nicht nur sozialen, sondern auch autoritären Bewegungen als Begründung für ihr politisches Handeln. Daniel Burghardt ordnet aktuelle Debatten um soziale Ungleichheit und einen neuen Autoritarismus historisch wie theoretisch ein und schärft den kritischen Blick auf Leidenserfahrungen des (spät-)modernen Menschen.