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Buchreihe: Forschung Psychosozial
171 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: August 2004
ISBN-13: 978-3-89806-337-1
Bestell-Nr.: 337
Leseprobe

Sprachspiele des Erinnerns

Lebensgeschichte, Gedächtnis und Kultur

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Das Buch referiert und diskutiert psychologische Ansätze, die bislang im deutschsprachigen Raum wenig bekannt sind: die Diskurspsychologie und die Kulturpsychologie Jerome Bruners. Zugleich zeigt es anhand der Analyse dreier autobiografischer Erzählungen, wie sich diskurs- und kulturpsychologische Überlegungen in konkrete empirische Fragestellungen übersetzen lassen.

Die Autorin hat mit drei Frauen – Großmutter, Mutter und Tochter – biografische Interviews geführt.
Wie arbeitet sie an ihren Lebenserinnerungen mit? Wie sind die autobiografischen Erinnerungen mit den Erzählungen der anderen Familienmitglieder verflochten? Und wie sind sie eingebunden in eine Kultur des Erzählens?
Das Buch geht diesen Fragen nach. Gestützt auf Erkenntnisse der Gedächtnis-, Diskurs- und Kulturpsychologie sowie der neueren sozialwissenschaftlichen Biografieforschung zeigt es, wie Lebensgeschichten im Dialog entstehen.
Inhalt

Danksagung
Einleitung

Erstes Kapitel
Die Gegenwart der Vergangenheit.
Zum Verhältnis von Gedächtnis, Sprache und Kultur
1. »Bedeutung« als Schlüsselkonzept psychologischen Denkens
2. »Memory talk« – wie Erinnerungen entstehen
3. Der autobiographische Prozess

Zweites Kapitel
Erinnern als kommunikative Praxis
1. Gelebte und erzählte Geschichten
2. Probleme des »narrativen Interviews«.
Anmerkungen zu einer Forschungspraxis
3. Zur gemeinsamen Konstruktion einer biographischen
Erzählung

Drittes Kapitel
»Ich« im autobiographischen Erzählen
1. Der autobiographische Pakt
2. Modus der Rede, Modus der Schrift
3. »Ich« als deiktischer Ausdruck oder:
Was tue ich, wenn ich »ich« sage?
4. Die »These der doppelten Indexikalität«

Viertes Kapitel
Die anderen im autobiographischen Erzählen
1. »Intertextualität« und Lebensgeschichte
2. Zur Alltagspsychologie von »Wahrheit« und »Lüge«
Rück- und Ausblick

Anhang
Transkriptionsregeln
Kontextualisierungshinweise

»Die langjährige Mitarbeiterin in Welzers Projekten zur Tradierungsforschung erkundet in ihrer Dissertation das autobiografische Gedächtnis an Forschungsinterviews, die sie mit drei Angehörigen einer Familie geführt hat. Obgleich das Ausmaß ihrer Theoriebildung in einem gewissen Missverhältnis zu deren Anwendung auf das empirische Material steht, ist Tschuggnalls Methodenmix aus Kultur-, Diskurs- und narrativer Psychologie ungemein aufschlussreich  ...«

Malte Thießen, Archiv für Sozialgeschichte 48, 2008