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Buchreihe: Imago
191 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: November 2010
ISBN-13: 978-3-8379-2084-0
Bestell-Nr.: 2084
Leseprobe

Affekt und Form

Ästhetische Erfahrung und künstlerische Kreativität

Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 4-5 Werktage

Kein Kunstwerk ist angemessen erfahrbar ohne Empfindung, ohne Affekt. In die Wahrnehmung der Form gehen notwendig Affekte ein, ebenso wie umgekehrt die Form zwangsläufig unsere Affekte beeinflusst und unter Umständen verändert. Affekte sind außerdem konstitutiver Bestandteil der Form selbst: Sie werden in die künstlerische Form eingeschmolzen und damit transformiert. Affekte werden so Teil der »ästhetischen Idee« (Kant) des Kunstwerks.

Anhand einer kritischen Analyse von Kants »Kritik der Urteilskraft«, einer Darstellung und Kritik der Freud’schen ästhetischen Theorie sowie einer Vorstellung neuerer Ansätze psychoanalytischer Kunstinterpretation wird der Zusammenhang von Affekt und Form sowohl für die Rezeption als auch für die Produktion von bildender Kunst gezeigt. Zugleich wird dies an Bildbeispielen, insbesondere an Dürers »Melencolia I«, veranschaulicht.
Inhalt

Vorwort
Einleitung

I. Kants Geschmacksurteil als Paradigma
ästhetischer Erfahrung

1. Zur Konzeption der Kant’schen Urteilskraft: »Zweckmäßigkeit« als Prinzip a priori
2. Zur Aporie des Geschmacksurteils
3. Versuch einer Dialektik der Kant’schen Ästhetik
4. Der Begriff der Schönheit
5. Exkurs: Ästhetische Transformation – Dürers Melencolia I

II. Ästhetische Erfahrung – Von Kant zu Freud

1. Weltbezug und Prozessualität: Ästhetische Erfahrung bei Jauß und Boehm
2. Ästhetische Erfahrung aus psychoanalytischer Sicht
3. Zur Dialektik von Sinnlichkeit und Begriff: Elemente einer reflexiven ästhetischen Erfahrung
4. Schein und Erscheinen: Der ontologische Ort des Bildes

III. Künstlerische Kreativität: Affekt und Form

1. Zur Sozialpsychologie künstlerischer Kreativität: Künstler – Domäne – Feld
2. Ich-Ideal und Integration des Selbst
3. Von der Sublimierung zur Kreativität – Die Grenzen des Triebkonzepts der Kreativität
4. Zur Genese künstlerischer Kreativität

Literatur
Abbildungsverzeichnis

»Ein ebenso interessantes wie gut lesbares Buch  ...«

Samuel Herzog, Neue Zürcher Zeitung, 20. September 2011

»Kunstwerke seien ohne Affekte nicht erfahrbar, der Affekt sei, schreibt Manfred Clemenz, ›konstitutiver Bestandteil der Form‹. Seine Studie widmet sich diesem konstitutiven Zusammenhang für Produktion wie Rezeption bildender Kunst  ...«

Jens Kastner, Bildpunkt Herbst 2013 – Zeitschrift der IG Bildende Kunst

»Plädoyer für eine interdisziplinäre Kunstbetrachtung
Antwort auf die Rezension meines Buches ›Affekt und Form‹ (2011) durch Timo Storck (Psyche 12/2011)

In der Geschichte der Psychoanalyse waren Glaubenskriege und daraus resultierende Exkommunikationen nichts Unbekanntes
 ...«

Manfred Clemenz, Psyche Heft 6/2012

»Manfred Clemenz tritt in seinem Buch gegen die herkömmliche psychoanalytische Kunstbetrachtung an, die im Kunstwerk eine Art Symptom einer neurotischen Künstlerpersönlichkeit sieht, das Unbewusste im Kunstwerk sucht, nicht von der Oberfläche ausgeht, sondern dem Kunstwerk gleich mit Tiefendeutungen zu Leibe rückt  ...«

Matthias Oppermann, psychosozial 127, 1/2012

»Die Arbeit von Manfred Clemenz ist äußerst lesenswert und stellt einen wichtigen Beitrag zur wechselseitigen Annäherung von Psychoanalyse und philosophischer Ästhetik dar  ...«

Hans Zitko, Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft Heft 56/2 , Jg. 2011

»Dem Autor gelingt es dabei, den in der Tat oft eingeengten Blick psychoanalytischer Kunstforschung zu weiten und damit einer notwendigen Interdisziplinarität in diesem Feld den Weg zu bereiten  ...«

Timo Storck, Psyche, Heft 12, Dezember 2011

»Anhand einer kritischen Analyse von Kants ›Kritik der Urteilskraft‹, einer Darstellung und Kritik der Freud/'schen ästhetischen Theorie sowie einer Vorstellung neuerer Ansätze psychoanalytischer Kunstinterpretation wird der Zusammenhang von Affekt und Form sowohl für die Rezeption als auch für die Produktion von bildender Kunst gezeigt. Zugleich wird dies an Bildbeispielen, insbesondere an Dürers ›Melencolia I‹, veranschaulicht  ...«

Georg Franzen, Musik-, Tanz- und Kunsttherapie (Hogrefe) Heft 1/2011