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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
13 Seiten, Geheftet
Erschienen: ? ?
Bestell-Nr.: 53535
M. Balint

Trauma und Objektbeziehung

Psyche, 1970, 24(5), 346-358

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Balint skizziert die Entwicklung der Freudschen Trauma-Theorie: der Ersetzung des als real gedachten sexuellen Verführungstraumas durch infantile Inzest-Phantasien in der Ätiologie der Neurosen folgte die spätere Theorie von der Durchbrechung des Reizschutzes als einzige wesentliche Ergänzung (1920). Das Trauma als äußeres Ereignis wurde ökonomisch, das Trauma als subjektive Phantasie strukturell erklärt. Nach einer Erörterung der jüngsten Diskussion, die die geringe Eignung des Trauma-Konzepts zur klinischen Diagnose herausgearbeitet hat, schlägt Balint eine (von Ferenczi angeregte) Drei-Phasen-Theorie des Traumas im Felde der Zwei-Personen-Psychologie vor: Die 1. Phase ist die der vertrauensvollen infantilen Abhängigkeit vom Erwachsenen, in der 2. verstößt der Erwachsene drastisch gegen die Erwartungen des Kindes (Überstimulierung durch Zärtlichkeit oder Grausamkeit); es spielt sich eine leidenschaftliche Interaktion ein, die in der 3., traumatisierenden Phase vom Erwachsenen durch Abweisung abgebrochen wird. Anschließend werden Folgerungen dieses Konzepts für Therapie und Pädagogik angedeutet.