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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
445 Seiten, Leinen, 155 x 225 mm
1. Auflage 2018
Erschienen: August 2018
ISBN-13: 978-3-8379-2802-0
Bestell-Nr.: 2802
Leseprobe

Harald Schultz-Hencke und die Freideutsche Jugend

Biografie bis 1921 und die Geschichte einer Bewegung

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Steffen Theilemann legt mit seinem Buch die erste Biografie über den Psychoanalytiker Harald Schultz-Hencke (1892–1953) vor und verknüpft die biografischen Elemente geschickt mit historischen Betrachtungen zum bürgerlich geprägten Teil der deutschen Jugendbewegung, der Freideutschen Jugend, zu deren führenden Vertretern Schultz-Hencke ab 1917 gehörte. Das Buch widmet sich dem bisher unbekannten und unerforschten Leben Schultz-Henckes bis zum Beginn seiner psychoanalytischen Ausbildung im Jahr 1922. Dabei zeichnet der Autor akribisch die frühen Jahre Schultz-Henckes nach und stellt gleichzeitig eine Historiografie der Freideutschen Jugend vor. In der Summe entsteht ein einmaliger Grundstock für eine ausgewogene Bewertung Schultz-Henckes, der aufgrund seiner therapeutischen Überlegungen und seiner berufspolitischen Arbeit vor, während und nach der Zeit des Nationalsozialismus stets umstritten war. Das Buch eröffnet die Möglichkeit einer sachlich geführten Kontroverse sowohl über den Menschen als auch den Psychoanalytiker Schultz-Hencke.
1 Die Vorfahren

1.1 Die väterliche Seite
1.2 Die mütterliche Seite

2 Kindheit und Jugend

2.1 Der Freundeskreis der Familie
2.2 Die Familie Schultz-Hencke
2.3 Die Schulzeit

3 Das Studium in Freiburg i. Br.

3.1 Umgebungsbedingungen
3.2 Die Details
3.2.1 Das Medizinstudium
3.2.2 Die philosophischen Lehrer: H. Rickert, J. Cohn, E. Husserl
3.2.3 Kontakte mit Psychoanalyse und Psychiatrie
3.3 Freistudent

4 Im Ersten Weltkrieg

4.1 Militärdienst
4.2 Veröffentlichungen zum Krieg

5 Die Zeit in der Freideutschen Jugend

5.1 Einführendes
5.2 Der Weg in die Freideutsche Jugend
5.3 Schultz-Hencke und Gustav Wyneken
5.3.1 Das Werk Wynekens
5.3.2 Schultz-Henckes Positionen
5.3.3 Vergleich der Ideen
5.3.4 Die persönliche Beziehung
5.4 »Freideutsche Jugend und religiöse Entwicklung«
5.5 Zur Geschlechterfrage
5.5.1 Aufsätze
5.5.2 Alfred Kurella und Margret Hahlo
5.6 Privatleben: Teil 1
5.6.1 Freiburg i. Br.
5.6.2 Freunde in der Freideutschen Jugend
5.6.3 Karlsruhe
5.6.3.1 Karl und Mia Bittel, Hans und Hilde Kampffmeyer, Schwester Martha und die »Kinder«
5.6.3.2 Martha Ida Paul-Hasselblatt
5.7 Im Führungszirkel der Freideutschen Jugend
5.7.1 Erste Freideutsche Woche, Verfassungsausschuss und Führeraussprache in Nürnberg
5.7.2 Die Ordensidee
5.7.3 Angebote zur Gesch.ftsführung des Verbandes Freideutsche Jugend
5.7.4 Schriftleiter der Zeitschrift Freideutsche Jugend
5.7.5 Auf kleineren Tagungen von Wandervögeln und Freideutschen
5.8 Die Auseinandersetzungen mit völkischen Standpunkten und mit dem Jungdeutschen Bund
5.8.1 Ausgangslage
5.8.2 Der Standpunkt Schultz-Henckes
5.8.3 Freideutsche Jugend und Jungdeutscher Bund
5.8.3.1 Der Kampf zwischen Sozialisten und Völkischen
5.8.3.2 Der Kampf um die Führung der freideutschen Bewegung
5.9 November 1918 bis Anfang Januar 1919
5.9.1 Politische Positionen
5.9.2 Versuch einer Neuordnung der freideutschen Bewegung
5.9.3 Privatleben: Teil 2
5.10 Freie Volkshochschule Marloffstein: Teil 1
5.10.1 Planungen und Konzept
5.10.2 Zwischenspiele in Karlsruhe und Freiburg
5.10.3 Max Bondy
5.11 Die Jenaer Tagung (11. bis 19. April 1919)
5.11.1 Einleitendes
5.11.2 Freideutsche Jugend und Politik
5.11.3 Die Auseinandersetzung mit Friedrich Vorwerk
5.11.4 Die Vorstellung der Freien Volkshochschule Marloffstein
5.11.5 Entscheidungen zur Organisationsstruktur der Freideutschen Jugend
5.11.6 Knud Ahlborn und Schultz-Hencke als Führungsfiguren
5.11.7 Geselligkeiten
5.12 Im Vorfeld von Politik
5.12.1 Die Heppenheimer Tagung (11. bis 14. Juni 1919)
5.12.2 Zwei Berliner Vorträge und ein Selbstbekenntnis
5.12.3 Freie Volkshochschule Marloffstein: Teil 2
5.12.3.1 Das Leben in Spardorf
5.12.3.2 Mit Max Bondy
5.12.3.3 Fluchtgedanken
5.13 Im Feld der Politik
5.13.1 An der Reichzentrale für Heimatdienst (RfH)
5.13.2 Die »Politische Jugend« und »Die Überwindung der Parteien durch die Jugend«
5.14 Freie Volkshochschule Marloffstein: Teil 3
5.14.1 Finanzierung
5.14.2 Vortragsreise: »Ein Weg zur Überwindung des Materialismus – Freie Volkshochschulen«
5.15 Entscheidungen
5.16 Privatleben: Teil 3
5.16.1 Partnerschaft und Sexualität in der Freideutschen Jugend
5.16.2 Partnerschaft und Sexualität
5.16.3 Gertrud Bondy und die Beziehung zu Martha
5.17 Begegnungen mit Walther Rathenau
5.18 Das Jahr 1920
5.18.1 Politische Schriften
5.18.2 Der Kampf um die Zeitschrift Freideutsche Jugend (FJ)
5.18.3 Die Tagung in Hofgeismar (26. September bis 2. Oktober 1920)
5.18.3.1 Im Vorfeld der Tagung
5.18.3.2 Die Ereignisse auf der Hofgeismarer Tagung
5.18.3.3 Fazit und Nachhall
5.18.4 Der Sinntalhof als »geistiges Zentrum«
5.19 Das Ende der Freideutschen Jugend
5.20 »Das Wollen der neuen Jugend. Eine Auseinandersetzung mit den Grundfragen der Zeit«
5.21 Neuausrichtungen
5.21.1 Zuwendung zum Arztberuf und zur Psychoanalyse 396
5.21.2 Private Entwicklungen
5.22 Nachwirkungen

6 Literatur

Abkürzungsverzeichnis

Personenregister

Abbildungen

»Theilemann geht nach dem Motto ›Let the documents speak‹ vor und
wirft den Leser bereits auf der ersten Seite in die Materie. Er hat zur Lebensgeschichte Schultz-Henckes viele interessante Details gefunden und geht sofort in medias res
 ...«

Andrea Huppke, PSYCHE, Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und ihre Anwendungen, 74. Jahrgang, Heft 12, Dezember 2020

»Mit sorgfältigen Recherchen, Aktenstudium, Tagebüchern und Briefen, mit Analysen und Kommentaren legt Herr Theilemann ein Buch vor, das ich jedem empfehlen möchte, der sich für die Geschichte und Hintergründe unserer heutigen gesellschaftlichen Situation interessiert ...«

E.R. Petzold, Balint-Journal 21/2020

»Mit dem vorliegenden Band ist sehr gut bedient, wer sich für die Entwicklungsgeschichte der Psychoanalyse interessiert. Fast noch spannender aber ist der tiefe Einblick in das Denken und Fühlen der Jugend (oder wenigstens Teilen davon) vor rund einhundert Jahren ...«

Martin Osinski, Soziale Psychiatrie 01/2020

»Dass Schultz-Hencke zu den Wortführer*innen und wichtigsten Personen der Freideutschen Jugend gehörte, ist nicht neu. Wie einflussreich er tatsächlich war, wird jedoch erst aus den von Theileman neu erschlossenen Quellen ersichtlich ...«

Antje Harms, Jahrbuch Jugendbewegung und Jugendkulturen Bd. 15/ 2019

»Abgesehen von diesem rezeptionsgeschichtlichen Gewinn stellt Theilemanns Buch dem psychoanalysehistorisch interessierten Leser vor allem die Aufgabe, darüber nachzudenken, wieweit man Persönlichkeitszüge, die der junge Schultz-Hencke an den Tag legte auch in seinem Leben als Psychoanalytiker wiederfindet, etwa die Auflehnung gegen Autoritäten, den Widerspruchsgeist, die faszinierende, aber auch als ›intellektualistisch‹ und unfruchtbar empfundene Intelligenz, das Streben nach einer führenden Stellung, das Bemühen um Integration bei aller Gegensätzlichkeit der Standpunkte. Man kann nur hoffen, dass der Autor uns mit dieser Aufgabe nicht allein lässt, sondern irgendwann einen zweiten Band vorlegt, der dann von Schultz-Henckes Beitrag zu Geschichte der Psychoanalyse handelt ...«

Michael Schröter, Luzifer-Amor Nr. 63 (1/19)

»In der Summe ist zu sagen: Für die, die sich der Geschichte Schultz-Henckes und/oder dem spezifischen Ausschnitt deutscher Geschichte in Form der Freideutschen Jugend zuwenden möchten, ist das hier vorgestellte Buch eine Fundgrube, deren Größe und Reichhaltigkeit beeindruckt  ...«

Richard Kettler, Deutsches Ärzteblatt PP 18, Ausgabe Februar 2019

»Wem kann man das Buch zur Lektüre empfehlen? Einmal denen, die an Harald Schultz-Henke interessiert sind; über dessen Geschichte vor dem Kontakt mit der Psychoanalyse (1922) wussten wir bislang nämlich recht wenig. Zum anderen allen an der Geschichte der deutschen Jugendbewegung Interessierten  ...«

Hans-Peter Heekerens, www.socialnet.de